Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

andriano.cz/Shutterstock.com
Nach Ausflügen ins Freie ist es wichtig, die Haut auf Zecken zu kontrollieren und die Parasiten sofort zu entfernen.

Andere Wirkstoffe dieser Gruppe

Erkrankungen der Halswirbelsäule Wiederkehrende Kopfschmerzen Kribbeln in den Fingerkuppen Erste Hilfe bei epileptischem Anfall Hirnhautentzündung 2 Tage Smartphone-Verbot! Migräne bei Jugendlichen Ungesunder Lebensstil bedroht Gehirn Nach Gehirnerschütterung schonen Zoster-Impfung schützt das Gehirn Neue Impfung gegen Meningokokken Hirntumor: Methadon wirkungslos Wenn sich alles dreht Hunde mit Epilepsie-Gen Magenmittel vom Markt genommen Zerebraler Anfall und zerebraler Gelegenheitsanfall Diagnose Multiple Sklerose FSME-Impfung nicht vergessen! Apotheke berät bei Parkinson Wenn Beine keine Ruhe geben Lässt sich Demenz verhindern? Handystrahlung macht keinen Krebs Epilepsie Orientierungsprobleme im Alter Was tun bei epileptischem Anfall? Sprachgenies mit Tourette-Syndrom Parkinson-Mittel richtig einnehmen Vergesslichkeit im Alltag Trigeminusneuralgie gehäuft im Winter Rauchstopp senkt Demenzrisiko Liquoruntersuchung und Lumbalpunktion Parkinson-Medikamente Parkinson: 7 Tipps bessern das Gehen Blühender Wachmacher Helfen Vitamine dem Gehirn? Hirnvenenthrombose, Hirnsinusthrombose, Sinusvenenthrombose Medikamente gegen Demenz (Antidementiva) Behandlung von Tinnitus Neue Erkenntnisse über ALS Depressiv durch Parkinson Draufgänger oder Angsthase? Unwillkürliches Zittern lindern Botox: Nicht nur gegen Falten Kopfschmerzen wegtrinken Hirndrucksteigerung Lyse-Therapie nach Schlaganfall CT und Kernspin in der Neurologie Verschlechterte Motorik bei Senioren Fettsucht schlägt aufs Hirn Diagnose Kaufsucht Koffein verbessert Gedächtnis Medikamente bei Parkinson Einblicke ins Gedächtnis Pausen erhöhen Lernerfolg Wenn die Gedanken wandern Mit Epilepsie in die Schule Rasch handeln bei Multiple Sklerose Diagnose Demenz Chronische Schmerzen Schützt Essen vor Demenz? Klinisch-neurologische Untersuchungen in der Neurologie Wirken Antidepressiva bald besser? Migräne Radar: Kostenlos mitmachen Musiktherapie bei Tinnitus Rauchstopp senkt Demenzrisiko Keine Chance der Migräne! Zellen unter Stress Restless-Legs-Syndrom Myasthenia gravis Gerinnungshemmer bei Herzflimmern Polyneuropathie bei Diabetikern Demenz-Patienten im Krankenhaus Innere Unruhe schonend behandeln Vorsicht, FSME-Gefahr! Armbrüche verändern Gehirn Unwillkürliches Zittern Deutsche sind viel zu träge Was ist ALS? Verlaufsmodifizierende Therapie der Multiplen Sklerose Östrogenspiegel verändert Frauenhirn Therapie bei Multipler Sklerose Huntington-Krankheit Tics Wie erkenne ich einen Schlaganfall? Mittel und Wege gegen Migräne EU-Forschungsprojekt zu Parkinson Borreliose-Übertrager Mücke? Fehltage durch psychische Leiden Parkinson-Krankheit Verwirrt nach der OP Weihnachten mit Alzheimer-Patienten Creutzfeldt-Jakob-Krankheit Schubförmige Multiple Sklerose Antikörper beugt Migräne vor Migräne bei Jugendlichen Urlaub mit dementen Menschen Plötzlicher Geistesausfall Sieben Mythen über Zecken Schwindel Wenn die Hand nachts einschläft Sprachstörung nach Schlaganfall Frauengehirn belohnt Großzügigkeit Pflegende von Demenz-Erkrankten Karriere-Hemmnis Soziale Phobie Gedächtnisprobleme im Alter Tai-Chi gegen Parkinson Geistige Aktivität bremst MS Bei epileptischem Anfall helfen Kopfschmerzen Demenzrate sinkt in USA und Europa Schütteltrauma bei Babys Multiple Sklerose: Neues Medikament Gehirntumoren Anti-Baby-Pille und Migräne Antworten zum Zika-Virus Tierische Gefahren im Ausland Musizieren hält Gehirnzellen fit Studie zum Medienkonsum von Kindern Parkinson per Hauttest feststellbar Hirnanatomie bestimmt Verhalten Die medizinischen Fachgebiete Neurologie/Neurochirurgie Polyneuropathie Komplikationen bei Parkinson Gehirnerschütterung Modedroge Crystal Meth Ungesunder Lebensstil bedroht Gehirn Koma und Wachkoma Schädel-Hirn-Trauma Fragen zum Bundesteilhabegesetz Hirnarterienaneurysma Schlaganfall Eingeschlafene Hand Geräusche weiten die Pupillen Gehirnentzündung Wohnort beeinflusst das Befinden Kopfschmerz bei jungen Erwachsenen Parkinson: 3-Minuten-Diagnose Behandlung schwerer Depressionen Legasthenie frühzeitig erkennen Fit nach dem Schlaganfall Keine Chance der Migräne! Aufbau und Funktion des Nervensystems Smartphone-Gebrauch Neuralgie: Reizung im Gehirn Was hilft Kindern bei Kopfschmerzen? Wie Hunde kranken Menschen helfen Rückenmarkverletzungen und Querschnittlähmung Medizintechnische Diagnostik in der Neurologie Gehirnerschütterung bei Kindern Geschmacksstörungen den Garaus machen Muskeldystrophien Alarmsysteme schützen Demente Idiopathische Gesichtslähmung Epileptische Anfälle vorhersagen Schlafmangel ermüdet Gehirnzellen Was hilft bei Muskelkrämpfen? Unbewusstes bewusst erleben Weihrauch bei Multipler Sklerose? Schlau dank Kaugummi Schlafmangel schlägt auf die Hüfte Suchtmittelkonsum bei Jugendlichen Wenn Furchtlose in Panik verfallen Fürsorgliche Mutter, reifes Kind Kinofilm zu Multiple Sklerose Multiple Sklerose (MS) Demenz verändert den Geschmack Alzheimer früher erkennen Schlafqualität bei Senioren Bluthochdruck und Demenz Guillain-Barré-Syndrom Multiple Sklerose früh erkennen Schlafstörungen und Parkinson Verrücktes Glück Polyneuropathie Kopfschmerzattacken: Erste Hilfe bei epileptischem Anfall Multiple Sklerose (MS) ADHS bei Erwachsenen Kranke Leber schadet Gehirn Neues MS-Medikament von Vorteil Bei Ohnmacht an Epilepsie denken Was die grauen Zellen fit hält Motorik-Defizite nach Schlaganfall Lachgas greift die Nerven an Restless-legs-Syndrom Gehirnerschütterung nicht übersehen! Musik beeinflusst die Wahrnehmung Was hilft Kindern bei Kopfschmerzen? Rückenmarktumoren Epilepsie: Körper außer Kontrolle Dement und aggressiv – was tun? Moderater Alkoholkonsum Gehirnerschütterung beim Sport Schlafprobleme durch Medikamente Bei der Arbeit genug trinken Mittagsschlaf hält Hirn fit Lähmungen Ab in die Mucki-Bude! Epilepsie: Langzeitschäden verhindern Magen satt – Augen satt Geschmacksstörungen den Garaus machen Die Macht der Gewohnheit Antiepileptika Belohnen mit Fett und Zucker Stimme der Mutter wirkt beruhigend So viel Kaffee verträgt das Gehirn Alzheimer-Risiko aktiv senken Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) Hoffnung für Schlaganfallpatienten Postoperatives Delir bei Senioren Stopp dem Gehörverlust Antivertiginosa Schlaganfall Wenn der Kopfschmerz nicht aufhört Das Gehirn isst mit Alzheimer-Früherkennung Schwindel Wenn die Beine nicht stillhalten Zeckengefahr häufig unterschätzt Selbständig mit Parkinson Migräne bei Kindern Alzheimer im Blut erkennen? Gangstörung bei Multipler Sklerose

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME): Entzündung der Hirnhäute (allein oder kombiniert mit einer Entzündung des Gehirns und selten auch des Rückenmarks), verursacht durch bei einem Zeckenstich übertragene FSME-Viren. Bei Erwachsenen reichen die Beschwerden von grippeähnlichen Symptomen bis hin zu Lähmungen und Bewusstseinsstörungen, zudem besteht die Gefahr von bleibenden Schäden. Bei Kindern verläuft die Erkrankung meistens leicht und heilt folgenlos ab.

Behandelt wird die FSME rein symptomatisch, d. h. mit fiebersenkenden und schmerzlindernden Medikamenten. Zur Vorbeugung gibt es eine Schutzimpfung gegen FSME, ansonsten gilt es, Zeckenstiche durch Schutzmaßnahmen zu vermeiden.

  • Grippeähnliche Symptome wie Abgeschlagenheit, Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen
  • Später erneuter Fieberanstieg, (heftige) Kopfschmerzen, möglicherweise auch Nackensteifigkeit, Übelkeit und Erbrechen
  • Lähmungen, Gleichgewichtsstörungen, Sprech- und Schluckstörungen und Bewusstseinsstörungen (bei zusätzlicher Entzündung des Gehirns).

Heute noch, wenn

  • oben genannte Beschwerden auftreten

Epidemiologie und Übertragung

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis wird durch FSME-Viren ausgelöst, deren Hauptwirte Kleintiernager des Waldes und – selten– auch Ziegen sind. Zecken nehmen beim Stechen dieser Wirtstiere die FSME-Viren auf und übertragen sie dann durch Zeckenstiche auf Menschen. In Risikogebieten sind etwa 3 % der Zecken mit dem FSME-Virus infiziert – wobei nur ein Bruchteil der gestochenen Personen auch tatsächlich erkrankt. Als Risikogebiete gelten große Teile Süddeutschlands, aber auch einzelne Kreise in Rheinland-Pfalz, Hessen und sogar in Niedersachsen gehören laut Robert Koch-Institut inzwischen dazu (Links zu den aktuellen Karten siehe unter "Weiterführende Informationen").

FSME-Infektionen erfolgen vor allem zwischen März und November mit einem Gipfel in den Sommermonaten. Je nach "Zeckenaufkommen" schwanken die jährlichen Erkrankungszahlen, im Jahr 2017 wurden dem Robert Koch-Institut beispielsweise 485 FSME-Erkrankungen gemeldet.

Die meisten Menschen, die von einer mit FSME-Viren infizierten Zecke gestochen werden, zeigen 1–2 Wochen nach dem Stich allenfalls leichte grippeähnliche Beschwerden, die nach einigen Tagen wieder abklingen.

Bei knapp 10 % der Infizierten kommt es jedoch nach 3–4 Wochen zu erneutem Fieberanstieg und einer schweren Entzündung des Nervensystems. In 50 % dieser Fälle bleibt es bei einer reinen Hirnhautentzündung. Bei etwa 40 % der Patienten breitet sich die Entzündung jedoch zusätzlich auf das Gehirn aus und es entwickelt sich eine (Meningoenzephalitis) mit Lähmungen und Bewusstseinsstörungen. Sehr selten kommt es zu einer Entzündung des Rückenmarks (Myelitis).

Bei Verdacht auf FSME entnimmt der Arzt Blut und Liquor (Entnahme von Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit), um den Erreger direkt nachzuweisen oder nach Antikörpern gegen das FSME-Virus und Entzündungszeichen des Nervensystems zu suchen. Zusätzlich ist manchmal ein Kernspin des Gehirns oder Rückenmarks erforderlich, vor allem, um die wichtigste Differenzialdiagnose, die Herpes-simplex-Gehirnentzündung (Gehirnentzündung) abzugrenzen.

Differenzialdiagnosen. Je nach Ausprägung gibt es zahlreiche andere Erkrankungen, die ähnliche Beschwerden wie eine FSME verursachen. Dazu gehört an erster Stelle – weil eine sofortige Behandlung erforderlich ist – die Herpes-simplex-Gehirnentzündung. Weitere mögliche Differenzialdiagnosen sind z. B. Hirnhautentzündungen und Hirnentzündungen anderer Ursachen (z. B. Borreliose, Influenza); stehen neurologische Symptome im Vordergrund aber auch Schlaganfall und Hirnblutung.

Patienten mit Verdacht auf eine Frühsommer-Meningoenzephalitis weist der Arzt in ein Krankenhaus ein, weil immer das Risiko einer dramatischen Verschlechterung besteht und sich zum Beispiel eine Atemlähmung entwickeln kann.

Gegen die Infektion selbst gibt es bisher keinen Wirkstoff. Ist die Krankheit ausgebrochen, behandeln die Ärzte die Beschwerden mit Schmerzmitteln und fiebersenkenden Medikamenten, z. B. mit Paracetamol oder Metamizol. Falls die Diagnose nicht eindeutig ist, empfehlen die Leitlinien beim geringsten Verdacht auf eine Herpes-simplex-Gehirnentzündung auch eine sofortige antivirale Behandlung mit Aciclovir (bis zur endgültigen Sicherung der Diagnose).

Bei etwa 5 % der Patienten wird eine intensivmedizinische Behandlung erforderlich, weil sie eine schwere Bewusstseinsstörung oder Atemlähmung entwickeln. Ein Teil der Patienten benötigt aufgrund von Lähmungen und Sprachstörungen auch krankengymnastische oder logopädische Betreuung.

Sind nur die Hirnhäute betroffen, heilt die FSME in der Regel folgenlos aus. Etwa 20 % der Patienten mit zusätzlicher Entzündung des Gehirns behalten dauerhaft Störungen zurück, z. B. Konzentrations- oder Koordinationsstörungen, Hör- oder Sprachschäden sowie Lähmungen.

Vor einer Frühsommer-Meningoenzephalitis schützen die FSME- oder Zeckenimpfung und das Vermeiden von Zeckenstichen.

Zeckenimpfung

Die Zeckenimpfung (Encepur®, FSME-Immun®) ist ab dem vollendeten 1. Lebensjahr möglich und empfiehlt sich vor allem für Menschen, die in Risikogebieten leben und dort in Kontakt mit Zecken kommen. Geimpft wird insgesamt dreimal im Zeitraum von 9–12 Monaten. Erst dann besteht ein wirksamer Schutz. Die Impfung sollte alle 3–5 Jahre wiederholt werden, wenn weiterhin ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht. Der Impfstoff ist im Allgemeinen gut verträglich. Trotzdem sollten Kinder unter 3 Jahren erst nach sorgfältiger Risikoabwägung geimpft werden.

Risikogebiete für FSME sind in Deutschland vor allem Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen und Rheinland-Pfalz. Hinzu kommen weite Teile Österreichs und in der Schweiz. Da sich die Gebiete immer weiter ausbreiten sind jeweils die aktuellen Karten zu beachten (Links unter "Weiterführende Informationen").

Schutz vor Zeckenstichen

  • Zeckenorte meiden. Halten Sie sich möglichst nicht in hohem Gras und Unterholz auf. Zecken sitzen bodennah in der Vegetation, und zwar vor allem in einer Höhe von 30–60 cm. Sie fallen also nicht von den Bäumen, wie häufig behauptet wird.
  • Schützende Kleidung wählen. Tragen Sie beim Spazierengehen oder Wandern geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln und lange Hosen. Ziehen Sie die Socken über die Hosenbeine, damit die Zecken nicht so leicht unter die Kleidung krabbeln können. Tragen Sie helle Kleidung – darauf können Sie Zecken besser erkennen.
  • Repellents verwenden. Sprühen Sie Hände, Hals und weitere unbedeckte Körperteile mit zeckenabweisenden Repellents ein.
  • Auf Zecken kontrollieren. Suchen Sie nach dem Spazierengehen oder Wandern Ihre Haut nach Zecken ab, vor allem die Kniekehle, Arme, Hals und Kopf und Intimbereich.
  • Beratung suchen. Informieren Sie sich über die Risikogebiete und lassen Sie sich beraten, ob bei Ihnen eine Impfung gegen FSME sinnvoll ist.
  • Hunde und Katzen vor Zecken schützen! Achten Sie darauf, dass Ihr Haustier keine Zecken mit nach Hause bringt. Vorbeugend wirken sogenannte Spot-on-Lösungen, die direkt auf die Haut aufgebracht werden oder spezielle Zeckenhalsbänder. Inzwischen gibt es auch Tabletten, die bis zu 3 Monate lang gegen Zecken wirken. Die Wirkstoffe der Tabletten schaden den Zecken jedoch in der Regel erst nach dem Biss. Damit verhindern die Tabletten die Kranheitsübertragung an Hund oder Katze. Wird die Zecke jedoch nur im Fell mitgebracht, nimmt sie den Wirkstoff nicht auf und kann sich noch ein anderes Opfer suchen. Daher sollte hier das Fell trotzdem noch auf mitgebrachte Zecken kontrolliert werden.
    • o  

Autor*innen

Dr. med. Nicole Menche in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am um 16:28 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.