Herzklappenfehler, erworbene

Herz einer Patient*in wird mit einem Stethoskop abgehört. Herzklappenfehler machen sich oft beim Abhören bemerkbar.
Nattakorn_Maneerat/Shutterstock.com
Bei Verdacht auf einen Klappenfehler wird eine gründliche Herzuntersuchung durchgeführt.

Andere Wirkstoffe dieser Gruppe

Morgens oder abends schlucken? So reisen Herzkranke ohne Risiko Tipps für den Freibadbesuch Medikamente bei Koronarer Herzkrankheit (KHK) Nichtraucherschutzgesetze retten Leben Schlaganfall durch Gefäßverkalkung Hitze bei Bluthochdruck gefährlich Herzkatheteruntersuchung Herzultraschall Erneutem Herzinfarkt vorbeugen Neue Handys stören Schrittmacher Natürliche Hilfe bei Hämorrhoiden Blutdruck: Einzelmessung ungenau Handeln bei akutem Bluthochdruck Herzgesundheit: Jeder Schritt zählt Wiederbelebung nach Herzstillstand Herz-OP überleben Lyse-Therapie nach Schlaganfall Bluthochdruck richtig behandeln Koronare Herzkrankheit Herz-Gefahr in der Business-Class? Testen Sie Ihr Herzinfarkt-Risiko Erbliche Ursachen für Herzinfarkt Langes Sitzen vermeiden Kaffee gegen Bluthochdruck? Herzinfarkt: Eigenes Risiko erkennen Blutdruckwerte sinken Fit in den Frühling Krampfadern drohen auch im Winter Aufbau des arteriellen Blutgefäßsystems Heiße Nächte bedrohen das Gehirn Wertvolle Walnüsse Deutsche sind viel zu träge Sport für Stillende Wasserspaß mit Aqua-Fitness Herzinfarkte nach Zeitumstellung Musik und Bewegung fürs Herz Gutes Cholesterin und Herzleiden Herzschwäche bei Schwangeren Plötzlicher Herztod beim Sport Das Viertele ist doch nicht gesund Studie: Altruismus ist Herzenssache Herzmittel Digitalis gefährlich? Pulsmessen beugt Schlaganfall vor Richtwerte für Bluthochdruck Plötzlich auftretende Kopfschmerzen Chronischer Lungenhochdruck Aspirin gegen Herzinfarkt Geringes Durstgefühl bei Senior*innen Aufbau und Funktion der Lymphgefäße Venenleiden: Vorboten erkennen 9 Ernährungstipps fürs Herz Venenleiden langfristig vorbeugen Hohe Dunkelziffer bei Diabetes Selber Blutdruckmessen Plötzlicher Herztod seltener 9 Ernährungstipps fürs Herz Therapie nach Schlaganfall Optimismus erhöht gutes Cholesterin Ernährungstrends im Überblick Schokolade hilft gegen Stress Mittelmeerküche bei Nierenkrankheit? Vorsicht mit Omega-3-Fettsäuren Defibrillatorweste statt Operation Bewusstlosigkeit bei Kindern „Raucherbein“ auf dem Vormarsch Kakao stärkt Muskeln Hoher Blutdruck und schwanger Situation nach Schlaganfall Weniger Therapietreue bei Generika Diabetes führt zu Potenzproblemen Herzinfarkt bei Frauen Herz-Gefahr in der Business-Class? Thrombose in den Beinvenen (tiefe Beinvenenthrombose, TVB) Das Immunsystem stärken Sport im Online-Fitness-Studio Herzdruckmassage rettet Leben Zu viel Loperamid schadet Herz Smartwatch-Funktionen im Warentest Blutdruck richtig messen Salzreduktion schützt das Herz Nitrospray richtig anwenden Impfung gegen Schlaganfall? Todesursache Luftverschmutzung Länger leben mit Sex Ein Leben retten Kalte Temperaturen gefährden Herz Salzersatz senkt Infarktrisiko Für Sport ist es nie zu spät Überhitzung bei Babys & Kindern Plötzlich mehr Kilos auf der Waage Schlaganfall Arteriosklerose Lipödem Neue Hoffnung bei Herzschwäche Blutdruckmessgeräte im Test Klinische Untersuchungen der Durchblutung Ausdauersport verjüngt Ausdauersport stärkt Herz Trinkmenge bei Herzleiden Herzrhythmusstörung beim Fötus Supraventrikuläre Extrasystolen, Vorhofflimmern, Vorhofflattern, paroxysmale Tachykardie Bluthochdruck Macht Kaffee gesund? Kalte Füße aufwärmen Implantat-Pass nach Stent-Einsatz Schlafmangel schwächt das Herz Kranke Leber erhöht Blutdruck Herzkrank in die Sauna? Angina pectoris trotz Bypass Reisethrombose vorbeugen Risiko für Gefäßverschlüsse Bundesteilhabegesetz beschlossen Reisethrombose Sensor-Strumpf bei Diabetes Gesund saunieren Reanimation durch Laien Tabakwerbung verbieten Mit Migräne am Puls der Zeit Nordic Walking stärkt Herz Vorsicht bei Energy-Produkten Angiodysplasien und AV-Fisteln Ursachen für Bluthochdruck Blutdruckmessgeräte im Test Ödeme Süßstoff in der Diskussion Arterienverkalkung umkehrbar? Schnarchen lässt Arterien verkalken Sport als Therapie Plötzlicher Herztod Zartbitter schützt vor Herzinfarkt Verengung der Halsschlagader Sterblichkeit bei Herzleiden sinkt Wenn Beine keine Ruhe geben Bluthochdruck im Schlaf senken Bluthochdruck Handy und Herzschrittmacher Herzgesund leben Schutzwirkung von Cholesterin Elektrokardiogramm (EKG) Bewegungsverhalten von Kindern Herzinfarkt bei Diabetikern Motorik-Defizite nach Schlaganfall Sport als „Lebensversicherung“ Umweltzone senkt Arzneikosten Aortendissektion: lange unterschätzt Verstopfte Venen: Periphere arterielle Verschlusskrankheit Schwere Beine leichter machen Nach Stent-Einsatz am Herz Kunst in der Schlaganfall-Behandlung Früherkennung von Aneurysmen Schleichende Herpesinfektion Pausenbrot: der unterschätzte Snack So funktionieren Herz und Kreislauf Krebstherapie ohne Folgen fürs Herz Erste Hilfe bei Schlaganfall Aortendissektion Warum gähnen wir? Verstopfte Gefäße: Blutzucker aktiv senken bei Diabetes Tipps gegen den Durst Munter durch die WM Flugreise trotz Herzerkrankung Mit Gemüse gegen Schlaganfall Herzinsuffizienz, chronische Mittagsschlaf als Blutdrucksenker? Im Eis eingebrochen Blutdruck senken: Symptome eines Schlaganfalls Herz-Kreislauf-Mittel und Hitze Handy und Herzschrittmacher Herzfehlbildungen bei Babys Keine Zeit für Sport Arterielle Verschlusskrankheit der Darmgefäße Krafttraining senkt Bluthochdruck Schweren Beinen vorbeugen Geschlechterunterschied bei Diabetes Lymphangitis Bluthochdruck im Sommer Schlechter Schlaf, schwaches Herz High Heels: Sexy, aber ungesund Übergewicht bei Jugendlichen Längere Bettruhe birgt Risiken So kriegt das Blut sein Fett weg Herz- und Gefäßleiden Unterkühlen auch bei Sonne möglich Rheuma erhöht Schlaganfall-Risiko Herzgeräusche bei Kindern Blutdruckmessung Erste Anzeichen für Venenleiden Beim Entwässern auf Natrium achten Handy und Herzschrittmacher Buchtipp: Tödliche Hamburger Venenklappen reparieren Organtransplantation Bewegen bringt Segen Thrombosegefahr bei Schwangeren Gerinnungshemmende Medikamente So kriegt das Blut sein Fett weg Das Viertele ist doch nicht gesund Nachsalzen gefährdet das Herz Rote-Bete-Saft senkt Blutdruck Blutspenden senkt Bluthochdruck Individuelle Beratung bei Diabetes Plötzlichem Herztod vorbeugen Depressionen gefährden das Herz Medikamente bei akutem Koronarsyndrom So kommen Beinvenen in Schwung Röntgenuntersuchungen in der Kardiologie Kälte belastet das Herz Koronare Herzkrankheit Herzinfarkt-Rate geht zurück Herzbeutelentzündung Gehtraining muss weh tun Kardiomyopathien Vorwissen hilft bei Herzinfarkt Selber Blutdruckmessen Noch mehr runter mit dem Blutdruck? So macht der Weg zur Arbeit fit Klinische Untersuchungen des Herzens Herzklappen-Ersatz per Katheter Herzinfarkt, akutes Koronarsyndrom und instabile Angina pectoris Frauenherzen schlagen anders Gut für die Venen: Kastanien und Wein Homöopathie fürs Herz Vorsorge Patientenverfügung Herzflimmern und geistiger Abbau Medikamente bei Bluthochdruck Wieviel Ei darfs sein pro Tag? Blutdruckselbstmessgeräte Dauerstress gefährdet Gesundheit Weihnachtstage belasten das Herz Buchtipp: Schwarz und stark Sport als Medizin Tierische Therapeuten Lymphödem OP hilft bei schwerem Bluthochdruck Neigung zu Bewusstlosigkeit Kaffeetrinken gegen Diabetes E-Auto laden zu gefährlich? Nachsalzen gefährdet das Herz Treppentest fürs Herz Gefäßentzündungen bei Kindern Herz aus dem Takt Die medizinischen Fachgebiete Kardiologie und Angiologie Hohen Blutdruck mit Kalium senken Richtig verhalten bei Herzrasen Harndrang deutet auf Herzkrankheit hin Herzrhythmusstörungen Schlaganfall und Diabetes Vitamin D ist gut für die Gefäße Herzmuskelentzündung bei Kindern Gesundheitscheck für Diabetiker Nickelbelastung durch Implantate? Neue Therapie bei Bluthochdruck Neue OP-Technik bei Lymphstau Ferien für Kinder mit Diabetes Typ 1 Herzinfarkt-Warnzeichen: Beinschmerz Buchtipp Functional Food Auch E-Bike fahren macht fit Besser nachts als tagsüber schlafen Mit Hochdruck in den Urlaub Wie Salz den Blutdruck beeinflusst Bluthochdruck bei unter 30-Jährigen Nach Infarkt Beine stärken Vegetarier seltener herzkrank Pflanzliche Mittel gegen Venenleiden Blutdruck ohne Medikamente senken Rheumatische Beschwerden bei Gicht Anzeichen für Herzinfarkt Sport bei Hitze Lebensrettende Elektroschocks Auch hohe HDL-Werte sind schädlich Blutdruck selber messen Medikamente bei chronischer Herzinsuffizienz Unerkannter Bluthochdruck Schwere Beine leichter machen Andere Darmflora bei Herzschwäche Blutdruck richtig selbst messen Kardiologen empfehlen Radfahren Süßstoff in der Diskussion Spaziergang mit Kaugummi Dauerhafter Lärm macht krank Was hilft gegen niedrigen Blutdruck? Rauf aufs Rad Plötzlicher Herztod Hoher Blutdruck nach Kaffeegenuss? Frauen werden schlechter behandelt Schlaganfall-Risiko bei Diabetes Herzschwäche: Notfall erkennen Herzschrittmacher-Therapie Start der bundesweiten Herzwochen Präsenz-Apotheke gehört zum Leben Terminnot bei Herzspezialisten Wandern ist gesund Schmerzhafter Wadenkrampf Herzklappenprothesen Thrombophlebitis Endokarditis Morgens oder abends schlucken? Blutdruck richtig messen Herzinsuffizienz bei Frauen Krampfadern frühzeitig behandeln Sterblichkeit bei Herzerkrankungen Versorgung bei Herzschwäche Gesundes Herz im Winter Vorhofflimmern bei Diabetes Mit Elan ins Frühjahr starten Herzinfarkt So reisen Herzkranke ohne Risiko Adipositas belastet Herz Herzcheck für Leistungssportler Bei der Arbeit genug trinken Herzschwäche nach Herzinfarkt Blutspenden senkt Blutdruck Das Herzinfarktrisiko kennen Seilspringen macht Schule Thrombose kann jeden treffen Welche Diät ist gut fürs Herz? Herztransplantation 8 Punkte für die Herzgesundheit Nitrospray richtig anwenden Stress im Job belastet das Herz Niedriger Blutdruck – hohes Risiko Salzersatz senkt Infarktrisiko Herzerkrankung: Reisen erlaubt E-Auto laden zu gefährlich? Defibrillator: Vorsicht mit Magneten Im Sommer auf Ozonwerte achten Herzschützender Rotwein Rotes Fleisch verkürzt das Leben So reisen Herzkranke ohne Risiko Sport bei koronarer Herzkrankheit Ventrikuläre Herzrhythmusstörungen – Kammerflimmern, Kammerflattern, ventrikuläre Extrasystolen, Kammertachykardie Fahrradfahren im Winter Eisenmangel bei Herzschwäche Barfuß laufen Leichter Bluthochdruck Herzfehler, angeborene Rosskastanien: Im Eis eingebrochen Diabetesfolgen bei Frauen Nach Infarkt Beine stärken Blutdruck im Gleichgewicht halten Wenn Fußball ins Herz trifft Chronisch venöse Insuffizienz und offenes Bein Was hilft gegen niedrigen Blutdruck? Arterielle Hypotonie und orthostatische Dysregulation Herzinfarkt abhängig vom Wohnort Keine Gleichberechtigung beim Herz Walnüsse: Migräne und geistiger Abbau Schnelle Hilfe bei Insektenstichen Syndrom des gebrochenen Herzens Mode-Diäten belasten das Herz Der Hitze die Stirn bieten Thrombosen von Antibabypillen Risiko für Herz-Kreislauf-Leiden Venenfallen im Überblick Gefahr fürs Herz: Luftverschmutzung Innovative Untersuchungsverfahren in der Kardiologie Sommernächte riskant fürs Männerherz Elektroauto mit Herzschrittmacher? Smartwatch-Funktionen im Warentest Plötzlicher Herztod durch Cannabis Blutgruppe bestimmt Herzgesundheit Neuer Vorsorge-Test für Neugeborene Plötzlichem Herztod vorbeugen Wenig Schlaf erhöht Blutdruck Wie unser Lebensstil uns schadet E-Mail-Stopp senkt Herzfrequenz Tödliche Herzerkrankungen Hoffnung für Endokarditis-Patienten Rauchstopp lohnt sich auch fürs Herz Dem Kreislauf Beine machen Apotheker gegen Diabetes Herzinfarkt im jungen Alter Optimismus schützt das Herz Fülligen Kindern droht Herzschwäche Letzte Chance Herztransplantation Ärger schadet den Gefäßen 8 Punkte für die Herzgesundheit Notfallausweis für Herzpatienten Karotissinus-Syndrom Verkehrslärm schadet dem Herz Rezeptfreie Mittel mit Diclofenac Sehstörung nach Schlaganfall Vorsicht mit Omega-3-Fettsäuren Diabetes und schwaches Herz Welche Diät ist gut fürs Herz? Flexible Gefäßstützen Wann spricht man von einem Schock? Nach Infarkt Beine stärken Neuer Herzinfarkt-Test Koronare Herzkrankheit (KHK) und stabile Angina pectoris Ausdauersport oder Krafttraining Katheter-Behandlung bei Schlaganfall Herzinfarktrisiko bei Beinschmerz Blutdruck selber messen Risikofaktor Bauchfett Schlafmangel erhöht Blutdruck Ärger schadet den Gefäßen Neues Warnzeichen bei Herzschwäche Krampfadern Wenn die Aorta durchbricht Aufbau des venösen Gefäßsystems Süßstoff in der Diskussion Cholesterinsenkende Medikamente Herz-Vorsorge für Schulkinder Keine Impotenz durch Blutdrucksenker Fit durch Schneeschippen Herzgesundheit bei Diabetes Gute Vorsätze für die Venen Blutdruck-Therapie senkt Demenzrisiko Schlaganfall trifft nicht nur Ältere Aortenaneurysma Meinungsumfrage zur Organspende Kaffee: Keine Gefahr fürs Herz Wenn Beine keine Ruhe geben Cholesterinsenker gegen Depressionen? Gerinnungshemmer bei Herzflimmern Mikronährstoffe fürs Herz Reisethrombose SMS verbessert Blutdruckwerte Vorboten des Schlaganfalls Kreislaufprobleme im Sommer Aspirin beugt Krebs vor Psychotherapie nach Herz-OP Blutdruck messen nicht vergessen! Schon 6.000 Schritte gut für´s Herz Erste Hilfe bei Herzstillstand Herzmuskelentzündung Nach Schlaganfall viel trinken Angeborene Herzfehler bei Kindern

Erworbene Herzklappenfehler (erworbene Vitien): Krankheitsbedingte Schädigung einer oder mehrerer Herzklappen, die das korrekte Öffnen und Schließen derselben behindert. Dies behindert den Blutfluss durch Herz und Lunge und belastet das Herz mit z. T. erheblicher Mehrarbeit.

Herzklappenfehler gibt es als angeborene Fehlbildung, sie können aber auch in jedem Lebensalter durch Entzündungen oder Degeneration entstehen. Am gefährlichsten sind Klappenfehler an der Aorten- und Mitralklappe. Der häufigste Herzklappenfehler ist die Aortenstenose, gefolgt von der Mitralinsuffizienz. Wenn Herzklappenfehler zur Herzinsuffizienz führen, muss operativ eingegriffen werden. In Deutschland werden pro Jahr etwa 19.000 Operationen an Herzklappen durchgeführt.

Alle Anzeichen der Herzinsuffizienz. Zusätzlich:

  • Herzstolpern, Herzklopfen, Herzrasen
  • Druck, Engegefühl und Schmerzen hinter dem Brustbein
  • Bei Aortenklappenstenose: Niedriger Blutdruck, Schwindelgefühl, kurze Ohnmachtsanfälle bei Belastung
  • Bei Mitralklappenstenose: Rötlich-bläuliche Hautverfärbungen beider Wangen (Mitralbäckchen).

Am nächsten Tag, wenn

  • die Belastbarkeit fortgesetzt abnimmt.
  • Herzstolpern, Schwindel und Beinschwellungen auftreten.

Sofort bei

  • Atemnot, Angst und Herzschmerzen.

Krankheitsentstehung

Entzündliche und degenerative Vorgänge an den Herzklappen sind die wesentlichen Gründe für erworbene Herzklappenfehler. Sie können jede Klappe betreffen und sehr plötzlich, z. B. bei einer akuten Endokarditis oder langsam im Lauf der Jahre entstehen. In seltenen Fällen verursachen auch Bindegewebserkrankungen wie das Marfan-Syndrom oder Autoimmunerkrankungen wie die Takayasu-Arteriitis Herzklappenfehler.

Bei einer Klappenstenose (Herzklappenverengung) öffnet sich die Herzklappe nicht mehr vollständig, sodass das Blut von der Herzmuskulatur nur noch mit großer Mühe hindurchgepresst werden kann. Bei einer Klappeninsuffizienz sind die geschlossenen Herzklappen undicht, verlieren ihre Ventilfunktion und lassen einen Blutfluss in beide Richtungen zu. Wenn beide Funktionsstörungen an einer Klappe gleichzeitig auftreten, so spricht man von einem kombinierten Herzklappenfehler (kombiniertes Klappenvitium).

Aortenklappenstenose (Sektionspräparat): Die starke Verengung der Klappenöffnung durch zwei miteinander verwachsene Taschenklappen ist gut sichtbar.
Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Eine Klappeninsuffizienz kann nicht nur durch Veränderung an den Klappen selbst, sondern auch nach Schädigung des Klappenhalteapparates oder nach Erweiterung der klappentragenden Herzanteile entstehen, z. B. als Folge eines ausgedehnten Herzinfarkts oder einer dilatativen Kardiomyopathie. Jeder fortschreitende, operativ nicht korrigierte Herzklappenfehler führt letztlich zu Herzinsuffizienz.

Mitralklappenfehler (Mitralvitien)

Die Mitralklappenstenose ist meist Spätfolge eines vor 10–20 Jahren erlittenen akuten rheumatischen Fiebers, sie tritt dank besserer Vorbeugung heute nur noch selten auf. Die verengte Mitralklappe behindert den Blutstrom vom linken Vorhof in die linke Herzkammer, sodass das Blut sich im linken Vorhof und damit in die Lunge zurückstaut.

Dadurch vergrößert sich der linke Vorhof und wird oft Ausgangspunkt für Herzrhythmusstörungen und Embolien (Blutgerinnsel, die sich im Herzen bilden, in den Kreislauf eingeschwemmt werden und z. B. im Gehirn zu einem Schlaganfall führen). Aufgrund der Emboliegefahr hemmen die Ärzt*innen bei einer Mitralstenose häufig langfristig die Blutgerinnung (Antikoagulation, siehe unter Gerinnungshemmende Medikamente).

Bei einer Mitralklappeninsuffizienz fließt das Blut beim Pumpvorgang der linken Herzkammer nicht nur in die Hauptschlagader, sondern auch wieder in den linken Vorhof zurück (Pendelblut). Dadurch gelangt zu wenig Blut in das arterielle Herz-Kreislauf-System, d. h. die effektive Herzleistung und damit die Sauerstoffversorgung des Herzens nehmen ab. Weil die linke Herzkammer zusätzlich zur normalen Blutmenge auch das Pendelblut wieder mit aufnehmen muss, vergrößert sie sich und lässt nach und nach in ihrer Kontraktionskraft nach, d. h. das Herz wird schwächer (Herzinsuffizienz). Dadurch wird das Blut nicht regelrecht weitertransportiert und es staut sich in die Lungengefäße zurück. Langfristige Folgen sind zunehmende Atemnot, Lungenödem und Vorhofflimmern.

Mitralklappenprolaps. Eine häufige Ursache der Mitralklappeninsuffizienz ist das Mitralklappenprolapssyndrom (Barlow-Syndrom, Klicksyndrom). Hierbei handelt es sich um übergroße Klappensegel, die sich in den linken Vorhof vorwölben. Ursache ist eine Bindegewebsstörung, die zu einer Überdehnung und meist auch zu einer Verdickung der Klappen und des Klappenhalteapparats der Mitralklappe führt. Beim Abhören des Herzens fällt der Ärzt*in manchmal ein charakteristischer zusätzlicher Herzton auf. In der Echokardiografie ist die Vorwölbung der Klappensegel gut zu erkennen.

Der Mitralklappenprolaps tritt relativ häufig auf (bei 3 % der Bevölkerung) und kann sich in jedem Lebensalter entwickeln. Die Klappenveränderungen sind ganz unterschiedlich ausgeprägt. Die allermeisten Betroffenen haben keine Beschwerden. Die Segelklappen können verdickt oder nur vergrößert sein, Prolaps und Insuffizienz fallen leicht- bis schwergradig aus. Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte können sich die Mitralklappen immer weiter verändern.

Aortenklappenfehler

Die Aortenklappe schließt die linke Herzkammer zur Hauptschlagader hin ab. Eine Verengung (Aortenklappenstenose) verursacht lange Zeit keine Beschwerden. Wenn sie fortschreitet, muss das Blut jedoch mit steigender Kraft durch die Aortenklappe hindurchgepresst werden. Folge ist eine zunehmende Verdickung der Muskulatur der linken Herzkammer, die solche Ausmaße annehmen kann, dass die Blutversorgung der Herzmuskulatur durch die Herzkranzgefäße nicht mehr ausreicht. Unter körperlicher Belastung treten dann Angina pectoris, Atemnot und Schwindel bis hin zu Ohnmachtsanfällen auf.

Bei einer Aortenklappeninsuffizienz fließt Blut nach jeder Systole aus der Hauptschlagader wieder in die linke Herzkammer zurück. Die linke Herzkammer wird fortgesetzt mit einer zu großen Blutmenge überlastet. Betroffene bemerken das ungewöhnlich große Schlagvolumen manchmal an kleinen unangenehmen Erschütterungen im Kopf oder in den Extremitäten. Nach einer anfänglichen Verdickung der Herzmuskulatur hält die linke Herzkammer dieser Mehrbelastung mit der Zeit nicht mehr stand. Die Pumpleistung lässt nach und die Größe der linken Herzkammer nimmt zu. Betroffene merken das an einer zunehmenden Atemnot unter Belastung.

Beim Abhören des Herzens fallen Klappenfehler durch charakteristische Herzgeräusche auf. Auch das EKG gibt oft Hinweise auf krankheitsbedingte Belastungen einzelner Herzhöhlen. Mit dem Belastungs-EKG prüft die Ärzt*in, wie sich der Herzklappenfehler unter steigender körperlicher Aktivität auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt. Im Thoraxröntgen gibt sich ein Herzklappenfehler oft anhand charakteristischer Änderungen der Herzform zu erkennen. Auch verkalkte Herzklappen zeigen sich dort.

Mit der transthorakalen Echokardiografie und transösophagealen Echokardiografie lässt sich die geschädigte Klappe direkt in Aktion beobachten. Anhand der Messung der Fließgeschwindigkeiten des Bluts im Herzen bestimmt die Ärzt*in die Ausprägung des Klappenfehlers. Insbesondere wenn eine Klappenoperation ansteht, muss anhand einer Koronarangiografie geklärt werden, ob auch Herzkranzgefäßverengungen vorliegen und eine gleichzeitige Bypassoperation zu empfehlen ist.

Wichtig für die Patient*in ist, sich nicht zu früh und nicht zu spät zur Operation zu entschließen. Wenn keine Beschwerden vorliegen, werden häufig zunächst Kontrolluntersuchungen in 6- bis 12-monatigem Abstand durchgeführt und die Herzfunktion wird weiter beobachtet. Eine Ausnahme von dieser Regel stellt die Aortenklappenstenose dar, bei der tendenziell früh operiert wird, weil der Verlauf der Erkrankung unberechenbar ist.

Die besten Langzeitergebnisse und die geringsten Operationsrisiken sind gegeben, wenn die Pumpfunktion des Herzens zum Operationszeitpunkt noch nicht wesentlich nachgelassen hat und die entstandenen Schäden am Herzen noch rückbildungsfähig sind. Leider sterben ~ 3 % der Patient*innen bei der OP – das geringste Risiko besteht bei Klappenersatz wegen Aortenklappenstenose und bei Rekonstruktionen der Mitralklappe. Bei schlechtem Allgemeinzustand (Übergewicht, Diabetes, KHK, hohes Alter) steigen die Operationsrisiken für den Einzelnen erheblich, deshalb zögert die Ärzt*in bei diesen Patient*innen den Operationszeitpunkt so weit wie möglich hinaus.

Medikamentöse Überbrückung. Beschwerden einer Herzinsuffizienz (z. B. Herzrhythmusstörungen, zu schnellen Herzschlag oder Atemnot) behandeln die Ärzt*innen bis zur notwendigen Operation medikamentös. Dabei setzen sie vor allem Diuretika ein, aber auch Betablocker und manchmal gefäßerweiternde Medikamente.

Behandlung der Mitralklappenstenose: Bei zunehmender Atemnot ersetzen die Ärzte die verengte Mitralklappe durch eine Klappenprothese oder dehnen sie mithilfe eines speziellen Ballonkatheters auf, wodurch sich die verklebten Mitralsegel lösen und die Klappenöffnungsfläche wieder größer wird. Durch diese Ballonvalvuloplastie wird die Mitralklappenoperation auf einen späteren Termin verschoben und kann manchmal sogar ganz entfallen.

Behandlung der Mitralklappeninsuffizienz: Bei fortgeschrittener Mitralinsuffizienz ersetzen die Ärzt*innen die defekte Mitralklappe durch eine Kunstklappe oder machen sie durch eine klappenerhaltende Reparaturoperation, eine Klappenrekonstruktion, wieder funktionstüchtig. Wenn der Klappenbefund eine Wahl der Operationsmethode zulässt, sollte die Klappenrekonstruktion dem Klappenersatz vorgezogen werden. Hier sind das Operationsrisiko, die Gefahr einer Thrombose oder Embolie und die Endokarditisrate niedriger. Außerdem bleibt nach der Operation die Pumpfunktion des Herzens besser erhalten. Bei normalem Sinusrhythmus kann nach einer Rekonstruktion auf gerinnungshemmende Medikamente verzichtet werden.

Ob eine Klappenrekonstruktion möglich ist, wird nicht von allen Herzchirurg*innen gleich beurteilt. Daher ist es sinnvoll, einen herzchirurgische Abteilung mit großer Erfahrung bei Klappenrekonstruktionen aufzusuchen.

Behandlung eines Mitralklappenprolaps: Bei einem Mitralklappenprolaps ohne Mitralinsuffizienz und ohne Verdickung der Mitralsegel genügen kardiologische Kontrolluntersuchungen in 3- bis 5-jährigen Abständen. Weitere Vorsichtsmaßnahmen sind nicht erforderlich. Zeigen sich dagegen verdickte Mitralklappensegel oder eine Mitralklappeninsuffizienz, sind eine Endokarditisprophylaxe und häufigere Kontrolluntersuchungen (etwa alle 1–2 Jahre) nötig. Bei zunehmender Insuffizienz der Mitralklappe ist eine operative Klappenrekonstruktion oder ein Klappenersatz angebracht.

Behandlung bei Aortenklappenstenose: Treten Beschwerden auf oder ist die Pumpfunktion des Herzens reduziert, muss die Aortenklappe operativ ersetzt werden.

Behandlung bei Aortenklappeninsuffizienz: Eine Herzklappenoperation muss erfolgen, bevor unumkehrbare Schäden an der Kammer entstanden sind. Eine Klappenrekonstruktion ähnlich wie bei der Mitralklappeninsuffizienz ist hier selten möglich, in der Regel wird die Herzklappe ersetzt.

Operationsverfahren

Der Herzklappenersatz kann auf zwei Wegen erfolgen:

  • Chirurgisch als offene Herzoperation über das eröffnete, also aufgesägte, Brustbein. Hier schließen die Ärzt*innen die Patient*in während der Operation an eine Herz-Lungen-Maschine an und operieren das vorübergehend stillgelegte Herz im Brustkorb. Vorteil dieser Methode ist, dass die Patient*in, wenn nötig, auch zugleich mit einem Bypass versorgt werden kann (Bypass-Operation).
  • Interventionell über den Herzkatheter. Bei der Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) schieben die Ärzt*innen mit dem Katheter eine gefaltete Herzklappe in das Herz vor, entfalten sie und verankern sie im Klappenring. Vorteil dieses minimal-invasiven Verfahrens ist, dass es auch bei Patient*innen mit hohem Operationsrisiko möglich ist, empfohlen wird das Verfahren deshalb vor allem für Patient*innen über 85 Jahre. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie fordert allerdings, dass während der Operation ein herzchirurgisches Team erreichbar ist, sodass man bei Komplikationen jederzeit auf die offene Operation zurückgreifen kann.

Herzklappenprothesen

Die Entwicklung von mechanischen und biologischen Herzklappenprothesen hat die Behandlungsmöglichkeiten erheblich verbessert:

  • Mechanische Herzklappenprothesen bestehen aus künstlichen Materialien, meist aus Kunststoff. Sie imitieren die Klappenfunktion durch Doppelflügel, Kippscheiben oder Kugelventile. Diese Klappen halten praktisch lebenslang. Sie haben aber den Nachteil, dass dauerhaft eine Gerinnungshemmung (z. B. mit Marcumar®) notwendig ist, weil sich sonst an den künstlichen Materialien Blutgerinnsel bilden. Oft nimmt die Patient*in die Bewegung der Kunstklappe als klickendes Geräusch wahr.
  • Biologische Herzklappenprothesen werden aus Schweine- oder Rindergewebe gefertigt. Sehr begrenzt stehen auch gespendete menschliche Herzklappen zur Verfügung. Der Vorteil biologischer Herzklappenprothesen ist, dass eine dauerhafte Gerinnungshemmung überflüssig ist – in der Regel müssen die Patient*innen nur etwa 3 Monate lang gerinnungshemmende Medikamente einnehmen. Nachteil der biologischen Herzklappenprothesen ist jedoch, dass diese nur etwa 10–15 Jahre halten.

Es gilt also abzuwägen, was vorteilhafter ist: Entweder steht die Vermeidung einer schwerwiegenden Blutung oder die möglichst lange Haltbarkeit der Klappenprothese im Vordergrund. Was die Ärzt*in letztlich empfiehlt, hängt von Begleiterkrankungen, Lebensalter, Lebensqualität, aber auch den Hobbys und beruflichen Interessen der Patienten ab.

Biologische und künstliche Herzklappe (oben) und Einsatz einer Klappenprothese (unten).
Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Was Sie selbst tun können

  • Wurden bei Ihnen Schäden an den Herzklappen festgestellt oder neue Herzklappen eingepflanzt, beachten Sie die Empfehlungen zur Endokarditisprophylaxe. Sie vermeiden damit schwerwiegende Komplikationen. Sportliche Aktivitäten und schwere körperliche Belastungen müssen Sie mit der Ärzt*in absprechen.
  • Achten Sie bei mechanischen Herzklappenprothesen sorgfältig auf eine gut eingestellte Gerinnungshemmung und nehmen Sie die empfohlenen Kontrolluntersuchungen wahr. Besonders bei Mitralklappenprothesen ist die Gefahr einer Gerinnselbildung groß, und die gerinnungshemmende Therapie ist daher besonders ernst zu nehmen.

Autor*innen

Dr. med. Dieter Simon in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am um 18:36 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.