Kurzes, abgeschlossenes, unerklärliches Ereignis (BRUE)

Science Photo Library/imago-images.de
Bei einem kurzen Atemstillstand wie dem BRUE sind die im Erste-Hilfe-Kurs für Babys erlernten Maßnahmen hilfreich.

Andere Wirkstoffe dieser Gruppe

Übergewicht und Adipositas bei Kindern Probiotika auch für Kinder? Hautausschläge und Hautpflege bei Babys Hand-Mund-Fuß-Krankheit bei Kindern Bei Kindern Husten lindern Lebensmittelallergie bei Kindern Kleinkind in Oberschenkel impfen Akne bei Jugendlichen Bluthochdruck nach schwerer Kindheit Vorzeitige Pubertät Bauchlage trainiert die Muckis Röteln Motivation zum Sport für Kinder Rachitis Tabaksteuer kann Baby-Leben retten Impf-Verdrossenheit nimmt zu Was beugt Mückenstichen vor? Was ist ein Cochlea-Implantat? Refluxkrankheit bei Babys Neue Methode gegen Kopfläuse Mumps Selbstbestimmte Ernährung von Babys Ein Pieks weniger fürs Baby Kleinwuchs Kein Fencheltee für Kleinkinder! Flache Stelle am Hinterkopf Kinderaugen gut beobachten Methylphenidat stört Wachstum nicht Fieberkrämpfe Dreitagefieber Kopfläuse App für Eltern von Frühgeborenen Fehlbildungen durch Diabetesmittel? Erstgeborener Zwilling gesünder? Madenwürmer: Wenn´s am Po juckt Kommt die Impfpflicht gegen Masern? Furcht vor Kinderkrankheiten Erst ab sechs Jahren ins Hochbett Kortison gegen Neurodermitis Was ist normal bei Babys Stuhlgang? Diagnose Legasthenie Hilfe bei Schulstress Passivimpfung schützt Risikokinder Winterdepression bei Kindern Krebsverdächtiger Stoff im Gläschen Asthma-Risiko bei Kindern prüfen Abgeflachter Kopf beim Baby Notfallzäpfchen richtig anwenden! Häufige Probleme der Jugendgynäkologie Harnwegsinfekte bei Kindern 2 Tage Smartphone-Verbot! Einnässen Scharlach E-Zigaretten-Gefahr für Kinder Keine Wasserperlen für Kleinkinder! Warum schreien Babys? Windelausschlag Windpocken Nierenschäden bei Kindern Infektionsneigung bei Kindern ADHS im Erwachsenenalter Blinddarmentzündung bei Kindern Wenn junge Seelen leiden Nickelfreisetzung von Spielzeug Botulismus bei Säuglingen Großwuchs Hüftfehlstellungen bei Babys Hilfe gegen Windeldermatitis Hodenkrebs bei Jungen Spucken und was dahinter stecken kann Neurodermitis bei Kindern lindern Wenn Kinder schlecht träumen Faktencheck zu Kopfläusen Probiotika auch für Kinder? Sprachentwicklung bei Stottern Gelbsucht beim Neugeborenen Magenpförtnerenge Kinder fit durch den Winter bringen Kopfläuse effektiv behandeln Blinddarmentzündung bei Kindern Beikost ab Ende des 4. Monats? Wundermittel Salzspielplatz? Schlafmangel macht Teenager dick Tierbisse bei Kindern ADHS im Erwachsenenalter HPV-Impfung schützt vor Krebs Verzögerte Sprachentwicklung Fehlsichtigkeit bei Teenies Beatmung von Frühchen Hand-Mund-Fuß-Krankheit bei Kindern Diabetes bei Kindern Neurodermitis bei Kindern lindern ADHS im Erwachsenenalter Kinder: Psoriasis durch Passivrauch Kleine Heuschnupfen-Patienten Der Goldene Äskulapstab Karies sicher vorbeugen Therapien bei Bettnässen Keuchhusten gefährdet Baby Autismus beim Baby erkennen Wächst sich die Erdnussallergie aus? Krampfanfälle bei Kindern Komplikationen bei Masern-Infektion Gelbsucht beim Neugeborenen Kopfläusen den Garaus machen Übergewicht und Adipositas bei Kindern Hodendrehung bei Jungen Dem plötzlichen Kindstod vorbeugen Geschwollene Lymphknoten bei Kids Nachtkorsett reicht oft bei Skoliose Clowns für die Kinderchirurgie Neurodermitis bei Kindern Pflege von Hautabschürfungen Neurodermitis durch hartes Wasser? Kinder vor Lärm schützen! Tic-Störung bei Kindern Stillen reduziert Blutkrebs-Risiko Blutschwämme bei Säuglingen Fluoridlack auf Kasse Hand-Mund-Fuß-Krankheit und Herpangina Fremdkörper verschluckt? Diabetes Typ 1 bei Kindern Bauchmigräne bei kleinen Kindern Kinderkrankheiten in Deutschland Fiebersaft nicht selbst mixen! Keuchhusten gefährdet Baby Bauchmigräne bei kleinen Kindern Gedeihstörungen Kinder: Schnarchen stört Verhalten Schläge verändern das Gehirn Hilfe für rote Babypopos Spracherwerb: Wächst sich die Erdnussallergie aus? ADHS: Weniger Tabletten verordnet RSV-Infektion bei Säuglingen Frühchen haben schlechtere Karten Infektionsneigung bei Kindern Schutz vor Hirnhautentzündung Passivimpfung schützt Risikokinder Mit Fluorid, aber ohne Titandioxid Anzeichen für Neugeborenengelbsucht Motivation zum Sport für Kinder Bauchlage trainiert die Muckis „Rettet die Kinderstation“ Impfmythen: Was wirklich stimmt Online-Tool berechnet Zuckerlimit Disko statt Weihnachten Sparsam mit CT bei Kindern! Fremdkörper in der Nase Kinderkrankheit Asthma Mittagsschlaf im Vorschulalter? Bei Kindern Husten lindern Long-COVID – auch Kinder betroffen Wie Smartphones krank machen Brechdurchfall: Vorsicht, ansteckend Vorsicht mit Vitaminpillen für Kinder! Hautreizung unter Windeln vermeiden Autismus-Spektrum-Störung Osteopathie für Kinder Vitamin-D-Mangel bei Diabetes Vorsicht bei der Schnuller-Wahl Schwere Akne in den Griff bekommen Mit Mobbing richtig umgehen Dreitagefieber: Wadenwickel helfen Gefäßentzündungen bei Kindern Stillen reduziert Blutkrebs-Risiko Diabetes bei Kindern Kopfläusen den Garaus machen Reiseübelkeit bei Kindern Nichts für Kinderohren: Lärm Heuschnupfen bei Kindern behandeln Fieber messen bei Kindern Schiefhals Gelockertes Ellenbogengelenk Angeborene Herzfehler bei Kindern Rückenschmerzen bei Kindern Lippenherpes bei Säuglingen Babysprache aktiviert Gehirn Ferienfreizeit trotz Diabetes Typ 1 Masern Schlaf erleichtern Fieber bei Babys und Kleinkindern Gynäkomastie Bei Kindern Husten lindern Keine Mandeln für Kleinkinder Knochenbruch bei leichtem Sturz Gefahren fürs kindliche Genital Was tun bei Bisswunden? Lungenfunktion von Stadtkindern Masern auf dem Vormarsch ADHS im Erwachsenenalter Übergewicht bei Kindern Kein Fencheltee für Kleinkinder! Stottern bei Jugendlichen Wenn der Bauch weh tut Keuchhusten gefährdet Baby Mit Fluorid, aber ohne Titandioxid Wenn Wachsen weh tut Salztropfen verkürzen Schnupfen Frühkindlicher Autismus Therapie der Mandelentzündung Schulprobleme, Lese-Rechtschreib-Schwäche, Rechenstörung Kinder vor Infekten schützen Mitesser und Pickel weg-pflegen Aufschrecken im Schlaf Weniger Ritalin-Verschreibungen Pseudokrupp Blinddarmentzündung bei Kindern Impetigo Medikamentengabe bei Kindern Hochsaison für Warzen Kinder als Überträger der Grippe Barbie-Botox ist neuester Trend Kinder vor Erkältungen schützen Leukämie bei Kindern Infekte bei Kleinkindern Kampf der Gürtelrose! Augen auf bei Kindersonnencreme Auch mit Neurodermitis ins Wasser! Kinderlähmung Auch mit Neurodermitis ins Wasser! Nasenschleim spricht Bände Läusealarm zu Schulstart Grippe oder Covid-19 beim Kind? Schiefhals Autismus beim Baby erkennen Bessere Vorsorge für Jugendliche Kampf der Kopflaus! Neue Methode gegen Kopfläuse Säuglinge vor Masern schützen Wintersport mit Kindern Karies sicher vorbeugen Impfen trotz Hühnereiweißallergie Harnwegsinfekt mit Fieber Fieberalarm beim Baby Corona belastet Kinder extrem Buch-Tipp: Abnehmen für Kinder Medikamente für Kinder Pflanzliche Mittel für Kinder Gefahr im ersten Lebensjahr 7 Fakten gegen Impfmythen Was tun bei Übergewicht im Kindesalter? Stottern bei Jugendlichen Omikron macht Pseukokrupp Blinddarm: Auch ohne Bauchschmerz Mandeloperationen bei Kindern Autismus-Spektrum-Störung Nabelkolik Plötzlicher Kindstod Erstgeborener Zwilling gesünder? Karies sicher vorbeugen Infektionen im Schwimmbad vorbeugen Neue Vorsorge beim Kinderarzt Dem plötzlichen Kindstod vorbeugen Neurodermitis bei Kindern lindern Antipsychotikaverbrauch steigt an ADS und ADHS Neue Krankheit entdeckt Flüssigkeitsbedarf bei Fieber Herzmuskelentzündung bei Kindern Wenn Kinder unter Durchfall leiden Ist mein Säugling krank? Nasenschleim spricht Bände Schütteltrauma bei Kleinkindern Herzgeräusche bei Kindern Safer Internet Day 2017 Long-COVID – auch Kinder betroffen Grippeimpfung für Kinder? Was Babyhaut gut tut Vorhautverengung Frühchen haben schlechtere Karten Inkontinenz bei Kindern Kinder mit Diabetes Typ 1 Vorsicht mit Vitaminpillen für Kinder! Kinderhaut richtig pflegen Schlafmangel fördert Übergewicht 7 Tipps fürs sichere Grillen Ausschlag mit nächtlichem Juckreiz Krätzmilbe bei Kindern Wenn Kinder unter Durchfall leiden Keine Knopfzelle in Kinderhand! Zäpfchen richtig anwenden Therapie bei Hodenhochstand Hitzefolgen bei Kindern erkennen Früher mit dem Zukleben starten Rachitis Schlafprobleme bei Kindern Verhütung bei Jugendlichen Wasserkopf bei Frühchen Keine Angst vor Impfungen Akne bei Jugendlichen Baby-Akne mit Wasser behandeln Ultraschall ersetzt das Röntgen Sandkasten: Brutstätte für Keime? Schüßler-Salze für Babys Telemedizin beim Kinderarzt Gegen Masern punkten Tinnitus bei Teenies Dreimonatskoliken Kleinkinder erkunden Fremdkörper Was tun bei Übergewicht im Kindesalter? Europäische Impfwoche 2014 Frühchen haben schlechtere Karten Höhere Sterberate bei dicken Kindern Hitzeausschlag bei Kleinkindern Wenn Kinder unter Durchfall leiden Mutters Coronaimpfung nützt dem Baby Infektionskrankheiten vorbeugen Ringelröteln Ist mein Säugling krank? Sodbrennen bei Kindern Was ist normal bei Babys Stuhlgang? Fieberkrämpfe Was die Motorik bei Kindern fördert Pubertätsverzögerung und verfrühte Pubertät Passivimpfung schützt Risikokinder Windelausschlag Impfen: Wann, wer, warum? Aphthe: Entzündete Mundschleimhaut Reisethrombose Neue Impfempfehlung für Kleinkinder Schleichender Hüftkopfabrutsch Madenwürmer: Wenn´s am Po juckt Kindern Arznei geben Wundermittel Salzspielplatz? Dellwarzen den Garaus machen Kindergesundheit aktiv stärken Masern & Keuchhusten im Vormarsch Hüftschnupfen bei Kindern Wieso schielt mein Kind? Auffälligkeit Brustdrüsenschwellung Lern-App hilft beim Lesen-Lernen Verfrühte Pubertät häufig Immer mehr junge Leute abhängig Sportbrille für Kinder Wiederkehrende Mandelentzündung Schielen bei Kindern Keuchhusten Gestörte Sprachentwicklung Krank durchs Zahnen? Winterspaziergang mit Baby Abwehrschwäche durch Masern Rotaviren-Infektion bei Kindern

Kurzes, abgeschlossenes, unerklärliches Ereignis (Brief resolved unexplained event, BRUE; Anscheinend bzw. augenscheinlich lebensbedrohliches Ereignis, ALE, ALTE): Akut und unerwartet auftretender, weniger als 1 Minute andauernder Zustand, in dem ein Säugling nicht mehr oder nur noch sehr schwach atmet, blass und (meist) schlaff wird. Beim BRUE gelingt es, das Kind durch rechtzeitige Stimulation wieder "aufzuwecken", d. h. seine Atmung anzuregen. Trifft dann die alarmierte Notärzt*in ein, sind die Kinder meist unauffällig. Trotzdem müssen sie in die Klinik, wo zunächst Herzschlag, Atmung und Sauerstoffgehalt des Blutes überwacht und mögliche Ursachen abgeklärt und behandelt werden. Wenn sich wie in etwa der Hälfte der Fälle eine Ursache finden lässt, handelt es sich definitonsgemäß nicht mehr um ein BRUE.

10 % der Babys erleiden nach dem ersten BRUE innerhalb der nächsten Tage bis Wochen ein weiteres Ereignis. Um rechtzeitig zu reagieren, empfehlen Kinderärzt*innen oft ein Heimmonitoring. Die weitere Prognose der Kinder ist gut, die meisten entwickeln sich unauffällig.

  • Der Säugling zeigt kürzer als 1 Minute folgende Symptome:
  • Das Baby atmet sehr unregelmäßig, zu langsam oder gar nicht.
  • Die Haut wird blass, das Gesicht des Kindes läuft blau an.
  • Die Muskulatur erschlafft oder – selten – versteift.
  • Das Kind reagiert oder zeigt ein verändertes Bewusstsein.

Sofort in die Klinik bzw. die Notärzt*in (112) rufen, wenn

  • die oben beschriebenen Symptome auftreten.

Wie beim plötzlichen Kindstod soll auch beim BRUE eine Störung der Atmung ursächlich sein. Im Unterschied zum plötzlichen Kindstod überlebt das Kind beim BRUE das Ereignis und ist in den allermeisten Fällen danach völlig unauffällig.

Ein BRUE ist streng definiert, alle 4 folgenden Voraussetzungen müssen zutreffen:

  • Das Kind ist jünger als ein Jahr alt.
  • Die Episode dauert kürzer als 1 Minute (meist sind es etwa 20–30 Sekunden).
  • Es liegt mindestens eines der folgenden Symptome vor:
    • Blässe oder Zyanose (Blaufärbung der Haut)
    • Keine, verminderte oder unregelmäßige Atmung
    • Verstärkte oder verminderte Muskelspannung
    • Veränderte Reaktion, verändertes Bewusstsein
  • Es ist keine Ursache für diese Episode zu finden.

Was genau zum BRUE führt, ist ungeklärt. Wahrscheinlich handelt es sich um das Zusammenspiel verschiedener ungünstiger Faktoren, sowohl innerer als auch äußerer. Es gibt Hinweise, dass bei den Betroffenen die Blutversorgung der für Atmung und Herzschlag relevanten Hirnteile anlagebedingt weniger stabil ist als bei anderen Kindern. Kommt nun ein äußerer Faktor hinzu, wie Überwärmung, eine Erkältung oder das Einatmen von Nikotin, so versagen die lebensrettenden Reflexe.

In der Notaufnahme oder in der Kinderklinik überwacht man die Kinder zunächst und misst engmaschig Herzschlag, Atmung und Sauerstoffgehalt des Blutes. Um ein BRUE zu diagnostizieren, ist es erforderlich, eine große Anzahl möglicher Ursachen für die Atempause auszuschließen.

Bei der körperlichen Untersuchung achten die Kinderärzt*innen auf Fehlbildungen und prüfen Reflexe und Entwicklungsstand des Kindes. Besonderes Augenmerk gilt Verletzungen und Anzeichen für körperliche Misshandlungen. Bei einem Verdacht auf ein Schütteltrauma wird beispielsweise die Netzhaut auf Blutungen untersucht.

Eine weitere, intensive Diagnostik wird nur bei begründetem Verdacht auf eine Erkrankung und bei Hochrisikokindern betrieben. Als Hochrisikokinder gelten vor allem Säuglinge,

  • die als Frühgeburt (vor der 33. Schwangerschaftswoche) zur Welt kamen oder die ein sehr niedriges Geburtsgewicht hatten
  • die zum Zeitpunkt des ersten lebensbedrohlichen Ereignisses 60 Tage oder jünger waren
  • die vorher schon einmal ein BRUE erlitten haben
  • die bei einem vorangegangenen Ereignis bereits (durch medizinisches Personal) wiederbelebt werden mussten
  • die Geschwister haben, bei denen der Verdacht oder die Diagnose eines plötzlichen Kindstods besteht
  • bei denen Anzeichen von Misshandlung zu erkennen sind.

Die weitere Diagnostik bei Hochrisikokindern besteht je nach Verdacht aus

  • Blut- und Urinuntersuchungen wie Blutbild, C-reaktives Protein , Blutsenkungsgeschwindigkeit, Elektrolyte oder Leberwerte zum Nachweis von Infektionen, Anämie, Austrocknung, Leberschäden oder Stoffwechselstörungen
  • Röntgenuntersuchungen des Brustkorbs bei Verdacht auf Lungenentzündung oder Herzfehlbildungen
  • EKG und Echokardiografie zum Nachweis von Herzfehlbildungen oder Rhythmusstörungen
  • Röntgenuntersuchung des Skeletts, um Brüche zu erkennen
  • MRT und CT bei Verdacht auf innere Verletzungen und Blutungen
  • Lumbalpunktion bei Verdacht auf eine Meningitis
  • EEG und/oder schlafmedizinische Untersuchungen, um Epilepsien, Krampfanfälle oder Atmungsprobleme während des Schlafens zu erkennen.

Differenzialdiagnosen. Die gleichen Symptome verursachen die oben genannten Erkrankungen oder Verletzungen (z. B. Infektionen, Stoffwechselerkrankungen, Fehlbildungen oder Misshandlung).

Wird ein BRUE bemerkt, reicht es meist, das Kind mit Anfassen, Rubbeln und Anpusten "aufzuwecken", um seine Atmung zu stimulieren. Sind anwesende Eltern oder Betreuer*innen dafür ausgebildet, beginnen diese manchmal auch sofort Wiederbelebungsmaßnahmen, die im Falle eines echten BRUE erfolgreich verlaufen.

Wie die weitere Behandlung aussieht, entscheidet sich in der Klinik bzw. Notaufnahme. Bei Kindern mit geringem Risiko ist keine weitere Behandlung erforderlich. Hochrisikokinder werden zur Überwachung und Aufklärung stationär aufgenommen. Findet sich eine Ursache, wird diese behandelt (dann liegt definitionsgemäß kein BRUE vor).

Homemonitoring. Da etwa 10 % der Kinder in den ersten Wochen nach dem Ereignis ein weiteres zeigen, empfehlen Kinderärzt*innen oft Überwachungsgeräte für die Atmung. Ein Atem- und Herzmonitor weckt die Eltern auf, wenn Atmung oder Herzschlag des Babys in einen kritischen Bereich abfallen. Leider haben die Eltern oft mit Fehlalarmen zu kämpfen. Geräte, die Atemrhythmus und Herzschlag aufzeichnen, sind den bloßen Alarmgebern vorzuziehen, weil man später anhand der Aufzeichnungen zwischen Fehlalarm und echtem Ereignis unterscheiden kann.

Vorbeugende Maßnahmen. Generell sollten Eltern und Betreuer einen Erste-Hilfe-Kurs für Babys und Kleinkinder absolvieren, um notfalls eine Wiederbelebung durchführen zu können. Daneben gelten für das BRUE die gleichen vorbeugenden Maßnahmen wie beim plötzlichen Kindstod (siehe unten).

Die Prognose beim einmaligen BRUE ist gut, die meisten Kindern bleiben danach unauffällig. Erleiden Kinder zwei solche Ereignisse, ist jedoch das Risiko für den Plötzlichen Kindstod erhöht.

Was Sie als Eltern tun können

Die Präventionsmaßnahmen gegen den plötzlichen Kindstod werden auch gegen das BRUE empfohlen.

Rückenlage. Lassen Sie das Kind auf dem Rücken schlafen – nicht auf dem Bauch! Zwar wurde festgestellt, dass diese Art zu schlafen einen asymmetrischen/platten Hinterkopf begünstigt. Dies lässt sich jedoch vermeiden, wenn Sie Ihr Baby so oft wie möglich auf dem Bauch liegen lassen – aber nur, wenn es beaufsichtigt wird. Das hat einen zusätzlich positiven Effekt: Durch die Bauchlage im Wachen werden die Muskeln gestärkt und die Kopfhalte-Kontrolle geübt.

Nicht rauchen. Verzichten Sie auf das Zigarettenrauchen – sowohl während der Schwangerschaft als auch danach! Auch nicht im Garten oder auf dem Balkon, denn die Schadstoffe lagern sich auf der Kleidung ab und werden so auf den Säugling übertragen. Bestandteile des Zigarettenrauchs sind dann also trotzdem im Blut Ihres Säuglings nachweisbar!

Überwärmung vermeiden. Eine Raumtemperatur von max. 18° C reicht zum Schlafen aus. Achten Sie auch darauf, dass das Kinderbett nicht an der Heizung oder in der Sonne steht. Ob das Kind zu warm ist, fühlt man am besten am Rücken zwischen den Schulterblättern. Fühlt es sich hier verschwitzt an, ist die Umgebung zu warm.

Schlafsack statt Federbett. Damit das Kind mit dem Kopf nicht unter die Decke rutscht, bietet sich ein Schlafsack an. Dieser darf nicht "auf Vorrat" angeschafft werden, sondern muss gut sitzen. Das bedeutet, dass die Halsöffnung kleiner sein soll als der Kopf.

Gesunde Schlafumgebung. Sorgen Sie zusätzlich für eine gesunde Schlafumgebung – hierzu gehören ein "richtiges" Bett (also kein Wasserbett oder Sofa), eine feste Schlafunterlage oder Matratze, der Verzicht auf Kissen, Plüschtiere, Fellunterlagen oder zu große Federbetten und auf das zu warme "Einpacken" des Babys.

Eigenes Kinderbett. Empfohlen wird, dass Babys im 1. Lebensjahr nicht im eigenen Zimmer, sondern im eigenen Bett bei den Eltern schlafen. Optimalen Schutz bietet ein kleines Kinderbettchen, das am elterlichen Bett befestigt oder direkt daneben gestellt wird.

So lange wie möglich stillen. Babys, die länger als 6 Monate gestillt werden, haben ein niedrigeres Risiko als früh abgestillte Kinder.

Schnuller anbieten. Der frühe Gebrauch eines Schnullers reduziert das Risiko um etwa 60 %.

Nicht pucken! Das feste Einwickeln von Säuglingen in ein Tuch ist eine uralte Wickelmethode, die immer mehr propagiert wird. Kinderärzt*innen warnen generell dagegen, den Kindern die Bewegungsfreiheit zu nehmen.

Keine Schlafpositionierer benutzen. Die Idee, das Kind durch Polster oder das Anbinden des Schlafsacks in Rückenposition zu halten ist genauso falsch. Durch solche Schlafpositionierer wird das Risiko für den plötzlichen Kindstod sowie Unfälle (Strangulieren in den Schnüren des angebundenen Schlafsacks) erhöht.

Autor*innen

Sandra Göbel; basierend auf: Dr. med. Herbert Renz-Polster, Dr. med. Nicole Menche, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit für Kinder, Kösel, München, 8. Auflage (2015). Überarbeitung und Aktualisierung: Dagmar Fernholz, Dr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am um 10:20 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.