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Dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte bei Diabetes können die Nerven schädigen, vor allem in den Beinen. Bei ersten Wahrnehmungsveränderungen sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen, um dem Fortschreiten der Polyneuropathie vorzubeugen.
Die diabetische Polyneuropathie entwickelt sich meist sehr langsam und zeigt zu Beginn schwach ausgeprägte Anzeichen: „Erste Symptome sind […] oft ein Brennen oder schmerzhafte Missempfindungen in beiden Füßen sowie auch Taubheits- oder Pelzigkeitsgefühle“, beschreibt Dr. Frank Bergmann, Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte (BVDN) mit Sitz in Krefeld. „Manchmal fühlen sich die Beine geschwollen an, obwohl sie nicht verdickt sind oder Patienten spüren einen unangenehmen Druck an den Füßen, obwohl die Schuhe nicht zu eng sind.“
Geschädigte Nerven sind schmerzunempfindlicher
Der Körper passt sich der verändernden Empfindungsfähigkeit der geschädigten Nerven an, sodass die neurologische Krankheit oft nicht im Anfangsstadium erkannt wird, erklärt Dr. Bergmann. „Besonders problematisch ist dies, wenn durch die fehlende Schmerzwahrnehmung die Patienten kleinste Wunden an den Füßen nicht bemerken. Bleiben die Verletzungen unerkannt und unbehandelt, kann sich der betroffene Fuß bis in tiefe Gewebeschichten gefährlich entzünden.“ Das von der diabetischen Neuropathie somit verursachte diabetische Fußsyndrom führt schlimmstenfalls zur Amputation des betroffenen Beins.
Bei Verdacht sofort zum Arzt
Diabetes-Patienten sollten deswegen stets ihren Blutzucker optimal einstellen. Dies beugt einer diabetischen Neuropathie vor und hemmt das Fortschreiten einer bestehenden Nervenschädigung. Wer die beschriebenen Anzeichen bei sich bemerkt, sollte dies umgehend von einem Neurologen abklären lassen. „Können die Schmerzen frühzeitig behandelt werden, verringert sich die Gefahr einer Chronifizierung des Nervenschmerzes“, betont Dr. Bergmann.
Quelle: Neurologen-und-Psychiater-im-Netz