Dekubitus

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Hohe Schilddrüsenwerte bei Älteren Vorsicht bei Selbstmedikation Blutarmut schlägt auf‘s Hirn Pflegereport 2014 Medikamentensucht im Alter Alzheimer, dafür kein Krebs Diabetes frühzeitig erkennen Alarmsysteme schützen Demente Brustkrebs bei Männern Herzschwäche nach Herzinfarkt Impfraten gegen Grippe zu niedrig Grüner Star (Glaukom) Knochenschwund bei Männern Alkoholkonsum im Alter Richtwerte für Bluthochdruck Design für Demenzkranke Behandlung von Tinnitus Studie zu gesundem Lebensstil Neue Hoffnung bei Prostatakrebs Neuer Impfstoff im Anmarsch Diabetes lässt Hirn schrumpfen Richtig Insulin spritzen Einrichtungen der Palliativversorgung Reizblase: Wenn’s ständig läuft Individualisierte Diabetesbehandlung Terminnot bei Herzspezialisten Osteoporose durch Bewegung lindern Wandern für Körper und Geist Kontraktur (Gelenkversteifung) Mundinfektionen und Racheninfektionen Wechseljahre mit Hormontherapie Aktiv dank künstlicher Gelenke Neue Wirkstoff-Kombi gegen Krebs? Keine Scheu vor Darmkrebsvorsorge Diabetische Augenerkrankungen Volkskrankheit Grauer Star Leber-Hirn-Störung Gedächtnisprobleme im Alter Plötzlichem Herztod vorbeugen Pflegende von Demenz-Erkrankten Erneutem Herzinfarkt vorbeugen Trauer und Abschied Nachbarschaftshilfe bei Demenz Vergrößerte Prostata Unwillkürliches Zittern lindern Krampfadern frühzeitig behandeln Die Knochen-Bilanz Hautreaktionen im Alter Im hohen Alter das Rauchen aufgeben Medikamente erhöhen Bruchrisiko Ambulante und häusliche Pflege Medikation im Alter Mit Yoga gegen Blasenschwäche Zoster-Impfung schützt das Gehirn Ernährung bei Demenz Bluttest verrät Alzheimer-Risiko Mobile Geriatrie Koronare Herzkrankheit Frauen: Kurze Arme, schlechte Augen Entlastung für pflegende Angehörige Austrocknung Lieber tot als dement? Lässt sich Demenz verhindern? Keine Gleichberechtigung beim Herz Urlaub für pflegende Angehörige Fettsucht schlägt aufs Hirn Nierenschäden bei Diabetes Sensorpflaster zeigt Infektion an Medikamente im Alter Hüft-TEP bessert Hirnleistung Demenz: Selbstbestimmt im Alltag Neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff Alzheimer-Risiko aktiv senken Beim Entwässern auf Natrium achten Versorgungslücken am Lebensende Juristische Fragen am Ende des Lebens Herzgesundheit bei Diabetes Bluthochdruck und Demenz Crohn und Colitis bedrohen Knochen Depressionen im Alter Blutungen in den Wechseljahren Neue Hoffnung bei Herzschwäche Kalorien schlagen aufs Hirn Stürze und Sturzprophylaxe Demenz verändert den Geschmack Gesünder sitzen im Alter Medikamente richtig handhaben Demenz-Patienten im Krankenhaus Stuhlinkontinenz Pflegereform 2017 Buchtipp: Diabetes-Kochbuch Impfschutz bei Asthma und COPD Blühender Wachmacher Altenpflege, Altenhilfe und Geriatrie Bewegt durch den Advent Eisenmangel bei Herzschwäche Herzinfarkt 10 Tipps fürs Wandern im Alter Längerer Grippeverlauf bei Senioren Jetzt gegen Grippe impfen! Selbsthilfe bei Rosazea Komplementärmedizin bei Rheuma Langes Sitzen vermeiden Demenz Tödliche Herzerkrankungen Schmerztherapie in der Palliativmedizin Hautpflege für Senioren Alternativen zum Altenheim Verengung der Halsschlagader Kreativ aktiv – Training im Alltag Die falsche Frage: Wie lange habe ich noch? 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Experten fordern große Pflegereform Medikation während des Ramadans Ausdauersport oder Krafttraining Diabetesberatung auf Rädern Kaffee schadet Knochen nicht Abhilfe bei Alterssichtigkeit Altenpflege finanzierbar machen Harmlose Lichtschäden: Was hilft bei Handarthrose? Alten- und Pflegeheime Erhöhte Sturzgefahr im Winter Medikationgespräche für Diabetiker Herz-Kreislauf-Mittel und Hitze Demenz führt zu sozialer Ausgrenzung Wahl eines Pflegeheimes ABC der Osteoporose Fürsorge in den letzten Stunden Lyse-Therapie nach Schlaganfall Demenz durch Schlafstörungen? Buch-Tipp: Arthrose 9 Tipps für gesunde Augen Käse und Co. für gesundere Knochen Altersblindheit vorbeugen Schlafmangel erhöht Blutdruck Schützt Essen vor Demenz? Mit grünem Tee gegen Alzheimer Sucht im Alter

Dekubitus (Druckgeschwür, Wundliegen, Dekubitalulkus, Dekubitalgeschwür): Schlecht heilende Wunde infolge Minderdurchblutung der Haut mit oberflächlichen oder tiefen Gewebedefekten (Geschwüren) in Haut und Unterhaut. Bei älteren, bettlägerigen Menschen meist Folge des über Monate bis Jahre einwirkenden Auflagedrucks auf bestimmte Hauptpartien.

Eine Verletzung der Haut durch einen Dekubitus ist eines der folgenschwersten und am meisten verbreiteten Probleme bettlägeriger Menschen. Experten schätzen, dass bis zu 30 % der zu Hause betreuten Patienten und 50 % der alten Menschen in Pflegeheimen und geriatrischen Kliniken zumindest zeitweise an einem Dekubitus leiden. Die meisten dieser schmerzhaften Druckgeschwüre entstehen am Kreuzbein und an den aufliegenden Fersen.

In der Regel spüren wir, wenn eine Entlastung des Gewebes angesagt ist, und ändern unsere Lage im Liegen oder Sitzen. Das passiert normalerweise automatisch, z. B. dann, wenn wir auf einem harten Stuhl sitzen und sich ein Unbehaglichkeits- oder gar ein Schmerzgefühl bemerkbar macht. Ein bewegungseingeschränkter, kranker Mensch kann jedoch nicht mehr selbstständig für diese Druckentlastung sorgen und ist so erheblich dekubitusgefährdet.

Links: Körperstellen, an denen bevorzugt Druckgeschwüre entstehen. Rechts: Ausbreitung eines Dekubitus an einem Ellenbogengelenk. Im ersten Stadium ist nur eine Rötung zu sehen, die entsprechend leicht übersehen wird. Stadium 2 entspricht einer Verbrennung oder Hautabschürfung und im Stadium 3 reicht der Substanzdefekt bis in die Muskulatur.
Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Wenn die Durchblutung und Sauerstoffversorgung der Haut zu lange durch Druck behindert wird, stirbt das Gewebe ab. Druck von außen entsteht z. B., wenn ständig eine Falte im Bettlaken auf die Haut drückt oder ein Körperteil an die Bettkante gedrückt wird. Druck von innen entsteht, wenn Menschen auf Körperteilen liegen oder sitzen, an denen ihre Knochen ohne Muskel- oder Fettpolster direkt unter der Haut liegen. In Rückenlage lastet so besonderer Druck auf dem Gesäß (Kreuz- und Steißbein), auf den Fersen, den Ellenbogen, den Schulterblättern und auf dem Hinterkopf.

Ein Dekubitus entwickelt sich vom Gewebeinneren nach außen. Wenn ein weißer oder roter Fleck an aufliegenden Körperstellen sichtbar wird und bei Druckentlastung nicht innerhalb weniger Sekunden verschwindet , ist höchste Aufmerksamkeit geboten. Werden erste Anzeichen eines Druckgeschwürs nicht behandelt, breitet es sich rasch in tiefe Gewebeschichten aus und führt zu Entzündungen, die als Rötungen und Blasenbildungen erkennbar sind. Ist das Gewebe abgestorben, färbt sich die Hautstelle dunkelblau bis schwarz, und es bildet sich ein Krater – der Dekubitus ist entstanden.

Die früher übliche Versorgung von Druckgeschwüren mit einem täglich zu wechselnden trockenen Verband ist heute überholt, weil so behandelte Geschwüre - wenn überhaupt - erst nach vielen Wochen heilen. Standard sind stattdessen Feuchtverbände, wie z.B. die hier gezeigten Schaumverbände (links) oder Wundauflagen aus Polyacrylat (rechts). Die Verbände saugen durch die Hohlräume den Eiter optimal auf. Außerdem bieten sie der sich regenerierenden Haut optimale Wachstumsbedingungen. Aber nicht nur der Verband, sondern auch eine fachgerechte, professionelle Pflege mit ein- bis zweitäglicher Befundkontrolle und Verbandwechsel ist für die Wundheilung wichtig (Bild Mitte).
www.hartmann.info, Paul Hartmann AG, Heidenheim

Je früher ein Dekubitusrisiko erkannt wird, desto schneller können geeignete Hilfsmittel verordnet werden. Arzt und Pflegepersonen können Sie in der Vorbeugung beratend unterstützen.

Wird ein Dekubitus nicht rechtzeitig behandelt, stirbt das Gewebe immer weiter ab, bis sich ein tiefes Geschwür (Ulkus) bildet. Wenn das Ulkus sich infiziert, und die Bakterien sich in den umgebenden Weichteilen ausbreiten, besteht sogar Lebensgefahr.

Glücklicherweise sind die Chancen für eine erfolgreiche Dekubitustherapie durch die heutigen Feuchtverbände (Hydrokolloidverbände) viel besser als noch vor 15 Jahren, wo ein Druckgeschwür oft monatelang offen blieb (oder der Patient an den Komplikationen verstarb). Die engmaschige Behandlung und Kontrolle eines vorhandenen Dekubitus liegt in den Händen des Hausarztes. Bei aufwendigen Wundversorgungen oder täglich notwendigen Verbandwechseln übernehmen ambulante Pflegedienste die Versorgung.

Druck ist das Hauptrisiko für die Entstehung eines Dekubitus. Darum gilt es, den Druck zu reduzieren. Folgende Maßnahmen wirken dem Dekubitus entgegen:

  • Aktivieren und Mobilisieren geht vor Lagern: Jede Bewegung, die vom Betroffenen selbstständig ausgeführt wird, unterstützt die Druckentlastung und mindert so das Dekubitusrisiko. Lassen Sie den Betroffenen z. B. regelmäßig aus dem Bett aufstehen, um die Mahlzeiten am Tisch einzunehmen. Auch das eigenständige Aufsetzen und Halten der Tasse gehört dazu. Und es gibt zahlreiche Übungen, die auch im Bett durchgeführt werden können, z. B. das Anspannen der Gesäßmuskulatur oder das Beinanwinkeln.
  • Häufige Umlagerung: Um eine einseitige Druckbelastung zu vermeiden, muss der Patient regelmäßig umgelagert werden. Die Abstände sollten individuell festgelegt werden – z. B. alle zwei Stunden.
  • Vermeiden von typischen Lagerungsfehlern: Die Fersen sind unbedingt frei zu lagern, indem z. B. ein Kissen unter die Unterschenkel gelegt wird. Sanitätshäuser bieten eine Fülle von Weichlagerungskissen an, die die Druckentlastung durch das Freilagern von Körperteilen ermöglichen.
  • Antidekubitusmatratzen verringern das Dekubitusrisiko tatsächlich. Die Wechseldruckmatratze z. B. sieht aus wie eine übergroße Luftmatratze und wird auf die eigentliche Bettmatratze gelegt. Eine in der Matratze integrierte Pumpe bläst dann abwechselnd Luft in die Kammern. Das Körpergewicht wird so einerseits von den luftgefüllten Kammern getragen, und der normalerweise entstehende Auflagedruck wird durch das Ablassen der Luft immer wieder reduziert. Bei der Low-air-loss-Therapie, einem Wechseldrucksystem, bei dem Luft verloren geht, strömt aus den Matratzenkammern ständig geringfügig angewärmte Luft. Durch den Luftstrom wird der Betroffene in einer Art Schwebezustand gehalten, und der Auflagendruck wird verringert.
Hilfsmittel gegen Dekubitus werden von den Krankenkassen bezahlt, wenn aufgrund von Krankheit oder Behinderung dauerhaftes Liegen erforderlich ist, das zu einem erhöhten Dekubitusrisiko führt. Voraussetzungen dafür sind eine ärztliche Verordnung, ein Antrag sowie eine nachweisliche Einschätzung des Risikos.

Bei der Körperpflege sollten die Angehörigen darauf achten, ob die Haut weiße Flecken oder Rötungen aufweist. Liegt eine Rötung vor, gibt der Fingertest (Fingerdrucktest) einen Hinweis, ob es sich um einen beginnenden Dekubitus handelt. Dazu mit einem Finger auf die Rötung drücken. Bei gesunder Haut verfärbt sich die Stelle erst weiß, anschließend wieder rot. Besteht ein Dekubitus, bleibt die Stelle durchgängig rot. Durch Schweiß oder Urin häufig feuchte Haut ist besonders gefährdet. Durchnässte Kleidung oder Wäschestücke müssen umgehend gewechselt werden. Verwenden Sie zum Waschen lauwarmes Wasser und Seifen oder Duschlotionen, die einen hohen Anteil an rückfettenden Bestandteilen haben und den schützenden Säuremantel nicht beeinträchtigen (z. B. Eucerin®- oder Sebamed®-Produkte). Anschließend wird die Haut gründlich abgetrocknet und mit einer Pflegecreme eingecremt. Wenn Sie nicht sicher sind, welche Creme für den Hauttyp Ihres Angehörigen die richtige ist, fragen Sie Ihren Hausarzt. Um zu vermeiden, dass der Patient stark schwitzt, empfiehlt sich atmungsaktive Bett- und Unterwäsche mit einem hohen Baumwollanteil. Spannen Sie zusätzlich ein Moltontuch über das normale Bettlaken, das Flüssigkeiten aufsaugt und bei (leichter) Verunreinigung schnell gewechselt werden kann.

Zur Dekubitusprophylaxe gehört vor allem aber auch die regelmäßige Kontrolle, ob Falten im Bettzeug sind oder liegen gelassene Gegenstände und Bettkanten auf die Haut drücken.

Eine Fülle hartnäckig kursierender Tipps gegen Dekubitusbildung schaden mehr als sie nützen. Dazu gehören:
  • Kühlen und Föhnen oder Massage zur Durchblutungsförderung. Diese waren mal in Mode. Untersuchungen haben aber bewiesen, dass sie den Zustand belasteter Haut verschlimmern.
  • Einreibungen mit alkoholhaltigen Lösungen wie Franzbranntwein entfetten die Haut und machen sie rissig.
  • Dicke Pasten zum Hautschutz erschweren die Beobachtung der Haut. Auch von hautfärbenden Lösungen wird abgeraten, weil auch sie eine Inspektion der Haut fast unmöglich machen.
  • Ebenso ungünstig ist die Behandlung mit Melk- oder Wollfetten. Sie verschließen Hautporen und weichen vorgeschädigtes Gewebe auf.
  • Das Pudern gefährdeter Hautbezirke ist umstritten. Die Partikel binden zwar Feuchtigkeit, was erwünscht ist, doch wenn die Partikel nicht fein genug ausgestrichen werden und „klumpen“, schädigen sie die Haut ebenso wie Brotkrümel im Bett.
  • Fersen- und Ellenbogenschoner aus Fell haben keinen Effekt; auch Watteverbände zum Polstern reichen nicht aus.
  • Mit Luft gefüllte Gummiringe als Kreuzbeinschutz schränken die Beweglichkeit des Betroffenen ein und schaden der Haut durch den entstehenden Wärmestau.
  • Gummi- und Plastikunterlagen sind zu vermeiden, weil die Patienten auf ihnen schwitzen und so die Haut feucht wird.
  • Statische Auflagen oder Matratzen, die permanent mit Luft gefüllt sind, drücken ebenso wie die Luftmatratze beim Camping und entlasten nicht.

  • www.dekubitus.de – Institut für angewandte Pflegeforschung e. V., Bremervörde: Verständliche und praxisorientierte Fachinformationen.
  • www.rki.de – Website des Robert-Koch-Instituts, Berlin: Bietet Themenheft 12 zu Dekubitus unter der Rubrik Gesundheitsberichterstattung, Stichwortsuche Dekubitus, zum Herunterladen – mit allem, was man wissen sollte.
  • A. Fuchs: Dekubitus. Risikofaktoren – Prophylaxe – Therapiemöglichkeiten. Kohlhammer, 2004. Fachbuch auch für pflegende Angehörige.

Autor*innen

Ruth Mamerow, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am um 16:03 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.