Aufbau und Funktion von Dünn- und Dickdarm

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Magen-Spritze ist gefährlich! Magenschleimhautentzündung Das Darmbakterium E. coli Diagnostik von Enddarm- und Analproblemen HIV-Infektion verändert Darmflora Rapider Gewichtsverlust Hepatitis, nicht virusbedingt Curry bringt die Abwehr in Schwung Darmkrebs-Früherkennung Speiseröhrenkrebs Startschuss zum Frühjahrsputz Ulkustherapeutika (Mittel bei Magengeschwüren) Zerkleinertes Obst und Blattsalate Bauchspiegelung und Bauchschnitt Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen Gallenkolik Mehr als nur Bauchschmerzen Magenbluten durch Schmerzmittel Trinkgewohnheiten bei Männern Aufbau und Funktion von Magen und Zwölffingerdarm Wenn Kinder brechen müssen Madenwürmer: Wenn´s am Po juckt Leberschädigung, alkoholische Aufbau und Funktion der Speiseröhre Fenchel Durchfallerreger auf Hühnereiern Keine Chance dem Fuchsbandwurm Keine Scheu vor Darmkrebsvorsorge Darmkrebs betrifft auch Jüngere Bauchspeicheldrüsenkrebs Saurer Nachgeschmack: Entzündete Bauchspeicheldrüse Tipps für sicheren Grillspaß Unverträglichkeit gegen Laktose Hilfe bei Verstopfung Aufbau und Funktion von Mastdarm und Anus EHEC: Ein Jahr danach Wenn Genuss Schmerzen verursacht Auszeit für den Darm Primär sklerosierende Cholangitis Leberleiden oft zu spät erkannt Mit Probiotika gegen Depressionen Sodbrennen bei Kindern Lebensmittelvergiftung und infektiöser Durchfall Candida-Pilze: Die Wurzel von allerhand Übel? Darmkeim auf dem Vormarsch Stuhluntersuchungen Durchfall bei Antibiotika-Einnahme Gelbsucht Darmgesundheit bei Senioren Meinungsumfrage zur Organspende Darmdivertikel und Divertikulitis Vor dem Spülen Deckel zu! Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten und Nahrungsmittel-Allergien Blähungen bei Reizdarm Darmverschluss bei Kindern Bauchspeicheldrüsenentzündung, akute Vorsicht vor Knollenblätterpilz Buchtipp: Tödliche Hamburger Diagnostik der Speiseröhrenerkrankungen Hochsaison der Noroviren Gefährliche Speisen: Blinddarmentzündung bei Kindern So löscht man Sodbrennen Tipps für sicheren Grillspaß Darmkrebs Neue Behandlung bei Reflux Wenn der Bauch weh tut Tabuthema Analbeschwerden Mit Kiwi auf Toilette Hilfe bei chronischer Verstopfung Diagnostik von Magen- und Zwölffingerdarmerkrankungen Chronische Darmentzündungen Alkohol fördert Darmkrebs Gutartige Lebertumoren, Leberkrebs und Lebermetastasen Darmarterienverschluss und Angina abdominalis Aufbau und Funktion von Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse Stark wirkende Schmerzmittel Cola und Salzstangen gegen Durchfall? 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Der Darm setzt sich zusammen aus Dünndarm und Dickdarm.

Dünndarm. Hauptort für Verdauung und Aufnahme der Nahrungsbestandteile ins Blut ist der Dünndarm, der durch bindegewebige Aufhängebänder mit der hinteren Bauchwand verbunden ist. Um die verwertbaren Nahrungsbestandteile aufnehmen zu können, ist die Dünndarmwand stark aufgefaltet. Darmfalten und Zotten vergrößern seine Aufnahmeoberfläche auf rund 200 m2.

An den ersten Dünndarmabschnitt, den Zwölffingerdarm, schließen sich der Leerdarm (Jejunum) und der Krummdarm (Ileum) an. Peristaltische Bewegungen der Dünndarmwand schieben den Darminhalt immer weiter in Richtung Dickdarm. Auf dem gesamten Weg durch den Verdauungstrakt wird dem Speisebrei immer wieder Flüssigkeit beigemischt, die ihm dann im Dickdarm wieder entzogen wird.

Dickdarm. Der etwa 1,5 m lange Dickdarm besteht aus dem Blinddarm (Caecum, Zökum) mit Wurmfortsatz (Appendix vermiformis) und dem Kolon, der den Hauptanteil des Dickdarms ausmacht. Das Kolon gliedert sich in aufsteigendes Kolon (Colon ascendens), querverlaufendes Kolon (Querkolon, Colon transversum), absteigendes Kolon (Colon descendens) und S-förmig gebogenes Sigma-Kolon (Colon sigmoideum oder Sigmoid). Dieses geht ohne deutliche Trennung in den letzten Darmteil, den Mast- oder Enddarm über.

Dünn- und Dickdarm werden im Bereich des Blinddarms durch die Ileozäkalklappe (Bauhinsche Klappe) voneinander getrennt, die sich zwischen Krummdarm und Blinddarm befindet und wie ein Rückschlagventil verhindert, dass der bakterienhaltige Dickdarminhalt zurück in den Dünndarm fließt. Der Dickdarm verdaut nichts mehr – seine Aufgabe ist, dem verbleibenden Verdauungsbrei Wasser und Salze zu entziehen. Auf diese Weise wird der Darminhalt von anfänglich täglich 1 500 ml Speisebrei auf 200 ml Stuhl eingedickt.

Der Dickdarm beginnt im rechten Unterbauch, wo der Dünndarm in den Blinddarm mit dem Wurmfortsatz (Appendix) mündet. Von dort verläuft er rahmenartig an der seitlichen Rumpfwand nach oben, zieht girlandenförmig nach links und an der linken Rumpfwand wieder nach unten. Den Abschluss bildet das S-förmig gebogende Sigma-Kolon, das in den Mastdarm übergeht.
Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Darmflora. Der Darm ist von bis zu 400 verschiedenen Bakterienarten und anderen Mikroorganismen besiedelt, die zusammen die Darmflora bilden. Die höchste Bakteriendichte herrscht im Dickdarm und im Mastdarm. Eine gesunde Darmflora schützt die Darmschleimhaut vor der Ansiedelung pathologischer Keime. Sie ist an der Herstellung körpereigener Vitamine, wie z. B. Vitamin K, beteiligt und baut unverdauliche Nahrungsbestandteile (z. B. Ballaststoffe) ab, die von den Verdauungsenzymen nicht gespalten werden können und deshalb unverändert in den Dickdarm gelangen. Darüber hinaus wird das darmspezifische Immunsystem durch den ständigen Kontakt der Darmflora mit den im Darm vorhandenen Immunzellen trainiert, wodurch zugleich die Körperabwehr aktiviert wird.

Die Zusammensetzung der Darmflora ändert sich durch Erkrankungen und Antibiotika. Aber auch als Nahrungsergänzung zugeführte probiotische Bakterien (Probiotika) können vorübergehend Stuhlveränderungen nach sich ziehen.

Bis heute nur teilweise verstanden ist das hochspezialisierte Abwehrsystem der Darmschleimhaut. Es ist überlebensnotwendig, damit die täglich Milliarden zählenden Erreger und Allergene, die in den Darm gelangen, keinen Schaden anrichten. Deshalb funktioniert es offenbar schon zum Zeitpunkt der Geburt (Innate Immunity) und bildet auch eine Art körpereigenes Antibiotikum, die Defensine.

Autor*innen

Dr. med. Arne Schäffler, Dr. Bernadette Andre-Wallis in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am um 16:24 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.