Andere Wirkstoffe dieser Gruppe
Zäpfchen (auch Suppositorium) enthalten Arzneimittel, die über die Darmschleimhaut in das Blut aufgenommen werden. Dazu wird das Zäpfchen in den After geschoben. Zäpfchen sind sinnvoll bei Patienten, die sich erbrechen oder die Tabletten nicht sicher schlucken können, beispielsweise sehr kleine Kinder. Sie sind auch eine Möglichkeit bei Patienten, die Säfte oder Tabletten ablehnen. Über Zäpfchen können auch solche Wirkstoffe schonend gegeben werden, die den Magen angreifen. Ferner umgeht der Wirkstoff im Zäpfchen bei der Aufnahme die Leber, die viele Wirkstoffe schnell abbaut.
Wie wende ich Zäpfchen richtig an?
- Wenn möglich, entleeren Sie vorher Ihren Darm auf der Toilette.
- Waschen Sie sich die Hände gründlich, erst dann nehmen Sie das Zäpfchen aus der Verpackung. Ziehen Sie dazu die Folie vorsichtig ab, drücken Sie das Zäpfchen nicht heraus, weil es sonst kaputtgehen kann.
- Legen Sie sich auf die linke Seite und winkeln Sie das rechte Bein an. In dieser Position ist ihr After entspannt, sodass sich das Zäpfchen gut einführen lässt. Wenn diese Position für Sie unangenehm ist, wählen Sie eine andere Position, in der Sie sich entspannen können.
- Schieben Sie das Zäpfchen tief über den After in den Darm. Schieben Sie die stumpfe Seite zuerst in den After, so bleibt das Zäpfchen besser im Darm.
- Drücken Sie die Pobacken zusammen und bleiben Sie noch einige Minuten in der Position liegen.
- Waschen Sie sich wieder gründlich die Hände.
Häufige Fehler bei der Anwendung von Zäpfchen
- Das Zäpfchen gleitet nicht hinein: Tauchen Sie das Zäpfchen vorher ganz kurz in warmes Wasser oder erwärmen Sie es mit den Händen. Das erleichtert das Hineingleiten des Zäpfchens.
- Das Zäpfchen rutscht heraus: Ein Grund dafür ist, dass das Zäpfchen mit der Spitze voran eingeführt wird. Die stumpfe Seite drückt dann von innen gegen den Schließmuskel, das Zäpfchen rutscht so leichter heraus. Besser ist es, das Zäpfchen mit der stumpfen Seite voran einzuführen.
- Das Zäpfchen ist beschädigt: Dies kann dadurch passieren, dass das Zäpfchen aus der Verpackung herausgedrückt wird. Öffnen Sie deshalb vorsichtig die Folie und drücken Sie das Zäpfchen nicht heraus. Ist ein Zäpfchen beschädigt, dann werfen Sie es in den Müll und verwenden ein neues.
- Sie verwenden Öle, Salben oder Cremes beim Einführen: Auf solche Hilfsmittel sollten Sie verzichten, denn diese können die Wirkung des Zäpfchens verringern.
Zäpfchen bei Kindern anwenden
Das Wichtigste: Nehmen Sie sich Zeit. Manche Kinder haben Angst vor Zäpfchen, auch das Einführen kann sich unangenehm anfühlen. Ab einem bestimmten Alter sollten Kinder selbst entscheiden dürfen, ob sie ein Zäpfchen bekommen oder nicht. Der Anus ist ein intimer Körperbereich, in den man nicht ohne weiteres eingreifen sollte. Sie würden ja auch einem Erwachsenen nicht gegen seinen Willen ein Medikament in den Anus einführen. In der Regel gibt es die Wirkstoffe auch als Tablette oder Saft – Sie können dann einfach eine andere Darreichungsform wählen.
Zum Einführen legt sich das Kind am besten auf die linke Seite und winkelt das rechte Bein an. Wichtig ist aber vor allem, dass das Kind sich entspannen kann und den Po locker lässt. Das Kind kann zum Beispiel wie beim Windeln wechseln auch auf dem Rücken liegen, die Beine werden dann kopfwärts etwas angehoben. Das Anwärmen des Zäpfchens mit der Hand sorgt dafür, dass das Zäpfchen besser gleitet. Das Zäpfchen darf nicht zu oberflächlich eingebracht werden, sonst ploppt es nach kurzer Zeit einfach wieder heraus. Nach dem Einführen drücken Sie die Pobacken des Kindes für eine kurze Zeit zusammen. Auch so lässt sich verhindern, dass das Zäpfchen wieder herausrutscht.
Zäpfchen richtig lagern
Manche Zäpfchen sind wärmeempfindlicher als andere und schmelzen leicht. Viele Zäpfchen müssen bei weniger als 25 Grad gelagert werden. Im Sommer dürfen diese Zäpfchen in den Kühlschrank. Andere Zäpfchen halten Temperaturen über 25 Grad aus. Hinweise dazu finden Sie in der Packungsbeilage.