Haut und Augen betroffen

Frühwarnzeichen für MS bei Teenagern


Junge Frau sitzt am PC und reibt sich die Augen.
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Vor allem Doppelbilder und Probleme beim Fokussieren können bei jungen Patient*innen auf eine Multiple Sklerose hinweisen.

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Die Multiple Sklerose beginnt gar nicht so selten schon im Teenageralter. Je früher sie erkannt wird, desto besser sind die Behandlungserfolge. Vorboten können auf die Entwicklung der Erkrankung hinweisen.

13500 Neu-Erkrankte pro Jahr

Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische Autoimmunerkrankung, die das zentrale Nervensystem betrifft. Dabei zerstört das körpereigene Immunsystem die schützenden Myelinscheiden der Nervenfasern. Die Erkrankung verläuft in Schüben und kann langfristig zu Lähmungen führen. In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 13500 Menschen neu an einer MS, 10% davon in einem Alter unter 18 Jahren.

Es gibt Hinweise, dass Betroffene schon vor dem Ausbruch der Erkrankung unspezifische Zeichen dafür aufweisen. Ob dies auch für Kinder gilt, haben nun Forschende vom Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung untersucht. Dazu analysierten sie die Daten von über 1000 Kindern und Jugendlichen mit MS-Diagnose. Als Vergleich dienten gesunde Kinder und Jugendliche und solche mit einer juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA), einer anderen Autoimmunerkrankung.

Missempfindungen und Sehstörungen

Fast drei Viertel der MS-Betroffenen war weiblich, das Durchschnittsalter bei Diagnose lag bei 15,7 Jahren. Drei Symptome waren bei Kindern und Jugendlichen mit MS deutlich häufiger als bei den Gesunden und den JIA-Erkrankten:

  • Missempfindungen auf der Haut
  • Sehstörungen wie Doppelbilder oder verschwommenes Sehen
  • Störung der Refraktion und Akkomodation, d.h. Probleme beim Fokussieren (Scharfstellen) von Objekten.

Sehstörungen und Gefühlsstörungen an der Haut sollten bei Kindern immer ernst genommen werden, da sie Vorboten einer MS sein können. Dies gilt insbesondere, wenn sie mit unerklärlicher Müdigkeit und Schwäche oder klinisch typischen MS-Beschwerden einhergehen wie Muskelschmerzen, Knochen- und Gelenkschmerzen.

Quelle: SpringerMedizin

Autor*innen

Dr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am um 12:10 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.