Azetabulumfraktur

Kzenon/Shutterstock.com
Zu einer Azetabulumfraktur kann es im Rahmen von schweren Autounfällen kommen.

Andere Wirkstoffe dieser Gruppe

Beckenringbruch Mittelhandbruch Chassaignac-Lähmung Coxitis fugax Schulterblattbruch Den passenden Schulranzen finden Ulnarisrinnen-Syndrom Schubförmige Multiple Sklerose Brüche des Oberarms Mondbeinnekrose Schiefhals Ellenbogenschleimbeutel-Entzündung Ultraschall ersetzt das Röntgen Facettensyndrom Buch-Tipp: Arthrose Patientinnen im Nachteil? Rückenschmerzen: Enge im Wirbelkanal Fingerverrenkung Gelenkschädigung bei Rheuma Aktiv dank künstlicher Gelenke Hohe Sportverletzungsrate bei Kids Qualität von Endoprothesen Das P.E.C.H.-Schema – Soforthilfe am Unfallort Spondylolisthese Schiefstellung der großen Zehe Sport für starke Kinderrücken Spinalkanalstenose Kniegelenksarthrose Fingerbruch Zwei neue Hüften auf einen Streich Oberarmkopfbruch Schleimbeutelentzündung an der Hüfte Tetanus-Impfung auffrischen Sakroiliitis Schultergelenkarthrose Anamnese und klinische Untersuchung in der Orthopädie Wie Smartphones krank machen Aufbau und Funktion von Wirbelsäule, Brustkorb und Bauch Knochen- und Gelenkersatz für Hüfte und Knie Knorpeldefekte heilen Morbus Scheuermann Qualität von Endoprothesen Schnelle Hilfe bei Sportverletzungen Eigenblutspende vor Knie-OP Schleudertrauma Gelenkschmerzen im Winter Arthrose und Arthritis Bandscheibenverwölbung und Bandscheibenvorfall Finger weg von Plattfüßen! Frozen Shoulder Früherkennung der Arthrose Schienbeinfraktur Rückenfreundlich Schnee schippen Gel und Pflaster gegen Rückenschmerz Handynacken vorbeugen Den besten Laufschuh finden Straßen sicherer machen Sprunggelenksbruch Akutmanagement von Sportverletzungen Schwachstelle Rücken Gesundheitsapps auf Kassenrezept Rettung für ausgeschlagene Zähne Aufbau und Funktion von Ellenbogen und Unterarm Selbständig mit Parkinson Bandverletzungen am Finger Starke Muskeln – straffer Körper Tennisarm und Golferellenbogen So gefährlich sind Videospiele Ballenzehe, Hammerzehe und Krallenzehe Aufbau und Funktion von Hüfte und Oberschenkel Bandverletzung am Handgelenk Neue Kinderschuhe Gehirnerschütterung beim Sport Die Knochen-Bilanz Tipps für einen starken Rücken Hüftgelenksarthrose Knochenbruch im Alter vorbeugen Hüftdysplasie Außer Gefecht nach Hexenschuss Wirbelbrüche Handy-Nacken und Maus-Arm Chassaignac-Lähmung LWS-Syndrom Gesundheitsapps auf Kassenrezept Medikamentöse Therapie in der Orthopädie Sport als Medizin Grünholzfraktur Qualität von Endoprothesen Knorpeldefekte heilen Skidaumen Schmerzen bei Arthrose Verstauchter Knöchel Rehabilitation von Sportverletzungen Verletzungsfrei gärtnern Wie Smartphones krank machen Kopfverletzung durch Flachbildschirm Schulranzen richtig packen Verletzungen beim Skisport Osteoporose Was bringt die Kniespritze? Aufbau und Funktion von Knie und Unterschenkel Smartphone verursacht Handynacken Tendovaginitis de Quervain Coxa vara und Coxa valga Knieschmerz, vorderer Die Wirbelsäule stärken Schütteltrauma bei Säuglingen Künstliches Koma Intensiver Sport durch HIT Barfußlauf für Einsteiger Mondbeinnekrose Medikation im Alter anpassen [Ober-]Schenkelhalsbruch Bildgebende Diagnostik in der Orthopädie Stürzen im Alter vorbeugen OP nach Bandscheibenvorfall Kapselverletzungen an den Fingern Gegen Müdigkeit am Steuer [Ober-]Schenkelhalsbruch Was darf man mit einer Knieprothese? Kleinere Verletzungen bei Kindern Schlüsselbeinbruch Trichterbrust Fußgelenk verstaucht – was tun? Hoher BMI fördert Gelenkverschleiß Knochenbrüche Aufbau und Funktion von Sprunggelenk und Fuß Ski und Schlitten fahren mit Kindern Kniescheibenbruch Rückenschmerzen, Nackenschmerzen und Kreuzschmerzen Nach Gehirnerschütterung schonen Mittelfußknochenbrüche und Zehenbrüche Knochenschwund bei Männern Qualität von Endoprothesen Bizepssehnenriss Prävention von Sportverletzungen Sehnenentzündung am Innenschenkel Urlaub für den Rücken Coxitis Harte Fakten zum Thema Rückenschmerz Injektionen gegen Kniearthrose Buch-Tipp: Knie aktiv Stumpfes Bauchtrauma Aufbau und Funktion von Schulter und Oberarm Achillessehnenriss und Achillodynie Sport im Online-Fitness-Studio Sprunggelenksverletzungen Stresshormon schädigt Knochen Bundesteilhabegesetz beschlossen Schleichender Hüftkopfabrutsch Verletzungen beim Skisport Schulweg im Dunkeln Rauf aufs Rad Kleine Rückenschule Sport bei Hitze Skoliose Kielbrust Morbus Osgood-Schlatter Osteoporose bei Männern Den Rücken im Alltag stärken Buchtipp: Ernährung für Sportler Mit Hitze Tumorzellen zerstören Radeln macht Kinder schlau Sportlerschulter Sportmedizin Unterarmbruch Stress schadet dem Rücken So gefährlich sind Videospiele Führerschein weg – was nun? Häufige Erkrankungs- und Verletzungsarten Startschuss Frühjahrsputz Sprungbeinbruch und Fersenbeinbruch Morbus Perthes Fragen zum Bundesteilhabegesetz Kinesio-Tapes richtig anwenden 2 Tage Smartphone-Verbot! Operative Behandlung in der Orthopädie Gesünder sitzen im Alter Fahrradhelm: nicht nur für Kinder Knochentumoren Tipps gegen Hitze im Auto Handwurzelbrüche und Kahnbeinbrüche Nachtkorsett reicht oft bei Skoliose 6 Tipps für gekonntes Pflastern Verspannungen vorbeugen Tipps gegen Kreuzschmerzen Käse und Co. für gesundere Knochen Meniskusverletzung Eingeschlafene Hand Pflege von Hautabschürfungen Bei Rückenschmerzen hinlegen Gehen lindert Kniegelenksarthrose Schultereckgelenkverrenkung Bewegen bringt Segen Sport für Schwangere In Bewegung bleiben: Erhöhte Sturzgefahr im Winter Rückenmuskeln am PC stärken Gehirnerschütterung: viel Ruhe nötig Gips, Verbände und orthopädische Hilfsmittel Kniescheibenverrenkung PECH hilft bei Sportverletzungen Tiefer Rückenschmerz Trainingsschäden bei Kindern Kreuzbandriss bei Jugendlichen Knochenbruch im Alter vorbeugen Sensorpflaster zeigt Infektion an Schleimbeutelentzündung an der Schulter Männlich, Raucher, knochenkrank ABC der Osteoporose Sekundenschlaf am Steuer Karpaltunnelsyndrom lindern Bakerzyste Fußdeformitäten Pinguin-Gang bei Glatteis Brustkorbverletzungen Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk Dem Fußpilz Beine machen Ganglien Hüftfehlstellungen bei Babys Warnsignal Hexenschuss Osteomyelitis Billig-Kindersitze im Test Schleudertrauma Schiefhals Wirkstoffpflaster richtig anwenden Strecksehnenverletzung am Finger Bandscheibenvorfall Joggen im Winter Workout gegen den Mausarm Physiotherapie Knochenbruch bei leichtem Sturz Knochenbruch im Alter vorbeugen Hüftimpingement Osteoporose durch Bewegung lindern Bedrohung im Straßenverkehr Gehirnerschütterung trotz Helm Arthrosen des Handgelenks Bandverletzung am Handgelenk Sicher auf Kufen Hilfe fürs Arthroseknie Mythen um den Sport Kreuzbandverletzung P.A.R.T.Y.-Aktionswoche 2017 Polyneuropathie bei Diabetikern Wintersport mit Kindern Ernährungstipps für Skifahrer Jetzt Vitamin D tanken Was hilft bei Handarthrose? Buch-Tipp: Osteoporose Rotatorenmanschettensyndrom Hüft-TEP bessert Hirnleistung Pflegereform 2017 Knochenbrüche bei Diabetes-Typ-1 Gesunder Lebensstil für Kinder Knie-OP: Physio geht auch per Video Richtig schützen vor Unfällen Wirbelsäuleninfektionen Physiotherapie statt Operation Auto fahren im Alter Beckenschiefstand BWS-Syndrom Diagnose Gehirnerschütterung Osteoporose kann jeden treffen Viele Kinder mit Rückenproblemen Medikamente bei Sportverletzungen Schmerzen äußerlich behandeln Beugesehnenverletzung am Finger Hilfe bei Beckenschiefstand Aufbau und Funktion der Hand Das P.E.C.H.-Schema – Soforthilfe am Unfallort Rückenschmerzen? Skidaumen Pflanzliche Mittel bei Arthrose Schulterblattkrachen Quadrizepssehnenriss und Patellarsehnenriss Ellenhakenbruch Gesundheitsapps auf Kassenrezept Oberschenkelbruch Aufbau und Funktion von Knochen und Gelenken Osteochondrosis dissecans Rückengesund im Büro Hüftschnupfen bei Kindern Hilfe bei Sportverletzungen Sportverletzungen Fersensporn Kleinkinder im Flugzeug Schädel-Hirn-Trauma bei Kindern Zweitmeinung zur Hüftprothese Entspannt in die Schule Schleimbeutelentzündung am Knie Buch-Tipp: Knie aktiv Schlüsselbeinbruch Speichenköpfchenbruch Hüftkopfnekrose Erkrankungen der Halswirbelsäule Hüftkopfgleiten Künstliches Kniegelenk sinnvoll? Supinatorlogen-Syndrom Arthrosen des Handgelenks Knochenmetastasen Die medizinischen Fachgebiete Orthopädie und Traumatologie Neu Norm für den Verbandskasten Fahrtüchtigkeit bei Grünem Star Halswirbelsäulensyndrom X-Bein und O-Bein Mythen um die Knochen Medikamente erhöhen Bruchrisiko Vitamin D – das Sonnenvitamin Morbus Dupuytren Muskelfaserriss in der Wade Für einen sicheren Tritt Osteochondrose Operativ oder konservativ? Ellenbogenverrenkung Knorpeldefekte heilen Klettern – Cleveres Muskeltraining Osteochondrose Erste Hilfe für das Kind Karpaltunnelsyndrom Arthrosen der Fingergelenke Hühnerauge - Wenn der Schuh drückt Schnellende Finger Ideen für das Lauftraining Fehlhaltung, Haltungsschwäche und Fehlstellung Gelockertes Ellenbogengelenk Schulterverrenkung Den richtigen Schulranzen finden Unterschenkelbruch Ablenkung im Straßenverkehr Apotheke berät bei Parkinson Achillessehnenriss Wundkleber statt Nadel und Faden Hilfe bei Osteoporose Rotatorenmanschettenriss Kalkschulter Muskelschmerz wegmassieren Hüftluxation Haltung bewahren! Hilfsmittel Rollator für Senioren Gehirnerschütterung bei Kindern Skapula alata Qualität von Endoprothesen Richtig Radeln ohne Reue Rhizarthrose Gut gerüstet in den Urlaub Fit durch Schneeschippen Der Rollator muss passen! Neue OP-Methode bei Schienbeinbruch Laufrad oder Dreirad? Spinalkanalstenose Sportlerschulter Vielseitigkeit verhindert Verletzung Wie Smartphones krank machen Kalkschulter Sehnenentzündung an der Hüfte Buch-Tipp: Arthrose Hoden in Gefahr! Muskelkater den Kampf ansagen Übergewicht schadet Bandscheiben PECH-Regel bei Sportverletzungen

Häufigkeit: 1

Azetabulumfraktur: Knochenbruch im Bereich der Gelenkpfanne des Hüftgelenks. Typische Ursache sind Autounfälle, bei denen das Knie an das Armaturenbrett prallt und dadurch der Oberschenkelknochen in die Gelenkpfanne "gerammt" wird. Die meist erforderliche operative Versorgung gehört zu den komplizierten Eingriffen in der Unfallchirurgie. Häufig bleiben Stufen im Gelenk zurück, 3/4 der Betroffenen entwickeln deshalb langfristig eine Hüftgelenksarthrose. Bei alten Patient*innen macht meist der Einsatz einer Hüfttotalendoprothese (Hüft-TEP) Sinn.

Hinweis: Die Azetabulumfraktur ist eine spezielle Form des Beckenbruchs. Mehr zum Thema unter Beckenringbruch.

  • Starke Schmerzen im Bereich von Hüfte und Oberschenkel
  • Schwellungen und Blutergüsse
  • Verkürztes und/oder fehlgestelltes Bein auf der betroffenen Seite
  • Bei der Anprallverletzung häufig Begleitverletzung des Knies.

Sofort den Notarzt/Rettungsdienst rufen bei

  • oben genannten Beschwerden im Rahmen eines Verkehrsunfalls oder eines häuslichen Sturzes.

Rechtes und linkes Hüftbein bestehen jeweils aus drei Anteilen, dem Darmbein, dem Sitzbein und dem Schambein. Diese drei Teile verschmelzen bis zur Pubertät zum eigentlichen Hüftbein. Dort, wo sich die drei Knochen treffen, liegt die Hüftgelenkspfanne und bildet gemeinsam mit dem Kopf des Oberschenkelknochens das Hüftgelenk.

Ursachen

Die Hüftgelenkspfanne kann durch direkte und indirekte Gewalteinwirkung brechen. Häufiger (indirekter) Unfallmechanismus ist die Anprallverletzung im Rahmen schwerer Autounfälle, wobei der Oberschenkelkopf in die Pfanne hineingeschoben wird und diese dadurch bricht. Bei alten Menschen mit verminderter Knochendichte ist eine solche indirekte Verletzung bereits durch einen einfachen Sturz auf das Knie möglich.

Auch direkte Gewalt wie ein Schlag auf den seitlich gelegenen Knochenvorsprung des Oberschenkels (Trochanter major oder Großer Rollhügel) kann zu einem Bruch der Gelenkpfanne führen.

Eingeteilt werden Azetabulumfrakturen danach, wo der Knochen gebrochen ist und ob ein einfacher oder ein kombinierter Bruch mit mehreren Bruchlinien vorliegt.

Komplikationen

Im Rahmen einer Anprallverletzung kommt es häufig zusätzlich zu einer Verletzung der Kniescheibe. Ebenso wird die Azetabulumfraktur oft vom Bruch des Hüftkopfs oder einer Hüftgelenksverrenkung begleitet. Auch die Schädigung des Ischiasnervs ist möglich.

Schwerverletzte kommen meist als erstes in den Schock- oder Reanimationsraum. Dort prüft man, ob eine unmittelbare Lebensgefahr (z. B. durch schwere Blutungen und Schock) besteht und versorgt als erstes lebensgefährliche Begleitverletzungen.

Körperliche Untersuchung. Bei der körperlichen Untersuchung achtet die Ärzt*in auf äußere Verletzungen, sichtbare Fehlstellung oder Beinlängenverkürzung. Wenn möglich, werden Gang und Stand sowie die Beweglichkeit der Beine untersucht. Im Liegen prüft die Ärzt*in vorsichtig den Druckschmerz am Becken, vor allem über dem Großen Rollhügel und in der Leiste. Typisch ist auch ein starker Schmerz beim (vorsichtigen!) Stauchen des Beins in Richtung Becken.

Durch eine neurologische Untersuchung lassen sich eventuelle Nervenschädigungen erkennen. Hinweise auf eine Schädigung des Ischiasnervs sind starke, in das Bein ziehende Schmerzen, eine Schwächung oder Lähmung der Oberschenkelmuskulatur oder die Unmöglichkeit, die Fußspitze anzuheben oder die Zehen zu strecken. Ein verletzter Femoralnerv zeigt sich darin, dass die Beugung im Hüftgelenk erschwert oder unmöglich ist.

Bildgebende Verfahren. Röntgenaufnahme des Beckens, als Übersicht und in mehreren Ebenen, sichern den Verdacht auf eine Azetabulumfraktur. In der Regel wird auch ein CT durchgeführt, da hier die Gelenkpfanne besonders gut dargestellt werden kann. Je nach Komplexität des Bruchs kommen auch 3D-Darstellungen zum Einsatz.

Differenzialdiagnosen. Ein verkürztes Bein kann auch Zeichen einer Hüftgelenksverrenkung oder eines Oberschenkelhalsbruches sein.

Konservativ

Eine konservative Behandlung der Azetabulumfraktur kommt nur infrage, wenn

  • das Gelenk stabil ist und der Oberschenkelkopf richtig in der Pfanne liegt
  • die Bruchstücke nicht verschoben sind
  • eine Operation aufgrund des Zustands der Patient*in nicht ratsam ist.

Die konservative Behandlung läuft meist folgendermaßen ab:

  • Bettruhe unter adäquater Schmerztherapie mit nicht-opioiden Schmerzmitteln wie Diclofenac (z. B. Voltaren® oder Diclac®) oder Metamizol (wie z. B. Novalgin®), bei stärkeren Schmerzen auch mit niedrig-potenten Opioiden wie Tramadol (z. B. Tramal®) oder hochpotenten Opioiden wie Oxycodon (z. B. Oxygesic®)
  • Physikalische und medikamentöse Thromboseprophylaxe mit Stützstrümpfen (als Kompressionstherapie) und/oder Heparinspritzen
  • Frühfunktionelle Behandlung, sobald die Patient*in dazu in der Lage ist. Das heißt, dass das Gelenk im Rahmen der Physiotherapie schon früh zunächst ohne, später unter Teilbelastung mobilisiert wird
  • Vollbelastung nach etwa 12 Wochen möglich
  • Mehrfache Röntgenkontrollen während der gesamten Ausheilungsphase.

In seltenen Fällen (zum Beispiel bei komplizierten Brüchen, aber zu hohem Operationsrisiko) stellen die Ärzt*innen die Hüfte auch für 3 bis 6 Wochen mit einer Extensionstherapie ruhig. Dabei liegt die Patient*in auf dem Rücken. Ein außen in den Unter- oder Oberschenkel eingeführter Nagel wird mit einem Spanner verbunden und das betroffene Bein dadurch gestreckt. Währenddessen erfolgt, soweit unter der Streckung möglich, eine passive Physiotherapie. Diese Behandlung wird sehr selten angewendet, weil durch die lange Ruhigstellung Wundliegen, Harnwegs- und Lungeninfektionen sowie der Abbau von Muskeln und Knochengewebe drohen.

Operativ

Liegt eine begleitende Hüftgelenksausrenkung vor, wird die Hüfte unter Zug und Drehung – meist in Kurznarkose auf dem Röntgentisch – wieder eingerenkt und das Ergebnis mit einer Röntgenaufnahme kontrolliert.

Gelingt das geschlossene Einrenken nicht, müssen die Ärzt*innen die Verletzung sofort offen operieren, um das Risiko für eine Schädigung von Nerven oder Gefäßen zu verringern. Weitere Gründe für eine sofortige Notfalloperation sind ein schon vorliegender Nervenschaden sowie ein offener Bruch.

Ansonsten erfolgt die operative Versorgung einer Azetabulumfraktur möglichst innerhalb der nächsten 3 bis 5 Tage. Wird mit der Operation zu lange gewartet, ist das Endergebnis häufig schlechter.

Die Wiederherstellung einer gebrochenen Hüftgelenkspfanne gehört zu den besonders anspruchsvollen Aufgaben in der Unfallchirurgie und dauert häufig viele Stunden. Bei Jüngeren versucht man in der Regel, die Knochen mit Schrauben und Drähten wieder zu fixieren und das Hüftgelenk zu erhalten. Alte Patient*innen erhalten häufig eine Hüftendoprothese, dies kann im gleichen Eingriff oder in einer späteren Operation erfolgen.

Nach der Operation bekommt die Patient*in eine geeignete Schmerztherapie mit Opioiden und/oder Nicht-Opioiden (siehe oben) sowie für 6 Wochen eine Thromboseprophylaxe. Bettruhe ist für etwa 2 Tage angesagt, danach beginnt die vorsichtige Teilbelastung für mindestens 6 Wochen. Am 1. Tag nach der Operation sowie 3 Monate lang alle 4 Wochen wird der Heilungsprozess mit Röntgenbildern kontrolliert.

Behandlungskomplikationen

Während der Operation können benachbarte Strukturen, vor allem Nerven und Gefäße, geschädigt werden, außerdem droht die Infektion der Wunde. Nach der Operation ist das Risiko für eine tiefe Beinvenenthrombose sowie nachfolgende Lungenembolie erhöht (ebenso wie durch das lange Ruhigstellen bei konservativer Therapie).

Langfristig kann es vor allem bei der konservativen Therapie zu einer dauerhaften Beinverkürzung oder zum Absterben des Oberschenkelkopfes (Hüftkopfnekrose) kommen. Eine spätere Hüftgelenksarthrose ist sowohl nach konservativer als auch nach operativer Behandlung häufig.

Die Prognose hängt davon ab, ob die Gelenkfläche wieder stufenfrei hergestellt werden kann. Da dies selten gelingt, entwickeln etwa 3 von 4 operierten Patient*innen langfristig eine Hüftgelenksarthrose.

Prävention

Stürze vermeiden. Ältere Menschen sind besonders von Stürzen bedroht, sei es aufgrund einer Fehlsichtigkeit, einem vermindertem Gleichgewichtsgefühl oder durch krankheitsbedingte Einschränkung ihrer Beweglichkeit. Deshalb ist es wichtig, ihre Sturzgefahr zu ermitteln und nötigenfalls ihre Stabilität zu verbessern. Dazu dienen Gehstöcke, Dreibeinstöcke und Rollatoren. Gymnastik, Gleichgewichtsübungen und Bewegungstraining helfen, Körper und Reaktionsfähigkeit fit zu halten.

Stolperfallen ausmerzen. Vor allem bei älteren Menschen sind Wohnung und nähere Umgebung gründlich auf mögliche Stolperfallen wie Teppiche oder herumliegende Kabel zu untersuchen diese zu entfernen.

Hüftprotektoren. Bei hoher Sturzgefahr können Hüftprotektoren helfen. Dies sind Hosen, in denen seitlich über dem Hüftknochen Schutzpolster eingenäht sind. Diese Polster können eventuelle Stürze abmildern.

Osteoporose behandeln. Um eine größtmögliche Knochenstabilität zu erhalten ist es wichtig, eine vorliegende Osteoporose zu behandeln.

Autor*innen

Dr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am um 10:36 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.