Borreliose

encierro/Shutterstock.com
Besonders zwischen März und Oktober sind Zecken in Deutschland aktiv. In dieser Zeit hilft Insektenschutz, um Zeckenbisse zu vermeiden.

Andere Wirkstoffe dieser Gruppe

Geringes Durstgefühl bei Senior*innen Rheuma durch Schuppenflechte Hypertrichose Vor Sonne und Stichen schützen Fettgewebsgeschwulst Wolken, Sonnenhut oder Creme Hirsutismus Pilzinfektionen Knötchenflechte Hauterkrankungen, berufsbedingte Schüßler-Salze für gesunde Haut Winterhaut ade Nagelerkrankungen unter der Lupe Barfuß laufen Kinder vor Verbrennungen schützen Vitamin-D-Mangel vorbeugen Mythen rund um Sonnenschutz Hühnerauge Hitzeausschlag bei Kleinkindern Pflege für Baby-Haut Mitesser und Pickel weg-pflegen Fettgewebsgeschwulst Gesund in den Frühling Hautpflege für Senioren Krankhaftes Schwitzen Kranke Haut: Schuppenflechte Was tun gegen Altersflecken? Neurodermitis Schuppenflechte Heimbestrahlung bessert die Haut Warzenfrei in die Badesaison Unterschätzt: Weißer Hautkrebs Haarausfall, kreisrunder Präsenz-Apotheke gehört zum Leben Wolken, Sonnenhut oder Creme Blutschwamm Ekzem: Rasche Selbsthilfe Was tun gegen Kopfschuppen? Sonnencreme richtig anwenden Parkinson per Hauttest feststellbar Peeling kann der Haut stark schaden Pigmentflecken ade Wundermittel Salzspielplatz? Hautpflege im Winter Finger weg von künstlichen Nägeln Hautkrebs durch Nageldesign? Wundrose Infektionskrankheiten vorbeugen Röschenflechte Anatomie und Funktion der Nägel Übermäßiger Haarwuchs Tipps gegen Schweiß Verbrennungen durch Dampf Herpesbläschen an Lippen oder Nase Starke Waffen gegen Aphthen Pflege für trockene Kopfhaut Hautkrebsvorsorge: Akzeptanz steigt Nickelfreisetzung von Spielzeug Was tun gegen Kopfschuppen? Seltene Tumoren der Haut Was tun bei starkem Haarwuchs? After-Sun-Produkte im Ökotest Lavendelöl als Anti-Pilz-Mittel Gesund auf Reisen Eichenprozessionsspinner PVC fördert Neurodermitis Borreliose-Übertrager Mücke? So schützt man Kinder vor Allergien Sonnencreme: Inhaltsstoffe beachten Läusealarm zu Schulstart Tipps für den Freibadbesuch Was beugt Mückenstichen vor? Vitamin-D-Mangel durch Sonnenschutz? So bleibt das Tattoo ausdrucksstark Tattoos vor dem 18. Geburtstag? Psoriasis-Arthritis Kortison richtig anwenden Freiheit für die Füße Haarige Probleme lösen Eisige Kälte verursacht Atemnot Der Weg zur Diagnose in der Dermatologie Was tun bei diffusem Haarausfall? Orientbeule nach Mittelmeerurlaub Hautscreening-Apps im Test Wanzenbefall Wieviel Urea ist gesund für die Haut? 7 Tipps fürs sichere Grillen Hautreaktionen von Antibiotika Wie sich UV-Filter unterscheiden Schutz vor Mückenstichen Pilzkopf aus dem Barbershop Selbstbräuner im Ökotest Warzen Therapie gegen Schuppenflechte Erste Hilfe bei Verbrennungen Haarausfall, androgener und diffuser Kinderhaut richtig pflegen Was Babyhaut gut tut Gut geschützt in die Sonne Gesundheit für Haut und Augen Schönheits-OPs im Gesicht boomen So bleibt das Tattoo ausdrucksstark Schwitzen, übermäßiges Sonnenallergie vorbeugen Hautscreening-Apps im Test Gefahr durch Aluminium Wie funktioniert Akupressur? Schminktipps für Narren und Jecken Gepflegt abtauchen Selbsthilfe bei Rosazea Hühnerauge - Wenn der Schuh drückt Haarbalgentzündung und Furunkel Hautpflege im Winter Neue Creme gegen Jucken und Schmerz Haarige Probleme lösen Blutschwämme bei Säuglingen Tattoos: Schönheitsideal mit Risiko Augen auf bei Kindersonnencreme Kopfläuse effektiv behandeln Rote Karte für Fanschminke Aufbau und Funktion der Hautdrüsen Lippenherpes lässt sich bezwingen Erythema nodosum Hautreaktionen auf Naturkosmetik Rissige Fingerkuppen im Winter Ausschlag mit nächtlichem Juckreiz Schwitzen, übermäßiges Wie oft ist Badetag für Kinder? Wächst sich die Erdnussallergie aus? Was bezwingt chronischen Juckreiz? Schönheits-OPs im Gesicht boomen Brüchige Fingernägel Raue Haut an Oberarm und Oberschenkel Sonnenbrand Erste Hilfe bei Sonnenbrand Lippenherpes selbst behandeln Übermäßiges Schwitzen bei Kindern Farbschutzshampoos sind überflüssig Anatomie und Funktion der Haare Sonnenbrand richtig behandeln Hautkrebsscreening ist gefahrlos Akne UV-Schutz beim Sport im Freien Nagelpilz Medikamente und Sonnenbaden Hautkrebs, schwarzer Hautpflege für Babys Waschen, cremen, inspizieren Basaliom Behandlungsstrategien in der Dermatologie UV-Schutz im Frühling Trockene Haut Kontaktallergie Milien Nagelpilz Gymnastik für gesunde Haut? Rhagaden einfach zukleben Stiche von Bienen, Wespen & Co. Granuloma anulare Wann Herpes gefährlich wird Was tun gegen Kopfschuppen? Wundversorgung leicht gemacht Hairstylingprodukte im Ökotest Nagelveränderungen Eisenmangel Mitesser und Pickel weg-pflegen Haut- und Haarpflege im Sommer Handekzem vorbeugen und lindern Seborrhoisches Ekzem Hochsaison für Warzen Das Geheimnis schöner Haut: Kortison gegen Neurodermitis Ski und Schlitten fahren mit Kindern Fingerentzündung und Zehenentzündung, eitrige Salben und Cremes Kleidung überträgt Läuse nicht Mitesser und Pickel weg-pflegen Rhagaden einfach zukleben Zeigt her eure Füße Trigeminusneuralgie gehäuft im Winter Haarausfall bei Kindern abklären! Aufbau und Funktion der Haut Sonnenschutz im Winter Heimbestrahlung bessert die Haut Alufrei gegen Schweißgeruch? Was beugt Mückenstichen vor? Arzneimittelexanthem Hilfe nach Quallenkontakt Pflege von Hautabschürfungen Neurodermitis bei Kindern Tipps für sicheren Grillspaß Sicher gegen Fußpilz: Akne schonend behandeln Erste Hilfe bei Grillunfällen Frühlingssonne entspannt genießen Hauttypen und tägliche Hautpflege Peeling kann der Haut stark schaden Sonnenbrand bei Kindern abwehren Alterswarze Globuli für gesunde Lippen & Mund Die Spritze gegen Neurodermitis Akne richtig behandeln Kopfschuppen Mythen über Cellulite Rosazea Was tun, wenn die Mundrose blüht? Nagelpflege Umdenken bei der Händehygiene Hautpflege nach Brandverletzungen Wenn der Grill Flammen schlägt Sonnen ohne Sorgen Strahlend junge Haut Kinder: Psoriasis durch Passivrauch Jojobaöl in der Hautpflege Sonnenschutz für Kinder Gefahr durch Aluminium Xanthelasmen und Xanthome Hautkrebs vorbeugen mit dem UV-Index Phlegmone Augenfarbe bestimmt Hautveränderung Neurodermitis durch hartes Wasser? Hautpflege bei chronischen Hauterkrankungen Sonnenschutz im Auto Trockene Hände richtig pflegen Nickel in Tätowiermitteln Schwere Akne in den Griff bekommen Hautpflege bei Neurodermitis Hautkrebsrepublik Deutschland Erhöhte Lichtempfindlichkeit Was essen bei Neurodermitis? UV-Schutz auf der Piste Wieviel Urea ist gesund für die Haut? Schuppenflechte fördert Diabetes Hairstylingprodukte im Ökotest Grützbeutel Kampf der Gürtelrose! Was tun gegen Mückenstiche? 7 Lebensretter bei allergischem Schock Narbenpflege Haut: Erhöhter Pflegebedarf Das hilft gegen Grasmilben-Angriffe Periorale Dermatitis Nesselsucht Harmlose Lichtschäden: Flohbisse Neurodermitis bei Jugendlichen Handekzem vorbeugen und lindern Wirkstoffpflaster richtig anwenden Ichthyosen Weißfleckenkrankheit Mückenstiche Heimbestrahlung bessert die Haut Hautpflege im Winter Hautscreening-Apps im Test Pflege für die Fußnägel Sonnenbrand richtig behandeln Toxisches Kontaktekzem Flohbisse Muttermal Kleienflechte Selbstbräuner im Ökotest Auch mit Neurodermitis ins Wasser! Spliss & Schuppen ade Hautkrebsscreening ist gefahrlos Hautkrebsscreening ist gefahrlos Was bezwingt chronischen Juckreiz? Eingewachsener Nagel Gesunde Ernährung beugt Falten vor Hautreaktionen im Alter Hochsaison für Lippenherpes Sonnenbad ohne Reue Fototoxische Dermatitis und fotoallergische Dermatitis Alleskönner für den perfekten Teint Kopfläusen den Garaus machen Was tun gegen Altersflecken? Creme oder Salbe - was hilft? Selbsthilfe bei Neurodermitis Läusemittel Zoster-Impfung schützt das Gehirn Tipps bei Wespen-Alarm Pilzkopf aus dem Barbershop Karneval-Spaß trotz Allergie Fußpilz Aktinische Keratose Baby-Akne mit Wasser behandeln Wann Herpes gefährlich wird Prognose bei Hautkrebs Neue Richtlinie für Solarien Richtige Hautpflege für Diabetiker Die medizinischen Berufe in der Dermatologie Feuermal Vor Sonne und Stichen schützen Dellwarzen den Garaus machen Lyell-Syndrom Pilzkopf aus dem Barbershop Herpes-Bläschen austrocknen Sommersonne sicher genießen Hühnerauge - Wenn der Schuh drückt Hilfe gegen übermäßiges Schwitzen Spinaliom Was tun, wenn die Mundrose blüht? Hormonell bedingte Hautleiden Tätowierfarben im Test Dauerhafte Haarentfernung Zellulite UV-Strahlen und Medikamente Krätzmilbe bei Kindern Erst die Wunde, dann die Wulst? Quark und Kleie gegen trockene Haut Sonnenschutz beim Outdoor-Sport Phemphigus und Pemphigoid Hautpflege im Winter Krätze Sicher Grillen mit Kindern Früh an Sonnenschutz denken Hornhaut Gürtelrose Lichtempfindlich durch Medikamente Solarium: unterschätzte Gefahr Nagelpilz in der Sommerzeit Zahl der Hauterkrankungen nimmt zu Pilzinfektionen Frühe Hautpflege bei Neurodermitis Neurodermitis: Badeöle wirkungslos Solarien: UV-Licht fördert Hautkrebs Mit Viren gegen Akne Albinismus Hautpflege für Senioren Wie sich UV-Filter unterscheiden Gewissenhaft mit Sonne umgehen Lippen winterfest machen Bade-Licht-Therapie auf Kassenkosten Sonnenallergie Handekzem vorbeugen und lindern Ohne Fußpilz durch den Sommer Neurodermitis bei Kindern lindern Was bezwingt chronischen Juckreiz? Hautkrebsprophylaxe für Kinder Sonnenschutz beim Outdoor-Sport Laserentfernung von Tattoos Hand-Mund-Fuß-Krankheit bei Kindern Erste Hilfe bei Verbrennungen Allergiediagnostik Augen auf bei Psoriasis Wenn Putzen die Haut angreift Was tun gegen Altersflecken? Herpes Homöopathie bei Verbrennungen Heiße Gefahren für Kinder Pilzkopf aus dem Barbershop

Borreliose (Lyme-Krankheit, Lyme-Borreliose): bakterielle, fast ausschließlich durch Zeckenstiche übertragene Infektion. Ungefähr 15 % der Zecken in Deutschland sind mit den bakteriellen Erregern Borrelien (Borrelia burgdorferi) infiziert, doch erkranken bei Weitem nicht alle Personen, die von einer infizierten Zecke gebissen wurden. Nach einem Zeckenstich beträgt das Risiko einer Borreliose ~ 1 %.

Typische Hauterscheinung bei der Borreliose ist das Erythema migrans, die sogenannte Wanderröte, die sich Tage bis Wochen nach Infektion um den Stich herum ausbreitet. Die weitere Ausbreitung der Borrelien im Körper erfolgt sehr langsam, sodass die vielfältigen Spätsymptome wie Lähmungen oder Gelenkentzündung zum Teil erst nach Jahren auftreten.

Je früher die Erkrankung erkannt und antibiotisch behandelt wird, umso seltener sind schwere Verlaufsformen.

  • Hautrötung um die Einstichstelle herum, die sich ringförmig ausbreitet (Wanderröte, Erythema migrans)
  • Grippeähnliche Symptome wie Abgeschlagenheit, Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen.

Heute noch, wenn

  • die typische Hautrötung auftritt – selbst wenn kein vorheriger Zeckenstich aufgefallen ist.

In Deutschland erkranken jährlich 100.000 bis 150.000 Menschen an einer Borreliose. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um die milde Form, die sogenannte Wanderröte, Fälle von Nervenborreliose oder Lyme-Arthritis (siehe unten) sind deutlich seltener.

Auslöser

Zecken sind parasitisch lebende Milben, die mit Beißwerkzeugen und Saugrüsseln zum Blutsaugen an Mensch und Tier ausgestattet sind. In Deutschland sind sie v. a. zwischen März und Oktober aktiv, jedoch auch in milden Wintermonaten. Der wichtigste Krankheitsüberträger unter den Zecken ist der [gemeine] Holzbock.

Zecken leben bevorzugt auf hohem Gras, Farnen, Sträuchern und anderem belaubten Niederholz im Wald sowie in Parks und Gärten und gelangen durch Abstreifen auf den Menschen. Dort setzen sie sich gerne an Körperstellen mit dünner, feuchter und warmer Haut fest (z. B. Leistengegend, Kniekehlen, Achselhöhlen, hinter den Ohren). Sie verankern sich mit dem Hypostom fest an der Haut und saugen bis zu 6 Tage lang Blut.

Während der Blutmahlzeit gibt die Zecke ein Betäubungsmittel ab, das die befallene Hautstelle schmerzunempfindlich macht, sodass der Stich zunächst meist unbemerkt bleibt. Ist die Zecke mit Borrelien infiziert, können die Erreger ins menschliche Blut gelangen. Der Stich einer borrelienhaltigen Zecke führt aber nicht bei allen Menschen, sondern nur bei etwa 20–30 der Gestochenen zu einer Infektion.

In sehr seltenen Fällen wird eine Borreliose auch über andere Stechinsekten übertragen, z. B. über Mücken.

Klinik

Eine Borrelien-Infektion verläuft in verschiedenen Stadien (die auch einzeln auftreten können) und mit den unterschiedlichsten Beschwerden, manchmal sogar völlig unbemerkt. Aufgrund dieser Vielfältigkeit gilt die Borreliose auch als "Chamäleon der Medizin".

Meist äußert sich die Borreliose in der Wanderröte (siehe unten), die das einzige Symptom bleiben kann. Typischerweise sehen die Stadien so aus:

  • Stadium I (Tage bis Wochen nach dem Zeckenstich): Wanderröte, manchmal auch Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Stadium II (Wochen bis Monate nach dem Zeckenstich): (späte) Wanderröte, Nervenborreliose, Lyme-Karditis, Augenbeteiligung, Leberentzündung, wandernde Schmerzen im Bewegungsapparat
  • Stadium III (Monate bis Jahre nach dem Zeckenstich): Lyme-Arthritis, Acrodermatitis atrophicans, chronische Nervenborreliose.

Wanderröte (Erythema migrans): Einige Tage bis etwa 4 Wochen nach dem Zeckenstich tritt um die Einstichstelle herum eine Hautrötung auf, die sich – teilweise über Wochen hinweg – kreisförmig ausbreitet, während sie innen wieder verblasst. Diese Wanderröte tritt unabhängig davon auf, ob sich die Zecke noch in der Haut befindet oder nicht. Manchmal kommt es begleitend zu grippeähnlichen Symptomen. In ca. einem Drittel der Infektionen bleibt die Wanderröte aber auch aus.

Nervenborreliose (Neuroborreliose, Bannwarth-Syndrom): Wochen bis Monate nach dem Zeckenstich, manchmal auch ohne das Warnsymptom der anfänglichen Wanderröte, geht die Erkrankung bei etwa 3–12 % der Infizierten in das Stadium der akuten Nervenborreliose über. Diese äußert sich in vielfältigen Beschwerden, z. B. hartnäckigen Nervenschmerzen, Gesichtslähmungen, Störungen der Tastempfindung oder Sehproblemen. Die chronische Nervenborreliose ist noch seltener, sie kann Jahre nach einem Zeckenstich auftreten. Hier dominieren Beschwerden wie Störungen von Blasenfunktion, Gangstörungen und psychische Veränderungen.

Weitere Beschwerden. Daneben können eine Herzmuskelentzündung (Lyme-Karditis) und Gelenkentzündungen auftreten, bevorzugt an Knie- und Fußgelenken (Lyme-Arthritis). Viele Patienten leiden außerdem unter starkem Erschöpfungsgefühl und einer ständigen Müdigkeit. Als seltene Spätfolge tritt eine chronische Hauterkrankung auf, bei der die Haut an Händen und Füßen bläulich und dünn wie Pergamentpapier wird (Akrodermatitis atrophicans).

Auch das Auge wird bei einer Borreliose manchmal in Mitleidenschaft gezogen, z. B. als Bindehautentzündung, Keratitis (Hornhautentzündung) und Entzündung des Sehnervs (Retrobulbärneuritis). Begleitend kommt es zudem auch oft zu einer Leberentzündung (Hepatitis).

Die Wanderröte ist eine Blickdiagnose, häufig erinnert sich der Patient auch an den "dazugehörenden" Zeckenstich.

In unklaren Fällen entnimmt der Arzt Blut und gegebenenfalls auch Liquor (Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit), um nach Antikörpern auf Borrelien zu suchen. Mit keiner der heute verfügbaren Labormethoden gelingt es jedoch, eine frische Borrelieninfektion mit absoluter Sicherheit nachzuweisen oder auszuschließen. Daher wird bei Symptomen wie einer Wanderröte sofort mit einer Antibiotika-Therapie begonnen.

In diagnostisch schwierigen Fällen versucht der Arzt, den Erreger selbst oder dessen DNA nachzuweisen. Dazu verwendet er spezielle Methoden (Kultur, Polymerase-Kettenreaktion PCR). Ein solcher Nachweis gelingt allerdings nicht mit Blut, sondern nur mit Material aus Hautbiopsien, Muskelbiopsien (im Falle einer Herzmuskelentzündung) oder aus Liquor bzw. Gelenkpunktat.

Neben dem Nachweis von Antikörpern und Erreger kommen beim Verdacht auf eine Beteiligung innerer Organe oder der Augen weitere Untersuchungsverfahren zum Einsatz (Röntgen, Echokardiografie, MRT, EKG, Oberbauchsonografie, Untersuchung der Augen).

Differenzialdiagnosen. Die Wanderröte kann verwechselt werden mit der Sklerodermie, dem Erysipel, einem Arzneimittelexanthem, Pilzinfektionen der Haut (Tinea corporis) oder einer Reaktion auf Insektenstiche.

Mittel der Wahl sind Antibiotika (z. B. Doxycyclin in Doxycyclin® Stada, bei Kindern Amoxicillin). Sie werden je nach Krankheitsstadium 2–3 Wochen lang eingenommen. Bei schweren Verläufen wie z. B. einer Nervenborreliose erhält der Betroffene Antibiotika wie Ceftriaxon als Spritze oder Infusion über mindestens 2 Wochen.

Beschwerden, die durch die Beteiligung von Gelenken, ZNS oder Herz entstanden sind, behandelt der Arzt symptomatisch, z. B. mit Physiotherapie, Kühlung der Gelenke oder dem vorübergehenden Einpflanzen eines Herzschrittmachers bei Rhythmusstörungen. Gegen Schmerzen und Entzündungen verordnet er manchmal auch zusätzlich nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR).

  • Die Prognose der Borreliose ist gut, die Erkrankung heilt bei frühzeitiger antibiotischer Therapie meist komplett aus. Bei der Wanderröte sind Spontanheilungen auch ohne eine antibiotische Therapie möglich (aufgrund des Risikos von Nervenborreliose oder Lyme-Arthritis sollte die Wanderröte trotzdem immer antibiotisch behandelt werden).
  • Wird die Erkrankung erst sehr spät erkannt und behandelt, können Beschwerden am Nervensystem oder an den Gelenken zurückbleiben.
  • Eine durchgemachte Borreliose hinterlässt keine Immunität, Neuinfektionen sind jederzeit möglich.
  • Bei bis zu 5 % der Betroffenen tritt das (umstrittene) Post-Borreliose-Syndrom (siehe unten) auf.

Post-Borreliose-Syndrom

Manche Patienten klagen nach Behandlung einer Borreliose monate- bis jahrelang über verstärkte Leistungseinschränkung, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Muskel- und Gelenkbeschwerden. Mehrere Untersuchungen zeigten jedoch, dass die genannten Beschwerden bei Patienten nach Lyme-Borreliose nicht häufiger als bei gesunden Kontrollgruppen auftreten. Selbsthilfegruppen und selbsternannte "Borreliose-Fachleute" nennen diesen Zustand "Post-Borreliose-Syndrom" oder auch chronische Borreliose. Sie propagieren häufig weitere Blutuntersuchungen und sogar langfristige antibiotische Behandlungen. Experten raten sowohl von den wiederholten Blutuntersuchungen und noch mehr von der langfristigen Antibiotikaeinnahme ab.

  • Suchen Sie bei sich ringförmig ausbreitenden Hauterscheinungen den Arzt auf. Je früher eine Wanderröte behandelt wird, desto besser ist die Prognose.
  • Tipps zur Zeckenentfernung und Vorsorge

Website des Nationalen Referenzzentrums für Borrelien:
https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/borreliose/index.htm

Autor*innen

Dr. med. Arne Schäffler, Dr. Bernadette Andre-Wallis in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am um 09:44 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.