Andere Wirkstoffe dieser Gruppe
Parkinson verändert die Aussprache von Vokalen, lange bevor sich erste motorische Ausfälle zeigen. Mit Hilfe eines Computerprogramms werteten US-amerikanische Forscher Stimmproben am Telefon aus und konnten die Parkinson-Patienten mit 86-prozentiger Genauigkeit heraushören.
Parkinson schlägt auf die Stimme
Parkinson: Die langsam fortschreitende neurologische Erkrankung, äußert sich in Muskelstarre, Zittern und Haltungsschäden. Doch schon vor den ersten motorischen Ausfällen machen sich kaum hörbare Stimmveränderungen bemerkbar. Sie könnten zukünftig bei der Früherkennung von Parkinson bedeutend sein. Dies berichten Wissenschaftler des Massachusetts Institute of Technology.
Die Forscher entwickelten ein Computerprogramm, mit dem sie die Sprechproben von 50 Parkinson-Patienten und einer gesunden Kontrollgruppe auswerteten. Im Frühstadium der Erkrankung verändern sich die Bewegungen in der Stimmritze bei dem Aussprechen von Vokalen. Dieser spaltförmige Raum sitzt zwischen den Stimmlippen im Kehlkopf. Seine Bewegung während des Sprechens ist für die Lautentstehung wichtig. Auch Rauchen oder Halsoperationen wirken sich auf die Stimmritze aus. Mit Hilfe des Computerprogramms versuchten die Forscher, die Stimmproben von gesunden Menschen und Parkinson-Patienten zu unterscheiden. Sie erreichten eine 86-prozentige Treffsicherheit.
3-Minuten-Test in Planung
In den nächsten zwei Jahren will Studienleiter Max Little das Computerprogramm weiter verbessern. Er plant, Ärzten ein Drei-Minuten-Anrufsystem zur Parkinson-Früherkennung zur Verfügung zu stellen. Einen Diagnose-Ersatz liefert ein Anruf zwar nicht. Doch er kann einen Richtwert liefern, der – zusammen mit weiteren Puzzlesteinen betrachtet – die Früherkennung von Parkinson erleichtert. So dient zum Beispiel auch der Verlust des Geruchssinns als Merkmal zur Parkinson-Früherkennung.