Warum schreien Babys?

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Schreiambulanzen helfen, falls Eltern nicht mehr weiterwissen.

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Refluxkrankheit bei Babys ADHS im Erwachsenenalter Kleinwuchs Sportbrille für Kinder Methylphenidat stört Wachstum nicht Windpocken Stottern bei Jugendlichen Autismus-Spektrum-Störung Kopfläuse Mutters Coronaimpfung nützt dem Baby Röteln Krebsverdächtiger Stoff im Gläschen Bauchmigräne bei kleinen Kindern Dem plötzlichen Kindstod vorbeugen Mit Fluorid, aber ohne Titandioxid Gefahr im ersten Lebensjahr Bauchlage trainiert die Muckis Therapie bei Hodenhochstand Karies sicher vorbeugen Bessere Vorsorge für Jugendliche Tabaksteuer kann Baby-Leben retten Neue Methode gegen Kopfläuse Wenn Kinder unter Durchfall leiden Was ist ein Cochlea-Implantat? 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Verzögerte Sprachentwicklung Bei Kindern Husten lindern Fieberkrämpfe Impf-Verdrossenheit nimmt zu Akne bei Jugendlichen Impfmythen: Was wirklich stimmt Kinderkrankheit Asthma Masern Wasserkopf bei Frühchen Blinddarmentzündung bei Kindern Tic-Störung bei Kindern Hautreizung unter Windeln vermeiden Erstgeborener Zwilling gesünder? Infektionsneigung bei Kindern Fremdkörper verschluckt? Salztropfen verkürzen Schnupfen Wenn junge Seelen leiden Rachitis Ausschlag mit nächtlichem Juckreiz Infektionen im Schwimmbad vorbeugen Anzeichen für Neugeborenengelbsucht Diagnose Legasthenie Häufige Probleme der Jugendgynäkologie Wenn Wachsen weh tut Online-Tool berechnet Zuckerlimit Dellwarzen den Garaus machen Kinder fit durch den Winter bringen Schütteltrauma bei Kleinkindern Selbstbestimmte Ernährung von Babys Schulprobleme, Lese-Rechtschreib-Schwäche, Rechenstörung Bauchlage trainiert die Muckis Sandkasten: Brutstätte für Keime? Übergewicht bei Kindern Auch mit Neurodermitis ins Wasser! 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Großwuchs Kortison gegen Neurodermitis Madenwürmer: Wenn´s am Po juckt Wie Smartphones krank machen Gedeihstörungen Lern-App hilft beim Lesen-Lernen Hand-Mund-Fuß-Krankheit bei Kindern Fieber messen bei Kindern ADS und ADHS Telemedizin beim Kinderarzt Auffälligkeit Brustdrüsenschwellung Frühchen haben schlechtere Karten Kinderlähmung Schlafmangel macht Teenager dick Ferienfreizeit trotz Diabetes Typ 1 Ringelröteln Kinder: Psoriasis durch Passivrauch Kinder vor Erkältungen schützen Kinder vor Lärm schützen! Barbie-Botox ist neuester Trend Infektionsneigung bei Kindern Gelockertes Ellenbogengelenk Hochsaison für Warzen Kindern Arznei geben Herzgeräusche bei Kindern Spracherwerb: Fluoridlack auf Kasse Schiefhals Bluthochdruck nach schwerer Kindheit Wundermittel Salzspielplatz? Pflanzliche Mittel für Kinder Kommt die Impfpflicht gegen Masern? Augen auf bei Kindersonnencreme Hautausschläge und Hautpflege bei Babys Impfen: Wann, wer, warum? Dem plötzlichen Kindstod vorbeugen Faktencheck zu Kopfläusen Vorzeitige Pubertät Was tun bei Übergewicht im Kindesalter? Kinder als Überträger der Grippe Kampf der Gürtelrose! Frühchen haben schlechtere Karten Lebensmittelallergie bei Kindern Kinder mit Diabetes Typ 1 Grippeimpfung für Kinder? Safer Internet Day 2017 Fremdkörper in der Nase Bei Kindern Husten lindern Infektionskrankheiten vorbeugen Nachtkorsett reicht oft bei Skoliose Verhütung bei Jugendlichen Mitesser und Pickel weg-pflegen App für Eltern von Frühgeborenen Stottern bei Jugendlichen Dreitagefieber Pflege von Hautabschürfungen Fieberkrämpfe Krank durchs Zahnen? HPV-Impfung schützt vor Krebs Abgeflachter Kopf beim Baby Schleichender Hüftkopfabrutsch Blinddarmentzündung bei Kindern Hitzefolgen bei Kindern erkennen Passivimpfung schützt Risikokinder Schlafprobleme bei Kindern Omikron macht Pseukokrupp Probiotika auch für Kinder? 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Untersuchungen haben gezeigt, dass Babys im Alter von zwei Wochen im Durchschnitt 1,75 Stunden pro Tag schreien. Die Schreizeit nimmt bis zum Alter von sechs Wochen auf 2,5 Stunden pro Tag zu. Bis zum Alter von vier Monaten fällt das Schreipensum dann auf eine Stunde ab. Dabei schreien Erstgeborene etwas mehr als Folgekinder, und Kinder, die viel am Körper getragen werden, schreien insgesamt weniger

Schreien ist das für das Überleben wichtigste Signal des Säuglings – aber nicht immer wissen Eltern gleich, was dahinter steht: Hunger, Durst, Kälte, Schmerzen oder einfach das Bedürfnis nach Nähe?
Familie Dres. med. Claudia und Arne Schäffler, Augsburg

Manchmal wissen Eltern sofort, was los ist: Hunger, Schreck, Schmerzen (vom Zahnen über Blähungen bis hin zum wunden Po) oder unbequeme Lagerung. Oder das Baby schreit, wenn es krank ist oder friert oder zu warm eingepackt ist. Oder weil es einsam ist oder den Wunsch nach Körpernähe verspürt. Im Kleinkindalter kommen Angst, Zorn, Eifersucht und Frustration als Schreimotive hinzu.

Viele Eltern machen aber auch die Erfahrung, dass Babys schreien, wenn sie einfach genug von allem haben – sie haben noch nicht gelernt, „abzuschalten“ und begegnen der Reizüberflutung durch Schreien. Dies dürfte der Grund sein, weshalb Babys an hektischen Tagen mehr schreien, und sich auch dann häufiger mit Gebrüll melden, wenn sie müde oder „aus dem Rhythmus“ sind.

Schreikinder

Etwa 10 % der Kinder schreien noch nach dem 4. Lebensmonat, also nach der eigentlichen Kolikzeit sehr viel, und sie halten sich dabei auch oft nicht an die – im „Kolikalter“ bevorzugten – Abendstunden. Wer genau als ein „Schreikind“ zu bezeichnen ist, ist natürlich sehr subjektiv, und oft bezeichnen Eltern ihr Kind einfach dann als „Schreibaby“, wenn es mehr schreit, als es ihre Nerven aushalten. Kinderärzte verwenden dagegen die Wesselsche Dreierregel, nach der ein Kind ein Schreikind ist, wenn es länger als drei Stunden täglich schreit oder quengelt, und dies häufiger als an drei Tagen in der Woche und länger als drei Wochen. Warum manche Kinder so übermäßig viel schreien, ist unklar. Manche Schreibabys haben Dreimonatskoliken, die länger als drei Monate dauern oder ungewöhnlich heftig verlaufen. Oder dem Schreien liegt eine Krankheit zugrunde, z. B. eine Mittelohrentzündung oder eine Refluxkrankheit mit einer Reizung der Speiseröhre. Auch wenn letzteres selten ist: Der Kinderarzt ist bei solchen Kindern zunächst die richtige Adresse. Aber meistens kann niemand sagen, was den Kindern fehlt:

  • Es könnte eine Reaktion auf besonders stressvolle Startbedingungen im Leben sein – etwa auf nur schwer zustande kommende Beziehungen zu den Eltern oder eine „Kommunikationsstörung“ zwischen Baby und Mutter, bei der die wechselseitigen Signale nicht richtig aufgegriffen oder falsch interpretiert werden.
  • Die betroffenen Kinder könnten von ihrem Naturell her „schwieriger“ sein als andere Kinder. In der Tat bezeichnen nicht wenige Eltern von Schreikindern ihre Kleinen als „fordernd“, „unzufrieden“, „leicht reizbar“ und „schwer zu trösten“. Und immer wieder ist auch eine niedrigere Reizschwelle zu beobachten, die sich durch ständige körperliche Unruhe und schlechten Schlaf zeigt. Später sind einige dieser „Rund-um-die-Uhr-Babys“ hyperaktiv, haben mehr Wutanfälle als andere Kinder und passen sich nur schwer im Kindergarten und in der Schule an. Zumindest bei einem Teil der Kinder könnte das exzessive Schreien also Teil einer generell erhöhten Reizbarkeit sein.
  • Bei sehr vielen Kindern lassen sich weder besonders stressige Bedingungen ausmachen, noch sonstige Belastungen (wie etwa Rauchen in der Schwangerschaft) erkennen, im Gegenteil: Sie haben engelsgleiche Eltern und schreien trotzdem.

In diesen Fällen kann oft nur professionelle Beratung helfen. Denn wenn sich Babys trotz bestem Willen nicht trösten lassen, dann weckt das bei den Eltern Gefühle von Schuld und Versagen, die dann auch den „normalen“ Umgang mit dem Kind belasten. Hier helfen spezielle Schreisprechstunden oder „Schreiambulanzen“, die heute an praktisch allen Universitätskliniken und auch an vielen Kinderkrankenhäusern angeboten werden.

  • www.trostreich.de – Vom Interaktiven Netzwerk Schreibabys (Deinstadt): Die beste Website zum Thema Schreikinder, mit vielen Links und nützlichen Quellen..
  • J. Bensel: Was sagt mir mein Baby, wenn es schreit? Oberstebrink, 2003. Ratgeber zum Schreien gibt es inzwischen viele, dieser ist  leicht zu lesen und trotzdem fundiert.

Autor*innen

Dr. med. Herbert Renz-Polster in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). | zuletzt geändert am um 11:32 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.