Sonnenbrand

Kind malt mit Sonnencreme auf dem Rücken eines Erwachsenen. Mit Sonnencreme kann man das Risiko eines Sonnenbrands vermindern.
Max Topchii/Shutterstock.com
Nicht ohne Sonnenschutz - denn bei wiederholtem Sonnenbrand droht Hautkrebs.

Andere Wirkstoffe dieser Gruppe

Zeigt her eure Füße Fingerentzündung und Zehenentzündung, eitrige So bleibt das Tattoo ausdrucksstark Borreliose Wie sich UV-Filter unterscheiden Schuppenflechte fördert Diabetes Knötchenflechte Hautreaktionen auf Naturkosmetik Was bezwingt chronischen Juckreiz? Pilzinfektionen Schüßler-Salze für gesunde Haut Seltene Tumoren der Haut Wenn Putzen die Haut angreift Nagelerkrankungen unter der Lupe Läusealarm zu Schulstart Hautpflege nach Brandverletzungen Infektionskrankheiten vorbeugen Hand-Mund-Fuß-Krankheit bei Kindern UV-Schutz beim Sport im Freien Anatomie und Funktion der Haare Hochsaison für Warzen Blutschwamm Trockene Hände richtig pflegen Wenn der Grill Flammen schlägt Erste Hilfe bei Verbrennungen Eingewachsener Nagel Eisige Kälte verursacht Atemnot Pflege für trockene Kopfhaut Vorsicht mit Teebaumöl Kampf der Gürtelrose! Arzneimittelexanthem Wann Herpes gefährlich wird Wundversorgung leicht gemacht Hautpflege bei chronischen Hauterkrankungen Bade-Licht-Therapie auf Kassenkosten Das hilft gegen Grasmilben-Angriffe Creme oder Salbe - was hilft? Narbenpflege Therapie gegen Schuppenflechte Vorsicht mit Teebaumöl Mückenstiche Mit Viren gegen Akne Selbstbräuner im Ökotest Sonnenschutz beim Outdoor-Sport Aktinische Keratose Ichthyosen Handekzem vorbeugen und lindern Gefahr durch Aluminium Haut- und Haarpflege im Sommer Rhagaden einfach zukleben Vor Sonne und Stichen schützen Kranke Haut: Schuppenflechte Blutschwämme bei Säuglingen Nickel in Tätowiermitteln Milien Waschen, cremen, inspizieren Sonnencreme richtig anwenden Orientbeule nach Mittelmeerurlaub Was tun gegen Kopfschuppen? Haarausfall, androgener und diffuser Mythen rund um Sonnenschutz Sommersonne sicher genießen Hilfe gegen übermäßiges Schwitzen Schönheits-OPs im Gesicht boomen After-Sun-Produkte im Ökotest Tipps für den Freibadbesuch Was essen bei Neurodermitis? Erste Hilfe bei Sonnenbrand Läusemittel Hautkrebsrepublik Deutschland Hautpflege im Winter So schützt man Kinder vor Allergien Pflege für Baby-Haut Vitamin-D-Mangel durch Sonnenschutz? Geringes Durstgefühl bei Senior*innen Krätzmilbe bei Kindern Tipps bei Wespen-Alarm Xanthelasmen und Xanthome Wächst sich die Erdnussallergie aus? Nickelfreisetzung von Spielzeug Was tun, wenn die Mundrose blüht? Starke Waffen gegen Aphthen Behandlungsstrategien in der Dermatologie UV-Schutz im Frühling Seborrhoisches Ekzem Was tun gegen Altersflecken? Sonnenallergie Quark und Kleie gegen trockene Haut Nagelpilz Neues gegen Juckreiz Haarausfall, kreisrunder Hornhaut Neue Richtlinie für Solarien Neues gegen Juckreiz Borreliose-Übertrager Mücke? Rissige Fingerkuppen im Winter Peeling kann der Haut stark schaden Warzen Übermäßiger Haarwuchs Rosazea Hautscreening-Apps im Test Haarige Probleme lösen Was tun gegen Mückenstiche? Das Geheimnis schöner Haut: Parkinson per Hauttest feststellbar Tätowierfarben im Test Gesundheit für Haut und Augen Tipps für sicheren Grillspaß Umdenken bei der Händehygiene Erst die Wunde, dann die Wulst? Lippen winterfest machen Hautpflege für Babys Erste Hilfe bei Grillunfällen Warzenfrei in die Badesaison Hühnerauge Hühnerauge - Wenn der Schuh drückt Was tun gegen Altersflecken? Was tun gegen Altersflecken? Pigmentflecken ade Hautreaktionen im Alter Akne schonend behandeln Wieviel Urea ist gesund für die Haut? Stiche von Bienen, Wespen & Co. Erythema nodosum Was tun, wenn die Mundrose blüht? Pilzkopf aus dem Barbershop Sonnencreme: Inhaltsstoffe beachten 7 Lebensretter bei allergischem Schock Grützbeutel Mitesser und Pickel weg-pflegen Fototoxische Dermatitis und fotoallergische Dermatitis Kortison gegen Neurodermitis Zellulite Wieviel Urea ist gesund für die Haut? Raue Haut an Oberarm und Oberschenkel Hautkrebsscreening ist gefahrlos Gefahr durch Aluminium Hautkrebsprophylaxe für Kinder Mythen über Cellulite Karneval-Spaß trotz Allergie Hautkrebs durch Nageldesign? Alterswarze Wie funktioniert Akupressur? Hirsutismus Phemphigus und Pemphigoid Toxisches Kontaktekzem Neurodermitis durch hartes Wasser? Lavendelöl als Anti-Pilz-Mittel Heimbestrahlung bessert die Haut Verbrennungen durch Dampf Hautpflege für Senioren Unterschätzt: Weißer Hautkrebs Augen auf bei Kindersonnencreme Peeling kann der Haut stark schaden Baby-Akne mit Wasser behandeln Vitamin-D-Mangel vorbeugen Schwitzen, übermäßiges Sonnenbad ohne Reue Gürtelrose UV-Strahlen und Medikamente Anatomie und Funktion der Nägel Mitesser und Pickel weg-pflegen Kinder: Psoriasis durch Passivrauch Hauterkrankungen, berufsbedingte Erhöhte Lichtempfindlichkeit Fettgewebsgeschwulst Nagelpilz in der Sommerzeit Neurodermitis Lippenherpes lässt sich bezwingen Herpes Tattoos: Schönheitsideal mit Risiko Kopfläuse effektiv behandeln Schwitzen, übermäßiges Heimbestrahlung bessert die Haut Selbsthilfe bei Rosazea Alufrei gegen Schweißgeruch? Weißfleckenkrankheit Hautpflege im Winter Richtige Hautpflege für Diabetiker Kinder vor Verbrennungen schützen Eisenmangel Nagelpflege Freiheit für die Füße Zahl der Hauterkrankungen nimmt zu Gut geschützt in die Sonne Hochsaison für Lippenherpes Pflege von Hautabschürfungen Brüchige Fingernägel Hautkrebsvorsorge: Akzeptanz steigt Wundrose Pilzkopf aus dem Barbershop Hautreaktionen von Antibiotika Sonnenbrand bei Kindern abwehren Pilzinfektionen Psoriasis-Arthritis Harmlose Lichtschäden: Spinaliom Barfuß laufen Was beugt Mückenstichen vor? Hautpflege bei Neurodermitis Lyell-Syndrom Fußpilz Was tun gegen Kopfschuppen? Dauerhafte Haarentfernung Neurodermitis bei Kindern Hühnerauge - Wenn der Schuh drückt Tipps gegen Schweiß Aufbau und Funktion der Haut Hautkrebsscreening ist gefahrlos Babyboomer von Hautkrebs bedroht Was tun gegen Kopfschuppen? Eichenprozessionsspinner Phlegmone Hautkrebsscreening ist gefahrlos Was Babyhaut gut tut Handekzem vorbeugen und lindern Winterhaut ade Hauttypen und tägliche Hautpflege Medikamente und Sonnenbaden Sonnenschutz im Winter Erste Hilfe bei Verbrennungen Ausschlag mit nächtlichem Juckreiz Der Weg zur Diagnose in der Dermatologie Kopfläusen den Garaus machen Gesunde Ernährung beugt Falten vor UV-Schutz auf der Piste Schwere Akne in den Griff bekommen Globuli für gesunde Lippen & Mund Hautkrebs vorbeugen mit dem UV-Index Rheuma durch Schuppenflechte Hautpflege im Winter Übermäßiges Schwitzen bei Kindern Wirkstoffpflaster richtig anwenden Fettgewebsgeschwulst Akne richtig behandeln So bleibt das Tattoo ausdrucksstark Haarausfall bei Kindern abklären! Lichtempfindlich durch Medikamente Präsenz-Apotheke gehört zum Leben Hautkrebs, schwarzer Pilzkopf aus dem Barbershop Sonnen ohne Sorgen Kontaktallergie Frühlingssonne entspannt genießen Allergiediagnostik Nagelpilz Wie oft ist Badetag für Kinder? Wann Herpes gefährlich wird Kleienflechte Krätze Tattoos vor dem 18. Geburtstag? Augen auf bei Psoriasis Augenfarbe bestimmt Hautveränderung Kleidung überträgt Läuse nicht Hypertrichose Gesund in den Frühling Aufbau und Funktion der Hautdrüsen Neue Creme gegen Jucken und Schmerz Lippenherpes selbst behandeln Hilfe nach Quallenkontakt Heiße Gefahren für Kinder Schuppenflechte Trockene Haut Flohbisse Alleskönner für den perfekten Teint Nesselsucht Zoster-Impfung schützt das Gehirn Granuloma anulare Selbstbräuner im Ökotest Sicher Grillen mit Kindern Was bezwingt chronischen Juckreiz? Vor Sonne und Stichen schützen Handekzem vorbeugen und lindern Prognose bei Hautkrebs Trigeminusneuralgie gehäuft im Winter Solarien: UV-Licht fördert Hautkrebs Schminktipps für Narren und Jecken Laserentfernung von Tattoos Auch mit Neurodermitis ins Wasser! Ekzem: Rasche Selbsthilfe Farbschutzshampoos sind überflüssig Gewissenhaft mit Sonne umgehen Homöopathie bei Verbrennungen Jojobaöl in der Hautpflege Wolken, Sonnenhut oder Creme Herpes-Bläschen austrocknen Akne Schönheits-OPs im Gesicht boomen Kortison richtig anwenden Strahlend junge Haut Flohbisse Sonnenschutz beim Outdoor-Sport Was tun bei starkem Haarwuchs? Was beugt Mückenstichen vor? Wundermittel Salzspielplatz? Krankhaftes Schwitzen Basaliom Die medizinischen Berufe in der Dermatologie Feuermal Neurodermitis bei Jugendlichen Pilzkopf aus dem Barbershop Hautscreening-Apps im Test Selbsthilfe bei Neurodermitis Finger weg von künstlichen Nägeln PVC fördert Neurodermitis Haut: Erhöhter Pflegebedarf Sonnenallergie vorbeugen Sonnenschutz für Kinder Gesund auf Reisen Ski und Schlitten fahren mit Kindern Solarium: unterschätzte Gefahr Röschenflechte Hairstylingprodukte im Ökotest Hormonell bedingte Hautleiden Periorale Dermatitis Muttermal Schutz vor Mückenstichen Rhagaden einfach zukleben Gymnastik für gesunde Haut? Neurodermitis bei Kindern lindern Ohne Fußpilz durch den Sommer Dellwarzen den Garaus machen Gepflegt abtauchen Sonnenschutz im Auto Frühe Hautpflege bei Neurodermitis Haarige Probleme lösen Kopfschuppen Nagelveränderungen Früh an Sonnenschutz denken Hautpflege für Senioren Albinismus Wanzenbefall Wie sich UV-Filter unterscheiden Salben und Cremes Sicher gegen Fußpilz: Wolken, Sonnenhut oder Creme Rote Karte für Fanschminke Hautpflege im Winter Was bezwingt chronischen Juckreiz? Neurodermitis: Badeöle wirkungslos Die Spritze gegen Neurodermitis 7 Tipps fürs sichere Grillen Hautscreening-Apps im Test Was tun bei diffusem Haarausfall? Pflege für die Fußnägel Mitesser und Pickel weg-pflegen Spliss & Schuppen ade Herpesbläschen an Lippen oder Nase Haarbalgentzündung und Furunkel Hitzeausschlag bei Kleinkindern Hairstylingprodukte im Ökotest Kinderhaut richtig pflegen Heimbestrahlung bessert die Haut

Sonnenbrand (Dermatitis solaris, fototraumatische Hautreaktion): Akute Hautreaktion auf eine übermäßige Bestrahlung mit Sonnenlicht, besonders dem Anteil an UVB. Das Ausmaß ist abhängig vom Hauttyp sowie von der Dauer und Intensität der Lichteinstrahlung. Behandelt wird je nach Schwere mit kühlenden Umschlägen, juckreiz- und schmerzhemmenden Medikamenten und evtl. Kortison. Ein Sonnenbrand heilt meist ohne sichtbare Spuren, schädigt aber langfristig die Haut und erhöht v. a. bei Auftreten in den ersten zwei Lebensjahrzehnten das spätere Risiko für Hautkrebs. Zur Vorbeugung empfiehlt es sich, starke UV-Bestrahlung (vor allem die Mittagssonne) zu meiden, Sonnenhüte und möglichst UV-dichte Textilien zu tragen sowie die unbedeckten Hautpartien ausreichend mit Sonnenschutzprodukten einzucremen.

  • Schmerzhafte Rötung, eventuell auch Schwellung und Jucken der betroffenen Hautbereiche, 4–8 Stunden nach Sonnenexposition einsetzend (Grad 1)
  • Eventuell Blasenbildung, begrenzt auf das betroffene Areal (Grad 2)
  • Eventuell Übelkeit und Kopfschmerzen bis hin zu Fieber und Erbrechen als Hinweis auf einen zusätzlichen Hitzschlag oder Sonnenstich
  • 36–48 Stunden nach Sonnenexposition Nachlassen der Beschwerden, etwa 1 Woche später Abschälen der Haut.

Am gleichen Tag, bei

  • starkem Sonnenbrand im Gesicht und an den Genitalien
  • starken Schmerzen
  • Verbrennungen zweiten Grades (Blasenbildung)
  • Fieber, Kopfschmerzen und Erbrechen.

Häufigkeit und Klinik

Sonnenbrände sind häufig: Rund 40 % aller Deutschen leiden mindestens einmal im Jahr daran, betroffen sind vor allem Menschen mit einem Hauttyp I oder II (siehe "Risikofaktor Haut"). 3/4 aller Sonnenbrände kommen bei Kindern und Jugendlichen bis zu 20 Jahren vor.

Gefährdet für einen Sonnenbrand sind besonders die Sonnenterassen des Körpers: Nase, Schultern und Füße. Etwa 3–8 Stunden nach dem Sonnenbad rötet sich die Haut (Sonnenbrand 1. Grades), schwillt an und bildet eventuell Blasen (Sonnenbrand 2. Grades). Sie spannt, brennt, ist berührungs- und druckempfindlich. Treten Begleiterscheinungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Fieber auf, lassen sie sich auf einen Sonnenstich zurückführen.

UV-B-Strahlen und Haut

Hauptverantwortlich für einen Sonnenbrand sind die energiereichen, kurzwelligen UV-B-Strahlen des Sonnenlichts. Sie dringen im Gegensatz zu den UV-A-Strahlen nur bis in die Oberhaut (Epidermis) ein und lösen dort eine Reihe von nützlichen, aber auch schädlichen Reaktionen aus:

Ausbildung einer Lichtschwiele. Durch UV-B-Strahlen vermehren sich die Zellen in der oberen Hautschicht, die Hornhaut wird dicker und es entsteht eine schützende Lichtschwiele.

DNA-Schädigung. In den Zellkernen der Hautzellen können UV-B-Strahlen Schäden auslösen, die zu Veränderungen (Mutationen) der Erbsubstanz führen. Langfristige Folgen sind die Entartung dieser Zellen und deren unkontrollierte Teilung, es droht Hautkrebs.

Melaninbildung (Bräunung). Um ihr Erbgut vor den schädigenden Strahlen zu schützen, bilden die Hautzellen unter UV-B-Bestrahlung vermehrt das Pigment Melanin. Das dunkle Melanin legt sich wie ein Schutzschild über den Zellkern und fängt UV-Strahlung ab. In der Folge erreichen weniger schädigende UV-Strahlen das Erbgut der Hautzellen, als Nebeneffekt wird die Haut gebräunt.

Vitamin D-Bildung. UV-B-Strahlung fördert die Bildung des für Knochen und Kalziumstoffwechsel wichtigen Vitamin D3 aus seinen Vorstufen.

Sonnenbrand. Zuviel an UV-B-Strahlung führt in den Arealen, in denen die Strahlen eingedrungen sind, zu einer akuten entzündlichen Reaktion der Haut, dem Sonnenbrand. Dabei setzen die Zellen Gewebehormone wie Interleukine, Chemokine und Prostaglandine frei. Die Haut wird rot, schmerzt, juckt, in schweren Fällen bilden sich Blasen. Gleichzeitig sind – von außen unbemerkt – vermehrt Schäden am Erbgut möglich, die langfristig zu Hautkrebs führen können. Wie schnell es zu einem Sonnenbrand kommt, hängt vor allem vom Hauttyp ab (siehe unten, Risikofaktor Haut). Inzwischen geht man davon aus, dass neben den UV-B-Strahlen auch die tiefer eindringenden, aber energieärmeren und für die Hautalterung verantwortlichen UV-A-Strahlen am Sonnenbrand beteiligt sind – zumindest, wenn sie die Haut in hohen Dosen erreichen.

Risikofaktor Haut

Gesunde Haut hat einen gewissen Eigenschutz vor UV-Strahlung, der je nach Hauttyp unterschiedlich ausgeprägt ist. Die sogenannte Eigenschutzzeit gibt an, wie lange man sich ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen in der Sonne aufhalten kann (in der Regel zwischen 5 bis 10 Minuten beim hellsten Hauttyp und etwa 40 Minuten beim Hauttyp 5). Ein häufig verwendetes Schema ist das der Fitzpatrick-Haut-Typen. Besonders sonnenbrandgefährdet sind dabei die Hauttypen I und II.

Hauttyp I

  • sehr helle, irische, rötlich-weiße Haut, viele Sommersprossen
  • rötlich-hellblonde Haare, Augenfarbe blau, grün, hellgrau
  • sehr hohe Sonnenempfindlichkeit, immer Sonnenbrand, nie Bräunung
  • Hauteigenschutzzeit 5–10 Minuten.

Hauttyp II

  • helle, weißlich-beige Haut, einige Sommersprossen
  • blonde bis hellbraune Haare, Augenfarbe blau, grün, grau
  • hohe Sonnenempfindlichkeit, mäßige Bräunung, häufig Sonnenbrände
  • Hauteigenschutzzeit 10–20 Minuten.

Hauttyp III

  • hellbraune Haut, keine Sommersprossen
  • dunkelblonde bis braune Haare, Augenfarbe grau, braun
  • mittlere Sonnenempfindlichkeit, deutliche Bräunung, manchmal Sonnenbrand
  • Hauteigenschutzzeit 20–30 Minuten.

Hauttyp IV

  • hell- bis mittelbraune Haut, keine Sommersprossen
  • dunkelbraune bis schwarze Haare, Augenfarbe dunkel
  • niedrige Sonnenempfindlichkeit, fast nie Sonnenbrand
  • Hauteigenschutzzeit 30–40 Minuten.

Hauttyp V

  • braune Haut, dunkle Haare, Augenfarbe dunkel
  • niedrige Sonnenempfindlichkeit, fast nie Sonnenbrand
  • Hauteigenschutzzeit über 40 Minuten.

Hauttyp VI

  • tiefbraune Haut, dunkle bis schwarze Haare
  • Augenfarbe dunkel bis schwarz
  • sehr niedrige Sonnenempfindlichkeit
  • Hauteigenschutzzeit nahezu unbegrenzt hoch.

Hinweis: Kinder haben eine dünnere Haut und weniger sowie geringer aktive pigmentbildende Zellen (Melanozyten) als Erwachsene. Deshalb sind sie besonders empfindlich für UV-Strahlung und stark sonnenbrandgefährdet.

Komplikationen

Sind über 10 % (bei Kindern über 5 %) der Körperoberfläche von einem schweren Sonnenbrand mit Blasenbildung (Verbrennung 2. Grades) betroffen, droht ein Kapillarleck (d. h. die Wände der kleinsten Blutgefäße werden durchlässig) mit Austritt von Flüssigkeit in das Gewebe. Es kommt zum Volumenmangelschock.

Langfristig steigt bei wiederholten Sonnenbränden das Risiko für Krebsvorstufen (aktinische Keratose) und das maligne Melanom (Hautkrebs). Die Gefahr ist nach mehrfachen Sonnenbränden im Kindes- und Jugendalter besonders hoch.

Der Sonnenbrand ist eine Blickdiagnose, vor allem nach einem ausgedehnten Aufenthalt in der Sonne. Typischerweise ist die Verbrennung streng auf das Hautareal beschränkt, das der Sonne ausgesetzt war. Wichtig bei der Beurteilung eines Sonnenbrandes ist sein Ausmaß: Sind bei Erwachsenen über 10 %, bei Kindern über 5 % der Körperoberfläche von Verbrennungen 2. Grades (Blasenbildung) betroffen, ist eine Einweisung ins Krankenhaus erforderlich.

Differenzialdiagnose. Unterschieden werden vom Sonnenbrand muss vor allem die Fototoxische Dermatitis, deren sonnenbrandähnliche Hauterscheinungen durch fotosensibilisierende Medikamente oder Wirkstoffe ausgelöst wird.

Bei leichten bis mittelschweren Sonnenbränden reicht meist eine lokale Therapie. Dazu gehören beispielsweise

  • kühlende, feuchte Umschläge, am besten mit einem leitungswassergetränkten sauberen Baumwolltuch. Achtung: Wegen Gefahr der Kälteschädigung keine Coolpacks oder dergleichen verwenden! Tipps für kühlende Umschläge finden Sie unter "Ihre Apotheke empfiehlt"
  • kühlende Cremes, Lotionen oder Schaumsprays
  • evtl. kurzfristig mittelstarke oder starke Glukokortikoide als Cremes oder Lotionen, z. B. Betamethasonvalerat 0,1 % oder 0,1 % Methylprednisolon-Creme (z. B. Advantan®). Glukokortikoidcremes in dieser Dosierung sind rezeptpflichtig, ihr Einsatz beruht auf klinischer Erfahrung, gesicherte Studien zu einem positiven Effekt bei Sonnenbrand liegen nicht vor
  • bei Bläschen evtl. feuchte Umschläge mit antiseptischen Zusätzen wie Polihexanid oder Octenidin (z. B. Octenisept®)
  • evtl. Punktion der Brandblasen durch die Ärzt*in (auf keinen Fall selber Hand anlegen wegen der Infektionsgefahr).

Direkt nach starker Sonnenexposition empfehlen manche Ärzt*innen die einmalige Einnahme von 1 g Acetylsalicylsäure (ASS) und 400–1000 mg Vitamin C (z. B. Cebion®), um eventuellen Hautschäden vorzubeugen. Bei starken Schmerzen hilft beispielsweise Paracetamol (z. B. ben-u-ron®). In schwereren Fällen verordnet die Ärzt*in auch mittelstarke Glukokortiokoide zum Einnehmen wie Prednisolon (z. B. Decortin H®).

Schwere Verbrennungen werden wie thermische Verbrennungen in der Klinik behandelt. Dort erhält die Patient*in neben einer speziellen Wundbehandlung Infusionen mit Flüssigkeit und Elektrolyten, häufig auch Antibiotika.

Ein leichter Sonnenbrand heilt in der Regel folgenlos ab. Haben sich Blasen gebildet, bleiben nach dem Ausheilen manchmal depigmentierte Narben zurück.

Wiederholte Sonnenbrände, vor allem in Kindheit und Jugend, erhöhen das Risiko für die Entwicklung von Hautkrebs.

Hautpflege nach dem Sonnenbad

Nach dem Abduschen von Schweiß, Sonnenschutzmittelresten und eventuell auch Sand (der die Haut stark reizt), empfiehlt sich eine gute Hautpflege:

  • Hilfreich ist das Auftragen einer Creme oder Lotion mit hohem Wasseranteil (O/W-Emulsion). Besonders gut eignen sich Aftersun-Präparate mit hautregenerierenden oder entzündungshemmenden Zusätzen wie Allantoin, Panthenol oder Bisabolol.
  • Angenehm sind Schaumsprays (z. B. Bepanthen® Schaumspray), die sich ohne Einreiben auf der schmerzenden Haut verteilen lassen und einen kühlenden Effekt haben. Ob sie auch den Fett- und Feuchtigkeitsverlust der Haut auszugleichen vermögen, ist umstritten.
  • Pflegeprodukte auf Fettgrundlage sind bei hitzegeschädigter Haut eher ungünstig, da der dichte Fettfilm den Heilungsprozess behindert.
  • Kündigt sich ein Sonnenbrand an, lässt sich die begleitende Entzündungsreaktion durch eine Behandlung mit niedrigdosierten kortisonhaltigen Cremes unterdrücken.

Was Sie bei Sonnenbrand noch tun können

Einen leichten bis mittelschweren Sonnenbrand können Sie mit Selbsttherapie gut behandeln. Bei Verbrennungen größerer Hautareale, offenen Stellen oder Kreislaufproblemen ist aber immer eine Ärzt*in aufzusuchen und die verbrannte Fläche lediglich mit einem sterilen bzw. frisch gewaschenen Tuch abzudecken. Auch wenn Kinder betroffen sind, ist der Besuch einer Arztpraxis anzuraten.

Diese einfachen Maßnahmen helfen beim Sonnenbrand:

  • Kühle Umgebung aufsuchen.
  • Juckreiz eindämmen. Wenn starker Juckreiz auftritt, bringt das Auftragen eines rezeptfreien Hydrocortison-Präparats (z. B. Ebenol®) oder eines Antihistaminikums wie etwa Dimentiden (z. B. Fenistil®Gel) Linderung.
  • Viel trinken! Da stärkere oder großflächigere Sonnenbrände dem Kreislauf Flüssigkeit entziehen, ist es wichtig, viel zu trinken.
  • Kühlende Umschläge. Sanfte Mittel gegen Juckreiz und Schmerzen sind kühle Umschläge: Dazu taucht man Baumwoll- oder Leinentücher in kühles Leitungswasser, eventuell mit einem Zusatz von Essig oder Gerbstoffen, und legt diese anschließend für 10–20 Minuten auf die betroffenen Hautstellen. Während das Wasser verdunstet, kühlt und beruhigt es die Haut. Lindernd wirken auch Kompressen mit abgekühltem schwarzem Tee.
  • Betroffene Haut abdecken. Die sich neu bildende Haut ist sehr empfindlich und sollte frühestens nach 4–6 Wochen wieder der Sonne ausgesetzt werden.
  • Haut langfristig pflegen. Nach dem Abklingen des Sonnenbrands unterstützt eine mindestens 2-wöchige Behandlung mit feuchtigkeitsspendender Creme oder Lotion die Regeneration der strapazierten Haut.

Hinweis: Die Hausmittel Quark und Buttermilch haben auf sonnenbrandgeschädigter Haut, insbesondere auf offenen Stellen, nichts zu suchen: Die darin befindlichen Bakterien können auf der geschwächten Haut leicht zu Infektionen führen.

Pflanzenheilkunde

Bei leichtem Sonnenbrand schwören viele auf die Heilwirkung der Pflanzenmedizin.

  • Apfelessig desinfiziert und beruhigt die Haut, lindert zudem die Schmerzen und wirkt bei sofortiger Anwendung der Bildung von Schwellungen und Bläschen entgegen. Verwenden Sie ein sauberes Tuch, tränken Sie es im Apfelessig und legen es dann (Vorsicht, nicht mit Essig-Essenz!) auf die betroffenen Stellen. Bei empfindlicher Haut ist eine 1 : 1-Verdünnung mit abgekochtem und abgekühltem Leitungswasser schonender.
  • Zur unterstützenden Heilung eignen sich Präparate mit Auszügen aus der Ringelblume (Calendula officinalis), denen entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften zugeschrieben werden.
  • Äußerlich empfiehlt sich auch die Anwendung einer Arnikaessenz (z. B. Combudoron® Gel).
  • Ergänzend anwendbar sind Aloe, Hamamelis und Eichenrinde: Aloe wird längs durchschnitten und die gallertartige Blattseite direkt auf die Haut gelegt. Hamamelis und Eichenrinde eignen sich frisch oder getrocknet, um daraus einen Tee zu kochen. Nach dem Erkalten tränkt man Baumwolltücher und legt sie auf die Haut. Ein Tipp: Die mit Tee getränkten Tücher können im Kühlschrank gelagert werden.

Hinweis: Naturheilmittel wie Apfelessig nie auf offenen Brandwunden anwenden, da sie den Wundschmerz verstärken.

Prävention

Die beste Therapie eines Sonnenbrandes ist, ihn zu vermeiden. Die wichtigsten Maßnahmen dafür sind

  • Starke UV-Strahlung meiden. Halten Sie sich im Sommer in der Mittagszeit von 11 bis 15 Uhr nicht draußen auf. Beachten Sie den UV-Index (UV-I), der auf der Webseite des Deutschen Wetterdienstes aktualisiert wird (Link siehe Weiterführende Informationen). Beispielsweise erfordern UVI-Werte von 1–2 keinen UV-Schutz, ab einem UVI-Wert von 3 werden T-Shirt, Sonnenschutzmittel und Kopfbedeckung erforderlich und bei UVI-Werten über 8 ist es besser, mittags nicht nach draußen zu gehen.
  • Geeignete Kleidung anziehen. Bedecken Sie Arme und Beine, tragen Sie einen Hut und Sonnenbrille. Beachten Sie dabei, dass dunkle, dicht gewebte Textilien besser vor UV-Strahlen schützen als heller T-Shirt-Stoff. Für den Aufenthalt im Gebirge oder am Meer gibt es inzwischen auch spezielle UV-Schutz-Kleidung verschiedener Hersteller.
  • Geeigneten Sonnenschutz auftragenx. Verwenden Sie beim Sonnenbad und Aufenthalten im Freien einen Sonnenschutz mit passendem Lichtschutzfaktor (LSF). Dafür müssen Sie Ihren Hauttyp und die damit verbundene Eigenschutzzeit kennen. Mit einem Hauttyp I (etwa 5 Minuten Eigenschutzzeit) darf man nach dem Auftragen einer Creme mit LSF 30 ca. 150 Minuten (5x30), also 2,5 Stunden in der Sonne bleiben. Vorsicht: Nachcremen verlängert die Schutzzeit nicht, sorgt aber dafür, dass durch Schwitzen oder Abrieb auf das Badehandtuch verloren gegangene Creme ersetzt und der Lichtschutz aufrechterhalten wird. Wichtig ist auch, genügend Creme aufzutragen. 2 mg pro cm2 Haut müssen es sein, bei einem 1,80 m großen, 80 kg schweren Mann mit einer Körperoberfläche von 2 m2 sind demnach etwa 40 g Sonnenschutzmittel pro Anwendung erforderlich.
  • Langsam bräunen. Eine langsame Steigerung der Aufenthaltsdauer in der Sonne verringert die Sonnenbrandgefahr und führt zu einer lang anhaltenden, schützenden Bräune. Hauterkrankung? Ärzt*in fragen. Leiden Sie unter einer chronischen Hauterkrankung, fragen Sie Ihre Ärzt*in, ob ausgedehnte Sonnenbäder die Erkrankung verbessern (möglich, aber eher selten) oder verschlimmern.

Der UV-Index findet sich auf der Webseite des Deutschen Wetterdienstes

Autor*innen

Dr. med. Arne Schäffler, Dr. Bernadette Andre-Wallis in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am um 14:28 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.