Gehirnentzündung

Africa Studio/Shutterstock.com
Kopfschmerzen und Fieber können Symptome einer Enzephalitis sein, die schnellstmöglich behandelt behandelt werden sollte.

Andere Wirkstoffe dieser Gruppe

Komplikationen bei Parkinson Epileptische Anfälle vorhersagen Demenzrate sinkt in USA und Europa Unwillkürliches Zittern lindern Schlafmangel ermüdet Gehirnzellen Geschmacksstörungen den Garaus machen Multiple Sklerose: Neues Medikament Mittagsschlaf hält Hirn fit Parkinson-Medikamente Alzheimer-Früherkennung Erste Hilfe bei epileptischem Anfall Schlafstörungen und Parkinson Keine Chance der Migräne! Hirntumor: Methadon wirkungslos Mittel und Wege gegen Migräne Sieben Mythen über Zecken Vorsicht, FSME-Gefahr! Weihrauch bei Multipler Sklerose? Keine Chance der Migräne! Multiple Sklerose (MS) Kinofilm zu Multiple Sklerose Die medizinischen Fachgebiete Neurologie/Neurochirurgie Erkrankungen der Halswirbelsäule Zerebraler Anfall und zerebraler Gelegenheitsanfall Sprachgenies mit Tourette-Syndrom Stimme der Mutter wirkt beruhigend Geistige Aktivität bremst MS Parkinson-Krankheit Zellen unter Stress Antikörper beugt Migräne vor Draufgänger oder Angsthase? Belohnen mit Fett und Zucker Sprachstörung nach Schlaganfall Tics Ungesunder Lebensstil bedroht Gehirn Diagnose Multiple Sklerose Urlaub mit dementen Menschen Neue Impfung gegen Meningokokken Parkinson per Hauttest feststellbar Magenmittel vom Markt genommen Creutzfeldt-Jakob-Krankheit Polyneuropathie Alarmsysteme schützen Demente Hirnarterienaneurysma Therapie bei Multipler Sklerose Demenz-Patienten im Krankenhaus Multiple Sklerose früh erkennen Kribbeln in den Fingerkuppen Wenn die Gedanken wandern Polyneuropathie Suchtmittelkonsum bei Jugendlichen Schubförmige Multiple Sklerose Muskeldystrophien Fit nach dem Schlaganfall Plötzlicher Geistesausfall Magen satt – Augen satt Was tun bei epileptischem Anfall? Parkinson: 3-Minuten-Diagnose Schlau dank Kaugummi Moderater Alkoholkonsum Erste Hilfe bei epileptischem Anfall Polyneuropathie bei Diabetikern Geräusche weiten die Pupillen Ungesunder Lebensstil bedroht Gehirn Guillain-Barré-Syndrom Blühender Wachmacher Was die grauen Zellen fit hält Legasthenie frühzeitig erkennen Hoffnung für Schlaganfallpatienten Karriere-Hemmnis Soziale Phobie Hunde mit Epilepsie-Gen Parkinson: 7 Tipps bessern das Gehen Vergesslichkeit im Alltag Epilepsie: Körper außer Kontrolle ADHS bei Erwachsenen Wenn Furchtlose in Panik verfallen Motorik-Defizite nach Schlaganfall Neuralgie: Reizung im Gehirn Schlafprobleme durch Medikamente Kopfschmerzen Pausen erhöhen Lernerfolg Wenn Beine keine Ruhe geben Borreliose-Übertrager Mücke? Zoster-Impfung schützt das Gehirn Was hilft Kindern bei Kopfschmerzen? Das Gehirn isst mit Huntington-Krankheit Wie Hunde kranken Menschen helfen Tai-Chi gegen Parkinson Koffein verbessert Gedächtnis Depressiv durch Parkinson Medikamente bei Parkinson Eingeschlafene Hand Modedroge Crystal Meth Armbrüche verändern Gehirn Bei epileptischem Anfall helfen Koma und Wachkoma CT und Kernspin in der Neurologie Restless-legs-Syndrom Mit Epilepsie in die Schule Gehirntumoren Postoperatives Delir bei Senioren Medizintechnische Diagnostik in der Neurologie Deutsche sind viel zu träge Wenn sich alles dreht Trigeminusneuralgie gehäuft im Winter Wie erkenne ich einen Schlaganfall? Behandlung schwerer Depressionen Gedächtnisprobleme im Alter Liquoruntersuchung und Lumbalpunktion Hirnanatomie bestimmt Verhalten Schütteltrauma bei Babys Gehirnerschütterung nicht übersehen! Weihnachten mit Alzheimer-Patienten Lähmungen Demenz verändert den Geschmack Geschmacksstörungen den Garaus machen Rückenmarkverletzungen und Querschnittlähmung Östrogenspiegel verändert Frauenhirn Diagnose Kaufsucht So viel Kaffee verträgt das Gehirn Zeckengefahr häufig unterschätzt Verschlechterte Motorik bei Senioren Gehirnerschütterung bei Kindern Antworten zum Zika-Virus Rauchstopp senkt Demenzrisiko Epilepsie: Langzeitschäden verhindern Kopfschmerzattacken: Restless-Legs-Syndrom Schlafmangel schlägt auf die Hüfte Was ist ALS? Frauengehirn belohnt Großzügigkeit Rückenmarktumoren Gehirnerschütterung Dement und aggressiv – was tun? Bei Ohnmacht an Epilepsie denken Wirken Antidepressiva bald besser? Wenn der Kopfschmerz nicht aufhört Aufbau und Funktion des Nervensystems Anti-Baby-Pille und Migräne Musizieren hält Gehirnzellen fit Multiple Sklerose (MS) Alzheimer-Risiko aktiv senken Handystrahlung macht keinen Krebs Migräne bei Jugendlichen Orientierungsprobleme im Alter Tierische Gefahren im Ausland Lachgas greift die Nerven an Die Macht der Gewohnheit Antivertiginosa Musiktherapie bei Tinnitus Migräne Radar: Kostenlos mitmachen Fettsucht schlägt aufs Hirn Fragen zum Bundesteilhabegesetz Lässt sich Demenz verhindern? Kopfschmerzen wegtrinken Helfen Vitamine dem Gehirn? Neues MS-Medikament von Vorteil Wiederkehrende Kopfschmerzen Smartphone-Gebrauch Klinisch-neurologische Untersuchungen in der Neurologie Rauchstopp senkt Demenzrisiko Schwindel Verwirrt nach der OP Hirndrucksteigerung Alzheimer früher erkennen Kopfschmerz bei jungen Erwachsenen Neue Erkenntnisse über ALS Schlaganfall Musik beeinflusst die Wahrnehmung Innere Unruhe schonend behandeln Gehirnerschütterung beim Sport Unwillkürliches Zittern Rasch handeln bei Multiple Sklerose Was hilft Kindern bei Kopfschmerzen? Antiepileptika Gangstörung bei Multipler Sklerose Lyse-Therapie nach Schlaganfall Epilepsie Schlafqualität bei Senioren EU-Forschungsprojekt zu Parkinson Idiopathische Gesichtslähmung Wenn die Beine nicht stillhalten Nach Gehirnerschütterung schonen Hirnvenenthrombose, Hirnsinusthrombose, Sinusvenenthrombose Wohnort beeinflusst das Befinden Fehltage durch psychische Leiden Alzheimer im Blut erkennen? Unbewusstes bewusst erleben Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) Selbständig mit Parkinson Parkinson-Mittel richtig einnehmen Was hilft bei Muskelkrämpfen? Diagnose Demenz Bluthochdruck und Demenz Myasthenia gravis Ab in die Mucki-Bude! Behandlung von Tinnitus Bei der Arbeit genug trinken Einblicke ins Gedächtnis 2 Tage Smartphone-Verbot! Migräne bei Kindern Verrücktes Glück Gerinnungshemmer bei Herzflimmern Fürsorgliche Mutter, reifes Kind Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) Wenn die Hand nachts einschläft Studie zum Medienkonsum von Kindern Verlaufsmodifizierende Therapie der Multiplen Sklerose Kranke Leber schadet Gehirn Hirnhautentzündung FSME-Impfung nicht vergessen! Medikamente gegen Demenz (Antidementiva) Botox: Nicht nur gegen Falten Schlaganfall Schwindel Schädel-Hirn-Trauma Migräne bei Jugendlichen Stopp dem Gehörverlust Schützt Essen vor Demenz? Chronische Schmerzen Apotheke berät bei Parkinson Pflegende von Demenz-Erkrankten

Gehirnentzündung (Enzephalitis): Meist infektionsbedingte Entzündung des Gehirns, vor allem durch Viren, seltener durch Bakterien oder auch Pilze. Oft sind die Hirnhäute mitentzündet, sodass streng genommen eine Meningoenzephalitis vorliegt. Eine Gehirnentzündung äußert sich in Beschwerden wie Wesensveränderung, Fieber oder Krämpfen.

Aufgrund drohender Komplikationen muss die Gehirnentzündung im Krankenhaus behandelt werden, dort erhält der Patient meist Antibiotika und virushemmende Medikamente. Die Prognose ist je nach Erreger unterschiedlich, wobei die Sterblichkeit mit 70 % bei einer unbehandelten Herpes-Gehirnentzündung am höchsten ist.

  • Abnorme Schläfrigkeit bis hin zur Bewusstlosigkeit
  • Psychische Veränderungen, vor allem Unruhe, Verwirrtheit, Halluzinationen und Wahnvorstellungen
  • Lähmungen, Sprachstörungen, Krampfanfälle
  • Fieber oder grippeartige Beschwerden.

Sofort

  • bei oben beschriebenen Beschwerden.

Häufigste Auslöser der Hirnentzündung sind Viruserkrankungen, beispielsweise Masern, Röteln, Mumps, Grippe, Tollwut, Japanische Enzephalitis und die durch Zecken übertragenen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Ebenso kommen Herpesviren und Windpockenviren als Erreger in Frage.

Bakterien wie Listerien, Typhusbakterien und Borrelien verursachen weitaus seltener eine Gehirnentzündung. Mögliche Erreger aus der Gruppe der Protozoen sind Toxoplasmen und Schistosoma, bei den Pilzen handelt es sich meist um Kryptokokken im Rahmen einer Kryptokokkose.

Neueren Erkenntnissen zufolge gelten auch Prionen als Krankheitsauslöser, also Proteine mit virusähnlichen Eigenschaften. Bekanntestes Beispiel ist der Rinderwahn.

Nicht-infektiös bedingte Ursachen für Gehirnentzündungen sind beispielsweise Krebserkrankungen.

Komplikationen

Da das Gehirn von den Schädelknochen umgeben ist und sich bei Flüssigkeitsveränderungen nicht ausdehnen kann, drohen bei Gehirnentzündungen vor allem Hirndruckerhöhung und Krampfanfälle.

Risikofaktoren

Gefährdet sind vor allem Personengruppen, deren Immunabwehr schwach ist, also sehr alte Menschen und Säuglinge und Menschen mit erkrankungsbedingter Immunschwäche.

Patienten mit Verdacht auf eine Gehirnentzündung werden in ein Krankenhaus eingewiesen. Neben der gründlichen körperlichen und neurologischen Untersuchung sowie der Befragung des Patienten bzw. seiner Angehörigen (z. B. nach Zeckenstichen oder vorangegangenen Infektionen) veranlasst der Arzt eine Reihe von Untersuchungen. Um die Entzündung nachzuweisen und möglicherweise auch den Erreger festzustellen, wird z. B. Blut und Liquor (Hirnflüssigkeit) abgenommen und untersucht (Liquoruntersuchungen). Meist wird bei einer Gehirnentzündung auch frühzeitig ein CT oder ein Kernspin veranlasst und ein EEG durchgeführt.

Differenzialdiagnosen. Die Beschwerden einer Gehirnentzündung sind recht unspezifisch und kommen z. B. auch vor bei einer Sinusvenenthrombose, Hirnblutungen, Hirntumoren und Hirnhautentzündungen.

Da die Gehirnentzündung eine lebensbedrohliche Erkrankung ist, erhält der Patient so schnell wie möglich, d. h. schon bevor der Erreger nachgewiesen wurde, eine Kombination aus Antibiotika und einem gegen das Herpesvirus gerichteten Medikament (Aciclovir). Wird der Auslöser im weiteren Verlauf durch Blut- oder Liquoruntersuchungen nachgewiesen, wird die medikamentöse Therapie angepasst, also z. B. der nicht erforderliche Wirkstoff abgesetzt oder ein noch spezieller wirksames Medikament verordnet.

Außerdem werden die Patienten intensivmedizinisch überwacht, um eventuellen Komplikationen wie Krampfanfällen und einer Steigerung des Hirndrucks schnell entgegenzuwirken:

  • Vorbeugend gegen erhöhten Hirndruck hilft die Oberkörperhochlagerung. Manchmal verordnen die Ärzte auch Infusionen mit Mannitol. Dieser Zucker soll durch osmotischen Druck Flüssigkeiten aus dem Gehirngewebe in das Blut ziehen, damit diese durch die Niere ausgeschieden wird. In schweren Fällen legen die Ärzte eine Liquordrainage, um die Hirnflüssigkeit über einen Schlauch oder eine dünne Nadel nach außen abzuleiten.
  • Bei Krampfanfällen sind Antikonvulsiva erforderlich.
  • Gegen Schmerzen und Fieber bekommt der Patient fiebersenkende Mittel und Schmerzmitteln, z. B. Ibuprofen oder Paracetamol.

Die Heilungsaussichten hängen bei einer Gehirnentzündung davon ab, welcher Erreger sie ausgelöst hat, wie schnell behandelt wurde und wie schwer der Krankheitsverlauf ist, z. B. ob sich Komplikationen entwickeln.

Leichte Gehirnentzündungen im Rahmen einer Grippe bleiben oft unbemerkt und klingen von allein wieder ab. Eine besonders ernste Prognose hat dagegen die Herpes-Gehirnentzündung (Herpes-simplex-Enzephalitis): Unbehandelt versterben 70 % der Betroffenen, mit Therapie immer noch bis zu 20 %.

Häufig bleiben nach Überleben einer Gehirnentzündung Langzeitfolgen zurück. Bei der Herpes-simplex-Enzephalitis haben beispielsweise fast die Hälfte der Überlebenden mit bleibenden Gedächtnisstörungen und Verhaltensauffälligkeiten zu kämpfen.

Prävention

Einige Erreger von Gehirnentzündungen werden durch die allgemein empfohlenen Impfungen mitbekämpft oder es stehen sogar spezielle Impfstoffe zur Verfügung. Dazu gehören

Autor*innen

Dr. med. Nicole Menche in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am um 13:41 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.