Theorie der Lebensgeschichte: Warum altern wir?

Andere Wirkstoffe dieser Gruppe

Eiweißbedarf im Alter Gesundheit in Schulen fördern Motorik-Defizite nach Schlaganfall Fit im hohen Alter Erhöhter Augeninnendruck Venenleiden langfristig vorbeugen Nachwuchs hält gesund Gelassen durch die Wechseljahre Mit Pedelecs mobil bleiben Das Hormonsystem im Alter Anti-Aging-Phytotherapeutika Osteoporose durch Bewegung lindern Online-Sportstudios Neuer Test auf Darmkrebs Positives Selbstbild im Alter Mundhygiene und Zahnhygiene im Alter Buch-Tipp: Pflegebedürftig Alleine an Weihnachten? Rüstig statt ranzig: Sport im Alter Sport im Rentenalter? Medikation im Alter Impfung gegen Lungenentzündung Hormone in der Anti-Aging-Therapie Verengung der Halsschlagader Das Potenzial der Anti-Aging-Medizin CR-Mimetika Volkskrankheit Makula-Degeneration Wechseljahre Langes Sitzen vermeiden Jogger leben sechs Jahre länger Osteoporose bei Männern Ein Blick ins Uhrwerk der Zelle Medikamentensucht im Alter Zufrieden Altern heute & zukünftig Hautpflege im Alter Unerwünschte Arzneiwirkungen Ernährung bei Schluckstörungen Kalorienreduktion und Dinner Cancelling Diagnose Schwerhörigkeit Mobile Geriatrie Atmungsorgane im Alter Saisonwechsel für Jogger Hautpflege für Senioren Wie wir älter werden Frühlingssonne entspannt genießen Feiern bis zum Umfallen Seniorensport im Winter Mehr Überlebende bei Krebs Depression im Alter Eiweiß fördert gesundes Altern Arzneimittel auf Reisen Bluthochdruck Altenpflege finanzierbar machen Hitzewallungen bekämpfen Wandern für Körper und Geist Altern: Entwicklung, Reifung, Abbau Resilienz Diabetes führt zu Potenzproblemen Gesünder sitzen im Alter Ernährung bei Demenz Späte Vaterschaft, vitale Nachkommen Lebensspanne und Lebenserwartung Anti-Aging: Beratung in der medizinischen Praxis Hörgerät: Regelmäßiger Check Demenz mit Lebensstil vermeiden? Sinnesorgane und Körperwahrnehmung im Alter Wechseljahre mit Hormontherapie Strahlend junge Haut Die Wirbelsäule stärken Pflege und Beruf vereinen Muskelsystem und Skelettsystem im Alter Neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff Bluttest verrät Alzheimer-Risiko Rückenmuskeln am PC stärken Immunsystem im Alter Harninkontinenz lindern Prävention kommt nicht an Creme oder Salbe - was hilft? Vorboten des Schlaganfalls Trotz Alter noch fahrtauglich? Anti-Aging mit Antioxidanzien Injektionen gegen Kniearthrose Beeren schärfen Denkorgan Design für Demenzkranke Hohe Schilddrüsenwerte bei Älteren Unwillkürliches Zittern lindern Leben mit angeborener Krankheit Unwillkürliches Zittern Arznei richtig handhaben Für Sport ist es nie zu spät Medikationgespräche für Diabetiker Pflegereport 2014 Demenz-Patienten im Krankenhaus Auto fahren im Alter Was ist Anti-Aging-Medizin? Familiäre Vorbelastung bei Diabetes Hautpflege für Senioren Sexuelle Funktionen im Alter Sprachentwicklung bei Stottern Diagnose Demenz Wechseljahre des Mannes Kreativ aktiv – Training im Alltag Eiweißbedarf im Alter Im hohen Alter das Rauchen aufgeben Ernährung im Alter Medikation im Alter überprüfen Sichere Potenzmittel Komplementärmedizin bei Frauenleiden Diabetes lässt Hirn schrumpfen Ess-Störungen auf dem Vormarsch Geistig fit mit Gehirnjogging Sport im Rentenalter? Experten fordern große Pflegereform Vitamine Auf den Zahn gefühlt Muskelsystem und Skelettsystem im Alter Nieren und Harnwege im Alter Älter werden in Balance Alkoholkonsum im Alter Kardiologen empfehlen Radfahren Frauen mit Diabetes Gesunde Ernährung beugt Falten vor Verdauungssystem im Alter Verschlechterte Motorik bei Senioren Flugreise trotz Herzerkrankung Hormonersatztherapie mit Folgen Was hilft durch die Wechseljahre? Aktiv dank künstlicher Gelenke Tiefer Rückenschmerz Erneutem Herzinfarkt vorbeugen Anti-Aging als interdisziplinäres Fachgebiet Anti-Aging-Medizin: Was kann sie und was kann sie nicht? Altern ist nicht nur genetisch programmiert Der Duft des Alters Herzinfarkt Längerer Grippeverlauf bei Senioren Verlust und Wachstum im Alter Rehabilitation nach Krebs Medikamentenwirkung im Alter Im Alter weniger Tabletten schlucken Gastfamilien für Demenzkranke Senioren schwören auf Naturmedizin Buchtipp: Vital ab 50 Schleichenden Sehverlust stoppen Sport im Rentenalter? Wissenschaftlich belegte Wirkung von Antioxidanzien Schmerzfaktor Ischias Mit Bewegung gegen Rheuma Erhöhte Sturzgefahr im Winter Reisen im Alter Anti-Aging-Diagnostik ABC der Osteoporose Alzheimer-Risiko aktiv senken Fit mit Fußball Hautreaktionen im Alter Senken Sie Ihr Demenz-Risiko Wenn Trauer krank macht Mit Alzheimer leben Was ist Anti-Aging-Medizin? Vergrößerte Prostata Chronische Leberentzündung Haut und Haare im Alter Wiederholter nächtlicher Harndrang Wechseljahre Diabetesberatung auf Rädern Sonnenbad ohne Reue Psychische Veränderungen im Alter Kampagne „Bewegung gegen Krebs“ Potenzmittel können Augen schaden Sport im Rentenalter? Gebärmutterhalskrebs im Alter Senioren am Steuer Wohlbefinden im Alter Bluthochdruck nach schwerer Kindheit Herz-Kreislauf-System im Alter Europäische Impfwoche 2014 Venenleiden: Vorboten erkennen App für barrierefreie Mobilität Botox: Nicht nur gegen Falten Die wichtigsten Anti-Aging-Therapieempfehlungen Eiweißbedarf im Alter Buch-Tipp: Osteoporose Nierengesundheit bei Diabetes Vital im Alter: die „Silver Ager“ Soziale Veränderungen im Alter Gehirn und Nervensystem im Alter Schwindel im Alter Trinkmenge bei Herzleiden Studie zu gesundem Lebensstil Psychotherapie nach Herz-OP Faktencheck Grippe-Impfung

Dass wir ein „Alterungsprogramm“ in uns tragen, erscheint zunächst paradox: Wenn es doch das Ziel der Evolution ist, unsere „Fitness“ zu maximieren und möglichst viele Nachkommen zu hinterlassen, dann sollte die Evolution doch dafür sorgen, dass wir möglichst lange leben!

Aber gerade Evolutionsbiologen weisen darauf hin, dass das zu kurz gedacht ist. Nach ihrer Theorie der Lebensgeschichte  (life history theory) nämlich steht jeder lebende Organismus vor einem Dilemma: Wofür soll er seine begrenzten Ressourcen einsetzen? Für Wachstum? Für Fortpflanzung? Oder für die Aufrechterhaltung bzw. Reparatur seines Körpers? In der Tat: Solange ein Tier Nahrung sucht, kann es sich nur schlecht um seinen Nachwuchs kümmern, und solange es frisst, kann es sich nicht fortpflanzen. Und für den Schwanz, der etwa bei verletzten Eidechsen wieder nachwachsen kann, muss diese Eidechse tagelang Fressen suchen – die dazu benötigte Energie kann in dieser Zeit nicht in eine der anderen „Lebensaufgaben“ gesteckt werden.

Theorie der Lebensgeschichte: Befunde der Biologie

Dass die Theorie stimmig ist, zeigen neuere Befunde der Biologie: Viele Gene, die dem jungen Körper helfen, fit und in der Fortpflanzung erfolgreich zu sein, sorgen gleichzeitig für ein schnelleres Altern:

  • Züchtet man etwa bei den Fruchtfliegen besonders fortpflanzungsfähige Exemplare, so haben diese eines gemeinsam: Sie altern früher.
  • Auch für manche der Gene, die beim Menschen die Fruchtbarkeit erhöhen, konnte nachgewiesen werden, dass sie gleichzeitig das Altern beschleunigen (etwa das für eine bessere Eisenaufnahme verantwortliche Hämochromatose-Gen).
  • Und auch dass Männer überall auf der Welt eine kürzere Lebenserwartung als Frauen haben, erklären Evolutionsbiologen als einen lebensgeschichtlichen Tauschhandel: Der Mann kann zwar potenziell mehr Nachkommen hinterlassen, dafür muss er aber intensiv mit anderen Männern konkurrieren und sich auf einen insgesamt riskanteren Lebensstil einlassen.
  • Schließlich zeigen auch Experimente bei Mäusen, dass man im Leben nicht alles haben kann: Wird Mäusen die Nahrung gekürzt, so steigt ihre Lebensspanne zwar um teilweise über 30 % an – sie lassen aber eine der lebensgeschichtlichen Aufgaben ganz aus, die in der Evolution eigentlich vorgesehen ist, nämlich die Fortpflanzung: Die äußerst knapp ernährten Mäuse sind weder an Sex interessiert noch können sie bei künstlicher Befruchtung ihre Nachkommen austragen!

Autor*innen

Dr. med. Georg Betz, Dr. med. Herbert Renz-Polster, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). | zuletzt geändert am um 15:43 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.