Mangelernährung

Andere Wirkstoffe dieser Gruppe

Medikamente erhöhen Bruchrisiko Studie zu gesundem Lebensstil Pulsmessen beugt Schlaganfall vor Neuer Test auf Darmkrebs Wenn der Verdauungstrakt altert Impfraten gegen Grippe zu niedrig Eisenmangel bei Herzschwäche Rücken und Wirbelsäule Medikation im Alter überprüfen Trauer und Abschied Katheter-Behandlung bei Schlaganfall Brustkrebs bei Männern Demenz-Patienten im Krankenhaus Pflegereform 2017 Die fünf Phasen des Sterbens Sensorpflaster zeigt Infektion an Behandlung von Tinnitus Diabetische Augenerkrankungen Keine Gleichberechtigung beim Herz Lässt sich Demenz verhindern? Die Knochen-Bilanz Herzgesundheit bei Diabetes Koronare Herzkrankheit Blutdruck senken schützt Gehirn Diabetes lässt Hirn schrumpfen Diabetischer Fuß Verschlechterte Motorik bei Senioren Bluthochdruck und Demenz Frauen mit Diabetes Osteoporose kann jeden treffen Ältere profitieren von Neuen Medien Training gegen Schwindel ABC der Osteoporose Zufrieden Altern heute & zukünftig Medikamente richtig einnehmen Beim Entwässern auf Natrium achten Diagnose Schwerhörigkeit Mobile Geriatrie Langes Sitzen vermeiden So fahren Betagte sicher Auto Pflegende von Demenz-Erkrankten Bluttest verrät Alzheimer-Risiko Ernährung bei Demenz Mit 45 geht’s bergab Alte Menschen oft nicht fahrtauglich Psychotherapie bei Diabetes Putzen beugt Demenz vor Pflegereport 2014 Alzheimer: Erinnerungsanker hilft Fettsucht schlägt aufs Hirn Krampfadern drohen auch im Winter Unwillkürliches Zittern Nach Stent-Einsatz am Herz Erhöhte Sturzgefahr im Winter Selbsthilfe bei Rosazea Prävention bei Typ-2-Diabetes Vitamin D – das Sonnenvitamin Keine Scheu vor Darmkrebsvorsorge Schwindel im Alter Koronare Herzkrankheit Leber-Hirn-Störung Wechseljahre des Mannes Nachlassende Sehkraft im Alter Buchtipp: Diabetes-Kochbuch Schleichenden Sehverlust stoppen Situation nach Schlaganfall Mythen über Cellulite Psychotherapie nach Herz-OP Kampagne „Bewegung gegen Krebs“ Altenpflege finanzierbar machen Eisenmangel bei COPD Schmerztherapie in der Palliativmedizin Verzerrtes Sehen – wie kommt das? Alterskrankheiten Kreativ aktiv – Training im Alltag Burnout bei Diabetes Terminnot bei Herzspezialisten Demenz durch Schlafstörungen? Herzschwäche nach Herzinfarkt Diagnose Demenz Immobilität Schützt Essen vor Demenz? Psychotherapie hilft auch im Alter Neue Hoffnung bei Herzschwäche Stuhlinkontinenz Herzerkrankung: Reisen erlaubt Leberschäden abwenden Crohn und Colitis bedrohen Knochen Harninkontinenz lindern Ambulante und häusliche Pflege Venenleiden langfristig vorbeugen Aktiv leben Erhöhtes Krebsrisiko bei Diabetes Gedächtnisprobleme im Alter Hospizbewegung und Palliativmedizin Herz-Kreislauf-Mittel und Hitze Chronischer Lungenhochdruck Kontraktur (Gelenkversteifung) Medikationgespräche für Diabetiker Darmkeim auf dem Vormarsch Infektion bei Zahn-Implantaten Unfallprävention bei Senioren SMS verbessert Blutdruckwerte Den Beckenboden stärken Auch der Tod ist ein Geschäft Wechseljahre mit Hormontherapie Der Rollator muss passen! Osteoporose bei Männern Medikamente richtig handhaben Blutdruck selber messen Versorgung bei Herzschwäche Alzheimer, dafür kein Krebs Medikamente im Alter Richtig Insulin spritzen Schlafstörungen im Alter Alkoholkonsum im Alter Injektionen gegen Kniearthrose Angehörigenpflege aufwerten Info-Tour: diabetische Neuropathie Depressionen im Alter Käse und Co. für gesundere Knochen „Wechseljahre“ beim Mann Grippe: Wem nützt eine Impfung? Herzinfarktrisiko bei Beinschmerz Entlastung für pflegende Angehörige Buch-Tipp: Arthrose Mit grünem Tee gegen Alzheimer Tipps bei Arthrose Impfschutz bei Asthma und COPD Nierensteine-Risiko im Sommer 9 Tipps für gesunde Augen Ernährung bei Chemotherapie Erkrankungen der Halswirbelsäule Hautpflege für Senioren Diabetes frühzeitig erkennen Das Aufklärungsgespräch über das Sterben Gerinnungshemmer bei Herzflimmern Alzheimer: neue Erkenntnisse Früherkennung von Aneurysmen Hörvermögen oft falsch eingeschätzt Testen Sie Ihr Herzinfarkt-Risiko Beeren schärfen Denkorgan Reisen mit Diabetes Trinken nicht vergessen Einrichtungen der Palliativversorgung Anzeichen für Herzinfarkt Therapie nach Schlaganfall Hilfe bei Osteoporose Mit Hitze Tumorzellen zerstören Juristische Fragen am Ende des Lebens Versorgungslücken am Lebensende Trinkmenge bei Herzleiden Alzheimer-Risiko aktiv senken Chronische Leberentzündung Medikation im Alter anpassen Verwirrt nach der OP Gesunde Psyche nach Herzinfarkt Senken Sie Ihr Demenz-Risiko Pflegeversicherung Familiäre Vorbelastung bei Diabetes Lieber tot als dement? Anhaltende Heiserkeit bei Rheuma 10 Tipps fürs Wandern im Alter Angina pectoris trotz Bypass Diagnose Diabetes – was tun? Vereinsamung Die falsche Frage: Wie lange habe ich noch? Anzeichen für Lungenentzündung Was hilft bei Handarthrose? Wandern für Körper und Geist Mundinfektionen und Racheninfektionen Psychische Betreuung bei Krebs Neue Impfung gegen Gürtelrose Vorboten des Schlaganfalls Pflegebedürftigkeit Nierengesundheit bei Diabetes Gastfamilien für Demenzkranke Urlaub für pflegende Angehörige Grüner Star (Glaukom) Fit im hohen Alter Herzinfarkt Reizblase: Wenn’s ständig läuft Osteoporose durch Bewegung lindern Stress im Job belastet das Herz Dekubitus Wahl eines Pflegeheimes Zweitmeinung zur Hüftprothese Neue Wirkstoff-Kombi gegen Krebs? Altersblindheit vorbeugen Ernährung bei Schluckstörungen Bewegungstherapie nach Brustkrebs Mit Bewegung gegen Rheuma Flugreise trotz Herzerkrankung Das Herzinfarktrisiko kennen Sport bei koronarer Herzkrankheit Alarmsysteme schützen Demente Niedriger Blutdruck – hohes Risiko Wie erkenne ich einen Schlaganfall? Schlaganfall trifft nicht nur Ältere Letzte Chance Herztransplantation Wandern für Senioren Unwillkürliches Zittern lindern Schlafmangel erhöht Blutdruck Diabetes mellitus Typ 2 Aktiv dank künstlicher Gelenke Schmerzen bei Arthrose Sterbehilfe Sport bei Lungenhochdruck Hautreaktionen im Alter Harmlose Lichtschäden: Richtwerte für Bluthochdruck Tabletten teilen Demenz führt zu sozialer Ausgrenzung Demenz Gesünder sitzen im Alter Nebenwirkungen bei Krebstherapie Chronischer Schmerz nach Gürtelrose Diabetesberatung auf Rädern Lyse-Therapie nach Schlaganfall Sucht im Alter Blühender Wachmacher Alterskrankheiten Wohlbefinden im Alter Individualisierte Diabetesbehandlung Medikation im Alter Neue Hoffnung bei Prostatakrebs Aktiv gegen Grauen Star Blutdruck-Therapie senkt Demenzrisiko Blutarmut schlägt auf‘s Hirn Nierenschäden bei Diabetes Alternativen zum Altenheim Fürsorge in den letzten Stunden Krebstherapie per Ultraschall Kalorien schlagen aufs Hirn Implantat-Pass nach Stent-Einsatz Nachbarschaftshilfe bei Demenz Plötzlichem Herztod vorbeugen Leichter Bluthochdruck Buch-Tipp: Besser hören Blutungen in den Wechseljahren Vergrößerte Prostata Überwässerung Blutdruck selber messen Kaffee schadet Knochen nicht Mehr Überlebende bei Krebs Knochenschwund bei Männern Lebensqualität für Sterbende Komplementärmedizin bei Rheuma Längerer Grippeverlauf bei Senioren Bewegung bei Rheuma Parkinson: 3-Minuten-Diagnose Alten- und Pflegeheime Pflegeangebote für ältere Migranten Osteoporose Impfempfehlungen 2016 Experten fordern große Pflegereform Stürzen im Alter vorbeugen Schmerzfaktor Ischias Verengung der Halsschlagader Älter werden in Balance Im hohen Alter das Rauchen aufgeben Design für Demenzkranke Mit Alzheimer leben Austrocknung Krampfadern frühzeitig behandeln Erneutem Herzinfarkt vorbeugen Verbesserter Test auf Darmkrebs Pflegestufen und Pflegegrade Medikamentensucht im Alter Harnsteine dauerhaft loswerden Frauen: Kurze Arme, schlechte Augen Herzflimmern und geistiger Abbau Sehstörung nach Schlaganfall Alzheimer früher erkennen Reisen im Alter Stress und Kummer fördern Demenz Trotz Alter noch fahrtauglich? Altenpflege, Altenhilfe und Geriatrie Hüft-TEP bessert Hirnleistung Tödliche Herzerkrankungen Geringes Durstgefühl bei Senior*innen Demenz verändert den Geschmack Mit Pedelecs mobil bleiben Gebärmutterhalskrebs im Alter Thrombose kann jeden treffen Medikation während des Ramadans Faktencheck Grippe-Impfung Künstliches Kniegelenk sinnvoll? Abnehmende Sehkraft im Alter Ausdauersport oder Krafttraining Hitzeschutz für Senioren Bewegt durch den Advent Volkskrankheit Grauer Star Tiefer Rückenschmerz Rheumatoide Arthritis Volkskrankheit Osteoporose Wechseljahre Senioren am Steuer Vorsorge Patientenverfügung Neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff Hohe Schilddrüsenwerte bei Älteren Diabetes und schwaches Herz Depression im Alter Kaffee: Keine Gefahr fürs Herz Ursachen für Bluthochdruck Sichere Potenzmittel Stürze und Sturzprophylaxe Buch-Tipp: Osteoporose Hörgerät: Regelmäßiger Check Abhilfe bei Alterssichtigkeit Herzinfarkt bei Frauen Tabuthema Stuhlinkontinenz Motorik-Defizite nach Schlaganfall Feiern bis zum Umfallen Jetzt gegen Grippe impfen! Senioren im Straßenverkehr Pflege von Demenzkranken Homöopathie fürs Herz Demenz: Selbstbestimmt im Alltag Heiße Schokolade hält geistig fit Vorsicht bei Selbstmedikation

Mangelernährung: Unter- oder Fehlernährung, bei der die bedarfsgerechte Energie- und Nährstoffzufuhr nicht (mehr) gewährleistet ist. Im Extremfall kommt es zur körperlichen Auszehrung (Kachexie) und zum Kräfteverfall des Betroffenen. Schätzungen gehen davon aus, dass in Deutschland etwa 1,5 Millionen der über 60-Jährigen unter chronischer Mangelernährung leiden.

  • Einseitige Essgewohnheiten (z. B. nur noch Tütensuppen oder Toastbrot)
  • Appetitlosigkeit (Auslassen oder Ablehnen von Mahlzeiten)
  • Gewichtsabnahme
  • Eingefallenes Gesicht und knochige Hände
  • Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit und Erschöpfung
  • Infektanfälligkeit (Schwächung des Immunsystems)
  • Brüchige und stark gerillte Fingernägel (Hinweis auf Eisen- oder Vitaminmangel)
  • Weißgetüpfelte Fingernägel (Hinweis auf Kalziummangel).

Fehl- und Mangelernährung sind zu einer der häufigsten, aber am wenigsten beachteten Krankheiten im Alter geworden. Laut einer Ernährungsstudie waren rund 60 % der über 75-jährigen Patienten bei Aufnahme in ein Krankenhaus unterernährt. Da die Übergänge von ungesundem Essverhalten zur Mangelernährung meist schleichend sind, wird die Krankheit von den Betroffenen, den Angehörigen oder dem Pflegepersonal oft nicht rechtzeitig wahrgenommen. Die quantitative Mangelernährung, bei der insgesamt zu wenig gegessen wird, macht sich nach einiger Zeit durch Gewichtsabnahme bemerkbar. Bei der qualitativen Mangelernährung handelt es sich meist um eine zu einseitige Ernährung, die nicht zwangsläufig mit Gewichtsverlust einhergeht. Vielmehr wird aufgrund der unausgewogenen Nahrungszusammensetzung der Bedarf an bestimmten Nährstoffen nicht gedeckt.

Es gibt viele Gründe, die dazu beitragen, dass ältere Mensche über Monate oder Jahre hinweg zu wenig nährstoffreiche Nahrung zu sich nehmen:

  • Durch die Abnahme der Geschmacksknospen auf der Zunge verändert sich im Alter das Geschmacksempfinden. Das kann z. B. dazu führen, dass alte Menschen die Geschmacksrichtung „süß“ besonders gut wahrnehmen und dementsprechend nur Süßes zu sich nehmen (wollen).
  • Durch das veränderte Beiß- und Kauvermögen wird das Essen anstrengender. In der Folge stehen gut schluckbare Lebensmittel wie Milchbrei, Fertigsuppen, Pudding oder Weißbrot ganz oben auf dem Speisezettel.
  • Fehlende Sozialstruktur: Viele alte Menschen leben allein und haben häufig kein Interesse, für sich selbst einzukaufen und zu kochen.
  • Vergesslichkeit: Viele alte Menschen haben keine feste Tagesstruktur und vergessen einfach, regelmäßig Nahrung zu sich zu nehmen.
  • Essensvorlieben und -verhaltensweisen ändern sich nicht mehr im Alter. Das wird vor allem im Heim zum Problem. Nicht selten reagiert der Betroffene mit Nahrungsverweigerung.
  • Verwitwete haben nach dem Tod ihres Partners Probleme, nur noch für einen zu kochen (Frauen) bzw. für sich selbst zu sorgen (Männer).

Einen Angehörigen vor Mangelernährung zu bewahren, erfordert Fingerspitzengefühl. Es gibt keine Standardrezepte, wann im Einzelfall kurzfristig interveniert und wann besser gewartet werden soll. Deshalb sind die folgenden Hinweise in der Praxis auch nicht direkt umsetzbar, wohl aber umfassen sie die Punkte, an die es zu denken gilt:

Appetitlosigkeit. Gemeinsam schmeckt es besser. Menschen, die allein essen müssen, verlieren schnell den Appetit. Der Genuss am Essen steigt, wenn Mahlzeiten gemeinsam vorbereitet und eingenommen werden.

Wünsche erfragen und Bedürfnisse berücksichtigen. Jeder Mensch hat nicht nur Lieblingsspeisen und -getränke, sondern auch jahrelang „erprobte“ Essgewohnheiten und Abneigungen. Oft kann es mit ein wenig Geduld gelingen, durch Lieblingsspeisen die Lust am Essen wieder zu aktivieren.

Bewegen! Appetitlosigkeit ist oft auf Bewegungsmangel zurückzuführen. Durch körperliche Aktivität werden Stoffwechsel und Verdauung angeregt. Auch bei älteren Menschen, die sich nicht mehr selbstständig bewegen können oder einfach viel Zeit in ihrer Wohnung verbringen, wirkt ein tägliches Mindestmaß an körperlicher Aktivität manchmal Wunder.

Auch säuerliche Speisen oder Säfte und Zitrusfrüchte regen den Appetit an. Grundsätzlich gilt: Lieber fünf bis sechs kleine Mahlzeiten einnehmen als drei große. Üppige Mahlzeiten belasten unnötig die Verdauungsorgane und somit das Herz-Kreislauf-System.

Kau- und Schluckbeschwerden. Kauprobleme sind häufig darauf zurückzuführen, dass die Zahnprothese nicht mehr fest sitzt, weil der Kiefer im Alter schrumpft. Der Zahnarzt kann hier helfen. Kauprobleme sollten kein Grund sein für ausschließlich weiche oder breiige Nahrung. Oft reicht es, z. B. harte Brotrinde zu entfernen, statt Toastbrot zu essen. Um das Kauen zu erleichtern, kann die Nahrung auch zerkleinert werden, ein geschälter und klein geschnittener Apfel z. B. schmeckt auch alten Menschen gut und enthält viel wichtiges Vitamin C.

Menschen mit Schluckbeschwerden müssen beim Essen aufrecht sitzen. Um sich nicht zu verschlucken, sollte man erst trinken, wenn der Mund leer von Essensresten ist. Auf (zu) feste Nahrung sollte verzichtet werden, stattdessen können pürierte Speisen und Getränke mit Dickungsmitteln (z. B. Johannisbrotkernmehl) an die Bedürfnisse des Kranken angepasst und löffelweise gegeben werden. Gesund und nährstoffreich sind z. B. auch Kefir, Buttermilch, frisch gepresste Säfte (Obst und Gemüse), mit Joghurt pürierte Früchte oder Cremesuppen. Aber auch in Apotheken erhältliche Trink- und Zusatznahrung (z. B. Biosorb®, Clinutren 1.5®) kann bei Gefahr einer Mangelernährung durch Schluck- und Kaubeschwerden helfen.

Bei Menschen mit extremen Schluckstörungen besteht die Gefahr, dass sie sich z. B. bei zu schneller Nahrungszufuhr lebensbedrohlich verschlucken und ersticken. Die Ursachen für Schluckstörungen sollten auf jeden Fall medizinisch geklärt werden. Logopäden bieten ein Schluck- und Kautraining an.

Nährstoffmangel. Bei Übergewicht sollte die Ernährung so schnell wie möglich auf nährstoffreiche Lebensmittel umgestellt, kohlenhydrat- und fettreiche Nahrung hingegen vermieden werden. Nährstoffreich ist eine ausgewogene Mischkost mit reichlich Getreideprodukten, Kartoffeln, Obst und Gemüse, Milchprodukten, Geflügel und Fisch. Auf übermäßigen Genuss von Fleisch und Wurst, Eiern, süßen und fettreichen Lebensmitteln (Sahnetorten) sollte man verzichten.

Manche Experten empfehlen älteren Menschen, generell auf fettarme Nahrungsmittel auszuweichen, doch ist die Low-Fat-Strategie inzwischen umstritten. Deshalb können ältere Menschen essen, was ihnen schmeckt, und wenn es der Sahnequark auf dem Brötchen und die Obsttorte am Wochenende ist. Aber die Qualität und die Ausgewogenheit der Lebensmittel sollte im Mittelpunkt stehen.

Ist der Betroffene untergewichtig, benötigt er nährstoff- und energiereiche Nahrung. Wenn das mit normaler Ernährung nicht ausreichend möglich ist, sollte der Patient unter ärztlicher Aufsicht energie- oder eiweißreiche Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen. Der Energiegehalt der Nahrung lässt sich aber auch mit Hilfe von Butterflocken, z. B. in der Milchsuppe oder im Pudding, erhöhen; auch Sahnespeisen oder Hühnerbrühe sind gute Energielieferanten. Darüber hinaus bieten Apotheken geschmacksneutrale Pulver zur Anreicherung von Speisen und Getränken an (z. B. Clinutren Additions®). Meistens genügt die Einnahme dieser Mittel über wenige Wochen, bis sich das Gewicht des Betroffenen stabilisiert hat.

Einkaufsprobleme. Erkundigen Sie sich nach offenen Mittagstischen von Sozialeinrichtungen oder Pflegeheimen in Ihrer Nähe. Für Menschen, die sich nicht mehr selbstständig aus der Wohnung bewegen können, bietet sich „Essen auf Rädern“ an. Die meisten großen Supermärkte verfügen heutzutage über einen Einkaufsdienst, der Lebensmittel nach Hause liefert.

Spezialbecher oder -bestecke, die es im Sanitätshaus gibt, können die Zubereitung und Aufnahme von Nahrung und Getränken bei einigen Erkrankungen oder Behinderungen erleichtern, z. B. bei der Parkinson-Krankheit.

Künstliche Ernährung. Wenn die selbstständige Ernährung nicht mehr möglich ist, wird der Arzt eine künstliche Ernährung in Betracht ziehen, z. B. durch eine PEG-Sonde. Mit entsprechender Unterstützung durch Pflegekräfte kann diese Ernährung auch zu Hause durchgeführt werden. Vor- und Nachteile sind sorgfältig gegeneinander abzuwägen.

Nährstoffbedarf. Es ist ein Irrglaube, dass der Körper im Alter weniger Nahrung benötigt. Nur der Energieumsatz sinkt, das heißt, der Körper braucht weniger Fette und Kohlenhydrate, aus denen er Energie gewinnt. So sinkt der Kalorienbedarf im Alter um rund 500 Kalorien (kcal) oder etwa eine halbe Tafel Schokolade. 1 800 kcal für Frauen und 2 300 kcal für Männer empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) für Senioren. Der Bedarf an Eiweiß, Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen hingegen bleibt unverändert und steigt bei chronischen Krankheiten sogar an. Daher sollten alte Menschen vor allem Nahrungsmittel mit hoher Nährstoff- und geringer Kaloriendichte wie z. B. magere Fleisch- und Käsesorten, Quark, Gemüse und Vollkornprodukte essen.

  • www.dsl-mangelernaehrung.de – Deutsche Seniorenliga e. V., Bonn: Übersichtlich gestaltete Internetseite mit vielen Praxistipps und Broschüren zum Herunterladen.
  • www.dgem.de – Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e. V., Berlin: Fachärztliche Leitlinien zur (enteralen) Ernährung und zum Energiebedarf im Alter. Auch zum Herunterladen als PDF.
  • M. M. Schreier; S. Bartholomeyczik.: Mangelernährung bei alten und pflegebedürftigen Menschen. Schlütersche, 2004. Aufgegriffen werden psychologische Zusammenhänge und Risikofaktoren, die eine Mangelernährung birgt. Hilfreich für Pflegende.

Autor*innen

Ruth Mamerow, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am um 16:01 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.