Andere Wirkstoffe dieser Gruppe
Immer mehr junge Erwachsene leiden an Kopfschmerzen. Viele von ihnen kämpfen mit Schmerzmitteln dagegen an – doch es gibt bessere Lösungen.
Wer an Kopfschmerzen leidet, greift häufig zu Schmerzmitteln. Das lindert allerdings nur kurzzeitig die Symptome – denn wirkt eine Schmerztablette, nimmt der Körper den leidensfreien Zustand als normal an und wird empfindlicher für die nächste Kopfschmerz-Attacke. „Der Körper regelt das Schmerzempfinden selbst“, erklärt Prof. Hartmut Göbel, Chefarzt der Schmerzklinik Kiel. „Irgendwann können die Leute dann gar nicht mehr ohne Tabletten.“ Eine langfristige Verbesserung erfordert daher, den Schmerz gar nicht erst entstehen zu lassen.
Präventive Maßnahmen im Alltag
Kopfschmerzen treten meist auf in Form von Migräne oder einem Spannungskopfschmerz. Bei diesen Formen sind die Patienten nicht machtlos, sondern können gegen das Leiden aktiv angehen. Bei Migräne muss das Nervensystem zur Ruhe kommen. Deshalb empfiehlt es sich für Betroffene, einen festen Tagesablauf einzuhalten, also etwa zur gleichen Zeit die Mahlzeiten einzunehmen und schlafen zu gehen. Auch Spaziergänge, Sport und Entspannungsübungen helfen.
Während die Migräne genetische Ursachen hat, kann von einem Spannungskopfschmerz Jeder betroffen sein. Die Ursache liegt oft in Fehlhaltungen, zum Beispiel durch Computerarbeit. Hier ist es wichtig, nicht über Stunden in der gleichen Haltung zu verharren und Dehnübungen und Sport in den Alltag zu integrieren. Andernfalls droht eine chronische Schmerzkrankheit.
Kopfschmerz-Kalender als App
Die wirksamste Prävention bestehe darin, Experte für das eigene Leiden zu werden, rät Prof. Göbel – also zu wissen, in welchen Situationen der Kopfschmerz komme und mit welchen Strategien er sich vermeiden lasse. Die Schmerzklinik Kiel hat dafür in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse eine kostenlose App entwickelt. Mit dieser lassen sich die Schmerzen exakt dokumentieren und dadurch besser behandeln.
Mehr Informationen zur Migräne-App der Schmerzklinik Kiel
Quelle: Neurologen und Psychiater im Netz