Hämorrhoiden

CHAjAMP/Shutterstock.com
Juckreiz in der Analregion kann auf Hämorrhoiden hinweisen.

Andere Wirkstoffe dieser Gruppe

Aufbau und Funktion von Magen und Zwölffingerdarm Leberschädigung, alkoholische EHEC: Ein Jahr danach Wenn Genuss Schmerzen verursacht Tipps gegen Urlaubs-Verstopfung Infektion mit Noroviren Candida-Pilze: Die Wurzel von allerhand Übel? Reiseplanung für den Magen Das Darmbakterium E. coli Problem Chronische Verstopfung Saurer Nachgeschmack: Hämorrhoiden sind gut behandelbar Darmkrebs Verdauungsprobleme selbst angehen? Wenn Hunger zu Darmstörungen führt HIV-Infektion verändert Darmflora Tipps für sicheren Grillspaß Rapider Gewichtsverlust Verdauungsbeschwerden bei Diabetes So löscht man Sodbrennen Hämorrhoiden: heimliches Leiden Tabuthema Analbeschwerden Chronische Leberentzündung HIV und Hepatitis C Tipps für sicheren Grillspaß Hilfe bei Verstopfung Unverträglichkeit gegen Laktose Lebensmittelvergiftung und infektiöser Durchfall Wenn der Magen die Nerven verliert Ballaststoffe lindern Reizdarm Magenkrebs Bauchschmerzen bei Kindern Primär sklerosierende Cholangitis Bauchweh durch Getreide Darmkrebs betrifft auch Jüngere Diagnostik von Enddarm- und Analproblemen Diagnostik der Dünn- und Dickdarmerkrankungen Bauchspeicheldrüsenentzündung (chronisch) und Pankreasinsuffizienz Zöliakie und Glutenunverträglichkeit Darmkeim auf dem Vormarsch Harninkontinenz bei Kindern Riskantes Essverhalten Sichere Diagnose: Verbesserter Test auf Darmkrebs Crohn und Colitis bedrohen Knochen Magenschonend ernähren Magen-Darm-Infekt aus Ägypten Madenwürmer: Wenn´s am Po juckt Krank im Urlaub 5 Tipps gegen Reflux Andere Darmflora bei Herzschwäche Künstlicher Darmausgang Verdauungsprobleme selbst angehen? Gefährliche Speisen: Darmkrebsvorsorge Blähungen Blähungen bei Reizdarm Entzündete Magenschleimhaut Stuhluntersuchungen Curry bringt die Abwehr in Schwung Blinddarmentzündung bei Kindern Ungleichgewicht im Darm Hämorrhoiden: heimliches Leiden Meinungsumfrage zur Organspende Diagnostik bei Leber-, Gallen- und Bauchspeicheldrüsen-Erkrankungen Was bringt den trägen Darm auf Trab? Neuer Test auf Darmkrebs Aufbau und Funktion von Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse Fäkalien heilen Darmerkrankungen Analabszess und Analfisteln Hepatitis, chronische Mehr als nur Bauchschmerzen Darmarterienverschluss und Angina abdominalis Chronische Darmerkrankungen Schluss mit den Blähungen ! Magenmittel vom Markt genommen Rauchstopp verändert die Darmflora Ulkuskrankheit Keine Chance dem Fuchsbandwurm Wenn der Bauch weh tut Tipps gegen Urlaubs-Verstopfung Magenschleimhautentzündung Tumoren der Gallenwege und der Gallenblase, Gallengangskrebs und Gallenblasenkrebs Fenchel Magenbluten durch Schmerzmittel Rezeptfreie Mittel gegen Übelkeit Analkarzinom Nicht eitrige chronisch-destruierende Cholangitis und primär biliäre Zirrhose Qualifizierte Chirurgen finden Keine Angst vor Endoskopien Startschuss zum Frühjahrsputz Bei Diabetes an die Leber denken Saurer Nachgeschmack: Psychotherapie bei Reizdarmsyndrom Gefahr für Magen-Darm-Grippe Betrifft auch Kinder: So löscht man Sodbrennen Aufbau und Funktion von Dünn- und Dickdarm Neue Behandlung bei Reflux Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten und Nahrungsmittel-Allergien Darmdivertikel und Divertikulitis Natürliche Hilfe bei Übelkeit Tabu-Thema Hämorrhoiden Rotaviren-Infektion bei Kindern Reizdarm Perianalthrombose Schluckstörung Trinkgewohnheiten bei Männern Aftervorfall und Mastdarmvorfall Reizmagen Magenpolypen Vorsicht vor Knollenblätterpilz Im Urlaub droht Hepatitisinfektion Schluss mit den Blähungen ! Entzündete Bauchspeicheldrüse Magenschleimhautentzündung Verdauungsprobleme selbst angehen? Was tun bei Reisedurchfall? Virushepatitis Resistente Darmbakterien Ab 50 zur Darmspiegelung Hepatitis, nicht virusbedingt Speiseröhren-Beweglichkeitsstörung Myrrhe gegen Reizdarm Aufbau und Funktion der Speiseröhre Bauchspiegelung und Bauchschnitt Leberleiden oft zu spät erkannt Wenn Kinder unter Durchfall leiden Brennpunkt Magen Was hilft bei Hämorrhoiden? Alternative zur Darmspiegelung Lebensraum Darm: Laktose-Intoleranz und Medikamente Cola und Salzstangen gegen Durchfall? Keine Scheu vor Darmkrebsvorsorge Wenn Kinder brechen müssen Krebs-Symptome bei jungen Menschen Magenbeschwerden bei Stress Zerkleinertes Obst und Blattsalate Auf Kohlenhydrate nicht verzichten Bakterielle Ursache von Magenkrebs Sodbrennen und Magenschmerzen Madenwürmer: Wenn´s am Po juckt Gallensteine Säureblocker nicht zu lange schlucken Nicht-refluxbedingte Speiseröhrenentzündungen „Dauerbrenner“ Sodbrennen Mehr Darmkrebs bei den Jüngeren Aszites Eingeweidebruch Darmkrebs betrifft auch Jüngere Dickdarmpolypen Diagnostik der Speiseröhrenerkrankungen Neue Impfempfehlung für Kleinkinder Zwerchfellbruch Zöliakie bei Kindern EHEC und Co. Durchfallerreger auf Hühnereiern Kein Alkohol auf leeren Magen! Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) Säureblocker nicht zu lange schlucken Tabuthema Stuhlinkontinenz Speiseröhren-Krampfadern Buchtipp: Der Gefräßigmacher Durchfall bei Antibiotika-Einnahme Zu viel Loperamid schadet Herz Kaiserschnitt und Übergewicht Fuchsbandwurm-Infektion erkennen Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen Verstopfung Risiko für Nahrungsmittelallergien Gutartige Lebertumoren, Leberkrebs und Lebermetastasen Speiseröhrendivertikel Schluckauf Rund ums Thema Reiseapotheke Ausstülpungen der Darmwand Reizdarm nach Symptom behandeln Diagnostik von Magen- und Zwölffingerdarmerkrankungen Blähungen bei Kindern Alkoholfreies Bier als Alternative Magen-Spritze ist gefährlich! Bauchspeicheldrüsenentzündung, akute So löscht man Sodbrennen Vor dem Spülen Deckel zu! Aufbau und Funktion von Mastdarm und Anus Hilfe bei Verdauungsbeschwerden Darmgesundheit bei Senioren Durchfallerkrankungen (Übersicht) Wenn es sauer aufstößt Rauchen schadet der Leber Natürliche Hilfe bei Hämorrhoiden Diagnostik von Enddarm- und Analproblemen Wenn der Verdauungstrakt altert Darmkrebserkrankungen nehmen zu Bitteres für den Magen Faserreich oder faserarm? Speiseröhrenkrebs Mehr Darmkrebs bei den Jüngeren Schluss mit Reizdarm Darmkrebsmonat März Darmspiegelung nicht ohne Risiko Zöliakie und Glutenunverträglichkeit Analfissuren Kombi-Impfung gegen Hepatitis Hochsaison der Noroviren Buchtipp: Tödliche Hamburger Darmverschluss bei Kindern Bauchfellentzündung Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) Was bringen Darm-Ökogramme? Präsenz-Apotheke gehört zum Leben Mit Probiotika gegen Depressionen Mit Mate-Tee Darmkrebs vorbeugen Wurmerkrankungen Tag der Apotheke am 16. Juni 2015 Sodbrennen bei Kindern Mit Kiwi auf Toilette Die medizinischen Fachgebiete Gastroenterologie, Viszeralchirurgie und Proktologie Schulkinder mit Diabetes Typ 1 Kranke Leber schadet Gehirn Gelbsucht Walnüsse rundum gesund Was bringen Darm-Ökogramme? Auszeit für den Darm Chronische Darmentzündungen Darmkrebs-Früherkennung Sodbrennen und Asthma Leberschäden abwenden Medikamente gegen Sodbrennen Buch-Tipp: Heilkräuter-Tees Bauchspeicheldrüsenkrebs Betrunken ohne Alkoholkonsum Darmverschluss Zitronensaft gegen Noroviren Gallenkolik Leberzirrhose Aufruhr im Darm Blinddarmentzündung bei Kindern Traumata schlagen auf den Darm So löscht man Sodbrennen Gallenblasenentzündung Ulkustherapeutika (Mittel bei Magengeschwüren) Blinddarmentzündung Hilfe bei chronischer Verstopfung Stark wirkende Schmerzmittel Osterbrunch ohne Magentablette Symptom Bauchschmerzen Gestörte Verdauung: Kein Alkohol auf leeren Magen! Leberschaden inklusive Verstopfung bei Kindern Alkohol fördert Darmkrebs Die Diagnose bei Magen-Darm-Erkrankungen

Hämorrhoiden: knotige Erweiterungen des im Analkanal gelegenen arterio-venösen Schwellkörpers (Plexus hämorrhoidalis), der wesentlich für die Kontinenz ist, also den unabsichtlichen Abgang von Stuhl verhindert.

Hämorrhoidalleiden (oft ungenau ebenfalls als "Hämorrhoiden" bezeichnet, so auch in diesem Beitrag). Hämorrhoiden, die Beschwerden machen wie Jucken, Nässen und schmerzlose Blutungen am After. Es handelt sich um die häufigste Enddarmerkrankung: Rund 80 % der über 30-Jährigen sind zumindest einmal im Leben betroffen, Männer häufiger als Frauen.

Begünstigend wirken neben erblicher Veranlagung und angeborener Bindegewebsschwäche ungünstige Ernährungs-, ungünstige Stuhl- und Bewegungsgewohnheiten, langes Sitzen, aber auch eine Schwangerschaft.

  • 1. Grad. Beim Pressen (noch) keine Beschwerden, manchmal machen sich kleine, hellrote Blutauflagerungen am Toilettenpapier und Juckreiz am After bemerkbar.
  • 2. Grad. Hämorrhoidalknoten sinken beim Pressen nach außen und verursachen gelegentlich Schmerzen; sie sind außerhalb des Afters sichtbar, verschwinden aber nach dem Beenden des Pressens wieder.
  • 3. Grad. Die Hämorrhoidalknoten ziehen sich nach Beenden des Pressens nicht mehr zurück, lassen sich aber von Hand wieder zurückschieben. Es bestehen Entzündungen, Schwellungen und starke Schmerzen beim Stuhlgang sowie Juckreiz und Schleimabsonderungen.
  • 4. Grad. Die Knoten befinden sich dauerhaft außerhalb des Analkanals, sonst wie 3. Grad.

Von Links nach rechts: Hämorrhoiden vom 1. bis 4. Schweregrad. Ganz rechts: Befund bei einem 55-Jährigen mit Hämorrhoiden des 3. Schweregrads.
Georg Thieme Verlag, Stuttgart

In den nächsten Tagen, wenn

  • Knoten über einen längeren Zeitraum immer wieder beim Pressen austreten
  • Blutauflagerungen am Toilettenpapier oder auf dem Stuhl bemerkt werden und die Analregion juckt
  • Schmerzen beim Stuhlgang auftreten.

Krankheitsentstehung

Im unteren Mastdarm, auf der Höhe der beiden Schließmuskeln, liegt in der Hämorrhoidalzone ein arterio-venöses Gefäßgeflecht (Plexus hämorrhoidalis). Dieses Gefäßgeflecht ist mit Blut gefüllt und trägt wesentlich zur Feinabdichtung des Analkanals bei. Füllt sich die Ampulle des Mastdarms mit Stuhl, leiten Nervenimpulse diese Information an das Gehirn weiter. Daraufhin erschlafft der innere Schließmuskel und das Blut aus dem Gefäßgeflecht fließt ab. Das Gefäßpolster und damit die Schleimhaut werden dünner und machen damit Platz für den hindurchtretenden Stuhl. Nach dem Stuhlgang füllt sich das Gefäßgeflecht wieder und dichtet den Anus zusammen mit der Muskulatur ab.

Verstärkt sich der Druck im Bauchraum, etwa durch Pressen eines sehr harten Stuhls (Verstopfung), durch breiigen Stuhl als Folge von Abführmitteln, häufiges Sitzen, Übergewicht oder eine Schwangerschaft, staut sich das Blut im Hämorrhoidal-Plexus. Dadurch werden die Gefäßwände überdehnt und der Plexus hämorrhoidalis erweitert sich zu Hämorrhoiden. Oft bilden sich durch die Gefäßdehnung Aussackungen, die sich ebenfalls mit Blut füllen. Diese Aussackungen oder Hämorrhoidalknoten treten dann beim Pressen durch die Darmschleimhaut hindurch und ragen ins Innere des Enddarms. Wenn sie Beschwerden wie z. B. Schmerzen oder hellrote Blutungen verursachen, entsteht das sogenannte Hämorrhoidalleiden, vereinfacht Hämorrhoiden.

Häufigste Beschwerde bei Hämorrhoiden sind schmerzlose, sogenannte transanale (aus dem After austretende) Blutungen. Sie machen sich bemerkbar durch hellrotes Blut auf dem ausgeschiedenen Stuhlgang, am Toilettenpapier oder in der Unterwäsche. Diese Blutungen treten auf, wenn fester Stuhl die dünnen Gefäßwände der Hämorrhoidalknoten beschädigt und Blut in den Analkanal gelangt.

Je nach Schweregrad (siehe unten) beeinträchtigen Hämorrhoiden und Hämorrhoidalknoten auch die Abdichtung des Afters. Es gelangen feuchte Gase und Stuhl nach außen und rufen Juckreiz, Nässen, Brennen, Entzündungen und Hautausschlag um den After hervor; durch Nachschmieren kommt es häufig zu verschmutzter Unterwäsche. Manchmal verspüren die Betroffenen durch die Hämorrhoiden auch ein Druck- bzw. Fremdgefühl im After. Schmerzen beim Stuhlgang treten meistens erst auf, wenn das Ausmaß der Hämorrhoidalknoten beträchtlich ist (Grad 3 und 4).

Risikofaktoren

Gefördert wird die Bildung von Hämorrhoiden durch

  • Angeborene Schwäche des Bindegewebes der Blutgefäßwände
  • Höheres Lebensalter
  • Übergewicht
  • Schwangerschaft (in den letzten Monaten)
  • Überwiegend sitzende Arbeits- und Lebensweise
  • Chronische Verstopfung (Obstipation)
  • Häufige oder regelmäßige Einnahme von Abführmitteln (Laxanzien)
  • Geringe Stuhlmengen durch ballaststoffarme und energiedichte Ernährung.

Schweregrade und Klinik

Je nach Größe der Hämorrhoiden werden 4 Schweregrade unterschieden:

  • Grad 1: Die Hämorrhoiden sind leicht vergrößert, nicht sicht- oder tastbar, aber bereits behandlungsbedürftig.
  • Grad 2: Die Hämorrhoiden sind stärker vergrößert und können beim Stuhlgang aus dem After hervortreten, ziehen sich aber von selbst wieder zurück.
  • Grad 3: Die Hämorrhoiden sind stark vergrößert, treten beim Stuhlgang aus dem After hervor, ziehen sich nicht von selbst wieder zurück, lassen sich aber mit der Hand zurückschieben.
  • Grad 4 (Aftervorfall oder Hämorrhoidal-Prolaps): Die Hämorrhoiden sind sehr stark vergrößert, liegen dauerhaft außerhalb des Afters und lassen sich auch mit der Hand nicht mehr zurückschieben; durch die fortbestehende Einklemmung nimmt die Schwellung infolge eines Staus der Blutzirkulation weiter zu.

Analschmerzen haben verschiedenste Ursachen. Eine davon ist das hier gezeigte Analekzem mit dicken weißen Auflagerungen um den Anus herum, die die Analschleimhaut durchnässen, so dass kleinste, aber sehr schmerzhafte, Einrisse entstehen.
Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ausgeprägte Grad 4-Hämorrhoiden erkennt der Arzt schon bei der Blickuntersuchung der Analregion. Die anderen Formen entdeckt er beim vorsichtigen Austasten des Enddarms oder beim Pressversuch, bei dem der Patient während der Untersuchung wie beim Stuhlgang presst. Dabei werden die Hämorrhoiden tast- oder sogar sichtbar.

Um eine Krebserkrankung auszuschließen, greift der Arzt zur Enddarmspiegelung (Rektoskopie). Dazu wird der Enddarm mithilfe eines Einlaufs von Stuhlresten gereinigt. Der Arzt schiebt anschließend ein 30 cm langes, starres Endoskop in den Darm. Damit sich die Mastdarmschleimhaut besser entfaltet, wird etwas Luft eingeblasen. Die Untersuchung ist nicht schmerzhaft.

Differenzialdiagnosen. Nicht zu verwechseln mit Hämorrhoiden 1. und 2. Grades sind Marisken, kleine Hautläppchen am After. Ähnliche Symptome wie Hämorrhoiden verursachen zudem Wurmerkrankungen (Juckreiz!), Analfissuren oder Perianalthrombosen (Schmerzen beim Stuhlgang), selten auch anorektale Varizen bei portaler Hypertension durch Umkehr des Blutflusses. Bei jeder Form von Blut im oder auf dem Stuhl muss ein Darmkrebs ausgeschlossen werden.

Bei Hämorrhoiden steht und fällt der Erfolg der Behandlung mit dem Essverhalten, der Hygiene beim Stuhlgang sowie der Radikalität der lokalen Therapie.

1. Grad. In diesem Krankheitsstadium verordnet der Arzt meist schmerzstillende Salben oder Zäpfchen und legt dem Betroffenen vor allem Verhaltensänderungen nahe:

  • Stuhlregulierende Maßnahmen durch ballaststoffreiche Ernährung und Steigerung der Flüssigkeitszufuhr
  • Vorübergehender Einsatz von milden Abführmitteln (z. B. Quellstoffe, siehe unten) bei Verstopfung
  • Sorgfältige Analhygiene sowie Sitzbäder mit entzündungshemmenden Zusätzen (z. B. Kamille)
  • Gewichtsreduktion bei Übergewicht
  • Schmerzstillende, entzündungshemmende Salben und Zäpfchen zur lokalen Anwendung (Übersicht siehe unten).

2. Grad. Hier sind die Maßnahmen des 1. Grades nicht mehr ausreichend, sodass der Arzt in der Regel die Hämorrhoidalknoten verödet (sklerosiert). Bei allen Verödungsverfahren sind oft mehrere Sitzungen nötig, um alle Hämorrhoidalknoten zu behandeln. Die Komplikationsrate der Verfahren liegt unter 1 %.

  • Bei der intrahämorrhoidalen Sklerosierung nach Bond und Hoff spritzt der Arzt ein Verödungsmittel (z. B. Polidocanol) in die krankhaften Hämorrhoidalknoten, wodurch diese schrumpfen, vernarben und schließlich innerhalb weniger Wochen verschwinden.
  • Eine andere Form der Verödung ist die Sklerosierung nach Blanchard. Hier spritzen die Ärzte das Verödungsmittel in die Region der zuführenden Hämorrhoidalarterien. Dadurch wird eine Entzündungsreaktion hervorgerufen, die die Hämorrhoidalknoten ebenfalls verklebt und vernarbt.
  • Eine ähnliche Methode ist die Infrarotkoagulation, wobei der Arzt die Hämorrhoiden über eine lokale Erwärmung mithilfe einer Infrarotsonde verödet.

Kurz nach dem Eingriff sind vorübergehend leichte Schmerzen oder ein Druckgefühl möglich. Selten kommt es zu Infektionen oder schmerzhaften Blutgerinnseln im Analbereich. Leider ist der Behandlungserfolg bei vielen Menschen nicht von Dauer: Häufig vergrößern sich die Hämorrhoiden nach wenigen Jahren wieder, sodass der Eingriff wiederholt werden muss.

Größere Knoten verödet der Arzt durch eine Ligaturbehandlung, entweder unter Sicht oder mithilfe eines Dopplerultraschallgeräts. Durch eine Gummibandligatur werden die Hämorrhoidalknoten abgeschnürt, sodass die Blutversorgung unterbricht und der Hämorrhoidalknoten schrumpft. Nach einigen Tagen fällt er ab und wird mit dem Stuhl ausgeschieden. Das Verfahren ist schmerz- und risikoarm. In seltenen Fällen kann es allerdings zu stärkeren Blutungen kommen. Auch die Ligaturbehandlung muss unter Umständen wiederholt werden, um alle Hämorrhoidalknoten zu erwischen oder nach einigen Jahren neu aufgetretene zu entfernen.

Verschiedene Formen der Hämorrhoidentherapie. Oben Ligaturbehandlung: Nach Fassen und Anheben des Hämorrhoidalknotens wird der Gummiring mit einem Applikator möglichst nah an der Basis des Hämorrhoidalknotens übergestreift. Unten (Hämorrhoidektomie): Konventionelle operative Entfernung der Hamorrhoidalknoten in offener Operation.
Georg Thieme Verlag, Stuttgart

3. und 4 Grad. Diese Grade erfordern die operative Entfernung der Hämorrhoidalknoten, z. B. mittels Hämorrhoidektomie. Verschiedene OP-Verfahren stehen zur Verfügung:

  • Bei der offenen Hämorrhoidektomie, nach ihrem Erfinder Milligan-Morgan benannt, bleibt die Wunde nach dem Eingriff offen. So kann das Wundsekret problemlos abfließen und es drohen keine Komplikationen mit der Naht. Dafür heilt die Wunde langsamer. Die offene Hämorrhoidektomie erfolgt stationär und unter Vollnarkose oder Rückenmarksanästhesie, meist ist ein Krankenhausaufenthalt von 5–7 Tagen erforderlich. Sie ist wegen der starken postoperativen Schmerzen unangenehm und außerdem nicht risikolos, weil es zu Verletzungen des Schließmuskels mit nachfolgender Stuhlinkontinenz und/oder narbigen Einengungen des Enddarms kommen kann.
  • Schonendere Verfahren sind die HAL-Hämorrhoidektomie und die Longo-Operation. Beide sind postoperativ weniger schmerzhaft und unangenehm:
  • Bei der HAL-Methode benutzt der Arzt Ultraschall zur Lokalisierung der vergrößerten, vorgefallenen Hämorrhoidalknoten und unterbindet mit einer speziellen Nahttechnik deren Blutzufluss. Nach einigen Wochen "verhungern" die Knoten, sacken in sich zusammen und verkümmern. Diese Operation kann ambulant durchgeführt werden.
  • Die Longo-Operation (auch Stapler-Hämorrhoidopexie genannt) kommt vor allem bei aus dem After heraustretenden Hämorrhoiden in Frage. Hier wird mit einem Klammergerät die Darmschleimhaut oberhalb der Hämorrhoiden gerafft und angeheftet, das vorgefallene Gewebe also in den Darm hineingezogen. Man spricht auch von einem "Schleimhautlifting". Diese Methode ist nur bis zum 3. Grad möglich. Die Schmerzen sind geringer und die Heilungszeit ist kürzer als bei der offenen Hämorrhoidektomie. Allerdings vergrößern sich Hämorrhoiden nach der Stapler-Operation schneller wieder als nach einer offenen Hämorrhoidektomie. Bei dieser Operationsform ist ein stationärer Aufenthalt von 1–2 Tagen notwendig.

Bestehen gleichzeitig entzündliche Analerkrankungen wie Analabszess oder Analfistel muss die Hämorrhoidektomie verschoben werden bis die Entzündung abgeklungen ist.

Nach der Hämorrhoidaloperation

Am Abend nach der Operation entfernen die Ärzte die in den operierten Anus eingelegte Tamponade und kontrollieren die Wunde. Je nach Stärke der Schmerzen verordnen die Ärzte Ibuprofen, evtl. auch in Kombination mit Novaminsulfat. In den nächsten Tagen muss der Patient das Wundgebiet mehrfach täglich ausduschen, vor allem nach dem Stuhlgang. Um den Anus zu schonen empfehlen sich milde Abführmittel, die den Stuhl weicher machen.

Medikamentöse Behandlung

Eines haben alle Arzneimittel gemeinsam: Sie lindern zwar die Beschwerden, verkleinern jedoch die Hämorrhoidalknoten nicht. Zäpfchen, Salben und Pasten verordnet der Arzt deshalb bei Hämorrhoiden mit geringen Beschwerden und initial zur Überbrückung bis zu einer Hämorrhoidenoperation. Als Wirkstoffe zur Behandlung am After stehen Salben, Pasten oder Zäpfchen zur Verfügung:

  • Zink oder Panthenol lindern den Juckreiz am After.
  • Hamamelis (Zaubernuss) wie beispielsweise in Faktu® lind oder Hametum® Hämorrhoidenzäpfchen wirkt dank des Gerbstoffgehalts gefäßverengend, zusammenziehend und entzündungshemmend und wird vor allem bei Nässen und Blutungen empfohlen.
  • Lokalanästhetika wie Lidocain betäuben die Analhaut örtlich und helfen dadurch bei Schmerzen und Juckreiz (z. B. Posterisan® akut).
  • Kortisonhaltige Präparate (Kortikosteroide, z. B. Postericort®) dämmen die Entzündung ein und kommen bei entzündlichen, angeschwollenen Läsionen zum Einsatz.

Was Sie selbst tun können

Rechtzeitig zum Arzt. Zögern Sie bei einem Verdacht auf Hämorrhoiden den Arztbesuch nicht hinaus. Je früher Hämorrhoiden erkannt und behandelt werden, desto besser sind sie zu kontrollieren. Viele Proktologen sind völlig überlaufen – und verlangen deshalb eine Überweisung. Es ist deshalb sinnvoll, erstmal zum Allgemeinarzt zu gehen. Weil Hämorrhoidalleiden sehr häufig sind, kann Ihr Hausarzt meistens gut entscheiden, ob ein Besuch beim Proktologen notwendig ist, oder Sie erstmal selbst versuchen sollten, Ihre Hämorrhoidalknoten in den Griff zu bekommen. Änderungen Ihrer Lebens- und Ernährungsgewohnheiten können sehr wirksam sein. Die Schwerpunkte sind:

Ernährung. Vollwertkost mit einem hohen Ballaststoffanteil ist für einen gesunden Stuhlgang unverzichtbar. Da viele Menschen zunächst mit Unverträglichkeitsreaktionen wie Blähungen und Völlegefühl auf eine ballaststoffreiche Ernährung reagieren, sollten Sie bei der Ernährungsumstellung schrittweise vorgehen, damit der Körper genug Zeit hat, sich umzugewöhnen:

  • Anfangs erhöhen Sie den täglichen Obst- und Gemüseanteil; auch Trockenfeigen, Dörrbirnen und -pflaumen sind geeignet.
  • Als Nächstes ersetzen Sie Weiß- oder Mischbrot durch Vollkornbrot und Müsli. Aber essen Sie nichts, was Ihnen nicht bekommt. Wenn Sie z. B. Weißbrot deutlich besser vertragen als Vollkornbrot, hilft vielleicht stattdessen ein täglicher Apfel, Ihre Verdauung anzuregen.
  • Erhöhen Sie den Faseranteil im Essen, indem Sie hin und wieder Haferflocken in Milch oder Joghurt einweichen. Sauermilchprodukte wie Joghurt oder Dickmilch sollten ebenfalls regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Sie wirken sich positiv auf die Darmflora aus und helfen damit, die Verdauung zu normalisieren.

Quellstoffe. Damit Sie beim Stuhlgang nicht so stark pressen müssen, sind Quellstoffe die beste Wahl. Flohsamenschalen (auch indischer Flohsamen oder kurz Flohsamen genannt) sind in Reformhäusern oder Apotheken erhältlich. Sie regen schon in Mengen von 1 Teelöffel die Verdauung an und machen den Stuhl voluminöser, weicher und geschmeidiger. Starten Sie mit 1/2 Teelöffel pro Tag und steigern Sie die Dosis allmählich, bis der Stuhl ausreichend weich ist. 1–2 Teelöffel reichen zumeist. Achten Sie auf eine ausreichende Trinkmenge (2 Liter sind das Minimum). Zu Beginn der Behandlung kommt es häufig vermehrt zu Blähungen. Für den, der Flohsamen nicht mag (manche finden das Gefühl der winzigen Körnchen im Mund unangenehm), sind Leinsamen und Weizenkleie eine Alternative.

Hinweis: Nehmen Diabetiker Quellstoffe ein, ist eventuell die Insulindosis anzupassen.

Darmmassage. Eine 10-minütige Morgenmassage, bei der man beide Hände auf den Bauch legt und dann wiederholt mit sanftem Druck im Uhrzeigersinn nach unten streicht, regt den Dickdarm an. Eine Wärmflasche, feuchtwarme oder trockenwarme Wickel (z. B. mit Schafgarbe oder Heilerde) für den Unterbauch lindern Druckgefühle und steigern ebenfalls die Darmtätigkeit.

Bei Stuhldrang reagieren. Achten Sie auf Körpersignale: Suchen Sie bei Stuhldrang stets möglichst rasch die Toilette auf und unterdrücken Sie ihn nicht.

Manche Menschen schaffen es, ihren Darm zu "erziehen", indem sie immer zur gleichen Uhrzeit auf die Toilette gehen. Andere schaffen das aber nicht – und sollten es dann auch nicht erzwingen.

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Trinken Sie mindestens 2 Liter pro Tag und steigern Sie Ihre Trinkmenge eventuell auf 3 Liter, wenn Sie Ihre Ernährung auf eine überwiegend ballaststoffreiche Kost umstellen. Da Ballaststoffe stark quellen, fördern sie bei einer zu geringen Flüssigkeitsaufnahme die Verstopfung.

Regelmäßige Bewegung. Sorgen Sie für regelmäßige Bewegung. Ideal sind Sportarten wie Gymnastik, Laufen, Schwimmen oder Radfahren, die den Beckenboden nicht einseitig belasten. Wenn kein regelmäßiger Sport möglich ist, lässt sich bestimmt ein Spaziergang von 20–30 Minuten Dauer in den Tagesablauf einfügen. Fehlt Ihnen auch dafür die Zeit, sollten Sie sich angewöhnen, Treppen zu laufen und konsequent auf Lift und Rolltreppen zu verzichten.

Unterwäsche. Tragen Sie möglichst Unterwäsche aus reiner Baumwolle und meiden Sie enge Hosen. Damit nach Verabreichung von Salben oder Zäpfchen die Wäsche nicht verschmutzt, helfen in der Apotheke erhältliche spezielle Analvorlagen, z. B. Teufel Pomild® Analvorlagen.

Sorgfältige Hygiene. Achten Sie auf eine sorgfältige Analhygiene. Reinigen Sie nach dem Stuhlgang den After sorgfältig mit weichem Papier oder mit einem Einmalwaschlappen und lauwarmem Wasser. Tupfen Sie ihn vorsichtig trocken.

Beckenbodentraining. Trainieren Sie Ihre Beckenbodenmuskulatur durch geeignete Übungen. Kurse dafür gibt es in vielen Krankenhäusern oder auch bei den Volkshochschulen.

Komplementärmedizin

Warme Sitzbäder. Juckreizstillend und heilungsfördernd wirken warme Sitzbäder (38 °C) mit Kamillen- und Eichenrindenzusatz.

Phytotherapie. Hamamelis (Zaubernuss) verengt die Gefäße und hemmt die Entzündung am After. Der Wirkstoff ist in Form von Salben und Zäpfchen erhältlich.

Homöopathie. Häufig eingesetzte homöopathische Akutmittel gegen Hämorrhoiden sind Kalzium phosphoricum, Kalium carbonicum, Lachesis, Nux vomica und Sulfur. Evtl. bietet sich auch eine homöopathische Konstitutionstherapie an.

Autor*innen

Dr. med. Arne Schäffler, Dr. Bernadette Andre-Wallis; Sandra Göbel in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung der Sektionen "Die Erkrankung", "Behandlung" und "Ihre Apotheke empfiehlt": Dr. med. Arne Schäffler, Sandra Göbel, Dr. med. Sonja Kempinski. | zuletzt geändert am um 10:08 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.