Andere Wirkstoffe dieser Gruppe
B-Meningokokken sind Bakterien, die Hirnhautentzündungen oder Blutvergiftungen auslösen. Jetzt gibt es einen Impfstoff gegen diese Erreger. Welche Krankenkassen die Kosten für die Impfung erstatten, erklärt der Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI).
Hirnhautentzündung und Blutvergiftung
Circa 10 Prozent aller Menschen in Europa tragen Meningokokken im Körper. Die Bakterien leben lange Zeit in den Schleimhäuten des Nasenrachenraums, ohne eine Krankheit auszulösen. Ist das Immunsystem geschwächt, beispielsweise durch andere Bakterien oder Viren, durchdringen sie die Schleimhäute. Eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Blutvergiftung (Sepsis) kann die Folge sein. Die Erreger werden durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen, also beim Anhusten, Niesen oder Küssen.
Grundsätzlich gibt es verschiedene Gruppen von Meningokokken. Im so genannten Meningitisgürtel Afrikas kommt die Infektionskrankheit besonders häufig vor. Sie wird von Meningokokken der Typen A, C, W und Y ausgelöst. Für Reisen in diese Region gibt es einen Kombinationsimpfstoff gegen alle 4 Gruppen.
Mehr als 30 Kassen erstatten Kosten
In Deutschland sind vor allem Meningokokken der Typen B und C verbreitet. Schon seit längerem empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts die Impfung gegen C-Menigokokken für alle Kinder und Jugendliche von 1 bis 17 Jahren. „In Deutschland kommen allerdings die Bakterien der Serogruppe B viel häufiger vor. Insofern kann die neue Impfung jetzt eine wichtige Lücke im Schutz gegen diese Infektion schließen“, erklärt Prof. Löscher vom BDI. Aktuell gehört die neue Impfung noch nicht zum Katalog der Standartimpfungen der STIKO. Die Krankenkassen sind deshalb nicht dazu verpflichtet, die Kosten dafür zu erstatten.
Bis heute haben mehr als 30 gesetzliche Krankenkassen in Deutschland die neue Impfung gegen B-Meningokokken in ihre Leistungen aufgenommen. „Schon jetzt ist die Impfung für etwa 15 Millionen Versicherte kostenlos oder zum Teil erstattet. Wir raten daher bei der eigenen Krankenkasse nachzufragen, ob eine Übernahme der Kosten für diese Impfung möglich ist“, weiß Prof. Löscher. Ob und wann eine Impfung gegen B-Meningokokken überhaupt sinnvoll ist, klärt der Hausarzt.
Impfunterschiede je nach Alter
Generell gibt es für Erwachsene und Kinder Unterschiede bei der Impfung. Säuglinge sind am stärksten durch Meningokokken gefährdet und erhalten insgesamt vier Impfdosen. Erstmals mit drei Monaten, dann zwei Mal im Abstand von vier Wochen und abschließend im Alter von zwei Jahren. Ältere Kinder und Erwachsene impft der Arzt zwei Mal im Abstand von vier Wochen.