Ellenbogenverrenkung

U.J.Alexander/imago-images.de
Beim Skaten schützen Ellenbogenprotektoren vor Verletzungen wie einer Ellenbogenverrenkung.

Andere Wirkstoffe dieser Gruppe

Sportmedizin Rückengesund im Büro ABC der Osteoporose Schulterverrenkung Meniskusverletzung Spinalkanalstenose Sportlerschulter Hüftimpingement Kniegelenksarthrose Gesundheitsapps auf Kassenrezept PECH-Regel bei Sportverletzungen Rotatorenmanschettenriss Morbus Dupuytren Sprunggelenksbruch Bildgebende Diagnostik in der Orthopädie Injektionen gegen Kniearthrose Brüche des Oberarms Stürzen im Alter vorbeugen Ulnarisrinnen-Syndrom Physiotherapie Rückenmuskeln am PC stärken Buchtipp: Ernährung für Sportler Patientinnen im Nachteil? Jetzt Vitamin D tanken Sensorpflaster zeigt Infektion an Morbus Scheuermann Übergewicht schadet Bandscheiben Bandverletzung am Handgelenk Verletzungen beim Skisport Rückenfreundlich Schnee schippen Bandscheibenvorfall Handwurzelbrüche und Kahnbeinbrüche Schwachstelle Rücken Künstliches Koma Aufbau und Funktion von Ellenbogen und Unterarm Rotatorenmanschettensyndrom Erkrankungen der Halswirbelsäule Fingerbruch Knochenmetastasen Pflanzliche Mittel bei Arthrose Schiefstellung der großen Zehe Kniescheibenverrenkung Den richtigen Schulranzen finden Gesünder sitzen im Alter Ernährungstipps für Skifahrer Coxitis Kleinkinder im Flugzeug Hüft-TEP bessert Hirnleistung Hoher BMI fördert Gelenkverschleiß Chassaignac-Lähmung Halswirbelsäulensyndrom Den passenden Schulranzen finden Schleimbeutelentzündung an der Schulter Laufrad oder Dreirad? Skoliose Eingeschlafene Hand Mondbeinnekrose Pinguin-Gang bei Glatteis Wirkstoffpflaster richtig anwenden Buch-Tipp: Arthrose Gehen lindert Kniegelenksarthrose Arthrosen des Handgelenks Osteoporose durch Bewegung lindern Qualität von Endoprothesen PECH hilft bei Sportverletzungen Das P.E.C.H.-Schema – Soforthilfe am Unfallort Speichenköpfchenbruch Gesundheitsapps auf Kassenrezept Startschuss Frühjahrsputz Buch-Tipp: Osteoporose Skidaumen Anamnese und klinische Untersuchung in der Orthopädie Fehlhaltung, Haltungsschwäche und Fehlstellung Erste Hilfe für das Kind Kielbrust Beugesehnenverletzung am Finger Neu Norm für den Verbandskasten Hilfe fürs Arthroseknie Rettung für ausgeschlagene Zähne Ideen für das Lauftraining Sport im Online-Fitness-Studio Schlüsselbeinbruch Wirbelsäuleninfektionen Gehirnerschütterung bei Kindern Männlich, Raucher, knochenkrank Nachtkorsett reicht oft bei Skoliose Knochenbrüche bei Diabetes-Typ-1 Ablenkung im Straßenverkehr Häufige Erkrankungs- und Verletzungsarten Schleimbeutelentzündung an der Hüfte Sekundenschlaf am Steuer Mit Hitze Tumorzellen zerstören Bedrohung im Straßenverkehr Verletzungsfrei gärtnern Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk Eigenblutspende vor Knie-OP 6 Tipps für gekonntes Pflastern Gips, Verbände und orthopädische Hilfsmittel Osteomyelitis So gefährlich sind Videospiele Physiotherapie statt Operation Sportlerschulter Ganglien Brustkorbverletzungen Fingerverrenkung Gelenkschmerzen im Winter Diagnose Gehirnerschütterung Morbus Perthes Qualität von Endoprothesen Schulterblattkrachen Ultraschall ersetzt das Röntgen Die Wirbelsäule stärken Stress schadet dem Rücken Handy-Nacken und Maus-Arm Intensiver Sport durch HIT Workout gegen den Mausarm Coxa vara und Coxa valga LWS-Syndrom Schultereckgelenkverrenkung Hohe Sportverletzungsrate bei Kids Pflege von Hautabschürfungen Künstliches Kniegelenk sinnvoll? Straßen sicherer machen Oberschenkelbruch Harte Fakten zum Thema Rückenschmerz Osteochondrose Knochenschwund bei Männern Rückenschmerzen, Nackenschmerzen und Kreuzschmerzen Skidaumen Medikation im Alter anpassen Stresshormon schädigt Knochen Sicher auf Kufen Hilfe bei Sportverletzungen Medikamente bei Sportverletzungen Der Rollator muss passen! Bandverletzungen am Finger Den Rücken im Alltag stärken Knieschmerz, vorderer Bakerzyste Barfußlauf für Einsteiger Tipps gegen Hitze im Auto Käse und Co. für gesundere Knochen Medikamente erhöhen Bruchrisiko Schmerzen äußerlich behandeln Verspannungen vorbeugen Kinesio-Tapes richtig anwenden Richtig schützen vor Unfällen Rhizarthrose Warnsignal Hexenschuss Tennisarm und Golferellenbogen Wie Smartphones krank machen Schulterblattbruch Medikamentöse Therapie in der Orthopädie Buch-Tipp: Knie aktiv Fußdeformitäten Gesunder Lebensstil für Kinder Osteochondrose Schleudertrauma Apotheke berät bei Parkinson Knorpeldefekte heilen Wintersport mit Kindern Trichterbrust Buch-Tipp: Knie aktiv Schulranzen richtig packen Schädel-Hirn-Trauma bei Kindern Viele Kinder mit Rückenproblemen Mittelhandbruch Quadrizepssehnenriss und Patellarsehnenriss Kalkschulter Schmerzen bei Arthrose Schleimbeutelentzündung am Knie Finger weg von Plattfüßen! Unterarmbruch Supinatorlogen-Syndrom Kapselverletzungen an den Fingern Sprungbeinbruch und Fersenbeinbruch Kreuzbandriss bei Jugendlichen Richtig Radeln ohne Reue Gehirnerschütterung beim Sport Schlüsselbeinbruch Erste Hilfe für steife Nacken Knochenbruch im Alter vorbeugen Strecksehnenverletzung am Finger Schultergelenkarthrose Bundesteilhabegesetz beschlossen Kniescheibenbruch Gut gerüstet in den Urlaub Arthrose und Arthritis Führerschein weg – was nun? Achillessehnenriss und Achillodynie Sport für starke Kinderrücken Gelenkschädigung bei Rheuma Sakroiliitis Vielseitigkeit verhindert Verletzung Urlaub für den Rücken Sport bei Hitze In Bewegung bleiben: Fragen zum Bundesteilhabegesetz Sportverletzungen Fersensporn Mythen um den Sport Osteoporose Achillessehnenriss Muskelfaserriss in der Wade Facettensyndrom Beckenringbruch Schnellende Finger Schleudertrauma Was darf man mit einer Knieprothese? Trainingsschäden bei Kindern Operative Behandlung in der Orthopädie Ellenhakenbruch Schütteltrauma bei Säuglingen Gehirnerschütterung trotz Helm Hühnerauge - Wenn der Schuh drückt Hüftgelenksarthrose Bizepssehnenriss Aufbau und Funktion von Schulter und Oberarm Qualität von Endoprothesen Knochenbruch im Alter vorbeugen Sprunggelenksverletzungen Spinalkanalstenose Neue Kinderschuhe Kleine Rückenschule Was bringt die Kniespritze? Morbus Osgood-Schlatter Muskelschmerz wegmassieren Knorpeldefekte heilen Aufbau und Funktion von Knie und Unterschenkel Knochenbrüche Gelockertes Ellenbogengelenk Oberarmkopfbruch Knochenbruch bei leichtem Sturz Tipps für einen starken Rücken Osteoporose kann jeden treffen Smartphone verursacht Handynacken Frozen Shoulder Schiefhals Gehirnerschütterung: viel Ruhe nötig Sehnenentzündung am Innenschenkel Operativ oder konservativ? Ellenbogenschleimbeutel-Entzündung Starke Muskeln – straffer Körper Knochenbruch im Alter vorbeugen Rückenschmerzen? [Ober-]Schenkelhalsbruch Grünholzfraktur Verstauchter Knöchel Die Knochen-Bilanz Dem Fußpilz Beine machen Das P.E.C.H.-Schema – Soforthilfe am Unfallort Die medizinischen Fachgebiete Orthopädie und Traumatologie Klettern – Cleveres Muskeltraining Wirbelbrüche Aufbau und Funktion von Hüfte und Oberschenkel Fußgelenk verstaucht – was tun? Schulweg im Dunkeln Skapula alata Gel und Pflaster gegen Rückenschmerz Hüftluxation Hilfe bei Osteoporose Hilfsmittel Rollator für Senioren Chassaignac-Lähmung Radeln macht Kinder schlau Bandscheibenverwölbung und Bandscheibenvorfall Rehabilitation von Sportverletzungen Prävention von Sportverletzungen Aufbau und Funktion von Sprunggelenk und Fuß Verletzungen beim Skisport Was hilft bei Handarthrose? 2 Tage Smartphone-Verbot! Vitamin D – das Sonnenvitamin Hüftkopfgleiten Außer Gefecht nach Hexenschuss Knie-OP: Physio geht auch per Video [Ober-]Schenkelhalsbruch Nach Gehirnerschütterung schonen Wie Smartphones krank machen Mythen um die Knochen Selbständig mit Parkinson Aufbau und Funktion von Knochen und Gelenken So gefährlich sind Videospiele Sport für Schwangere Beckenschiefstand Hüftkopfnekrose Stumpfes Bauchtrauma Knochen- und Gelenkersatz für Hüfte und Knie Kopfverletzung durch Flachbildschirm Akutmanagement von Sportverletzungen X-Bein und O-Bein Osteochondrosis dissecans Erhöhte Sturzgefahr im Winter Den besten Laufschuh finden Zweitmeinung zur Hüftprothese Rauf aufs Rad Wie Smartphones krank machen Kalkschulter Joggen im Winter Kleinere Verletzungen bei Kindern Auto fahren im Alter Knochentumoren Knorpeldefekte heilen Ballenzehe, Hammerzehe und Krallenzehe Unterschenkelbruch Aufbau und Funktion von Wirbelsäule, Brustkorb und Bauch Spondylolisthese Bewegen bringt Segen Coxitis fugax Schiefhals Karpaltunnelsyndrom lindern Schnelle Hilfe bei Sportverletzungen Zwei neue Hüften auf einen Streich Für einen sicheren Tritt Billig-Kindersitze im Test Gegen Müdigkeit am Steuer Sehnenentzündung an der Hüfte Azetabulumfraktur Tetanus-Impfung auffrischen Bandverletzung am Handgelenk Neue OP-Methode bei Schienbeinbruch OP nach Bandscheibenvorfall Tipps gegen Kreuzschmerzen Aufbau und Funktion der Hand Bei Rückenschmerzen hinlegen Aktiv dank künstlicher Gelenke Arthrosen des Handgelenks Muskelkater den Kampf ansagen Osteoporose bei Männern Tendovaginitis de Quervain Qualität von Endoprothesen Ski und Schlitten fahren mit Kindern Arthrosen der Fingergelenke Handynacken vorbeugen Kreuzbandverletzung Hilfe bei Beckenschiefstand Schleichender Hüftkopfabrutsch Sport als Medizin Hüftfehlstellungen bei Babys Tiefer Rückenschmerz Pflegereform 2017 Mittelfußknochenbrüche und Zehenbrüche Polyneuropathie bei Diabetikern Früherkennung der Arthrose Wundkleber statt Nadel und Faden Fahrradhelm: nicht nur für Kinder Rückenschmerzen: Enge im Wirbelkanal Gesundheitsapps auf Kassenrezept BWS-Syndrom Hüftschnupfen bei Kindern Buch-Tipp: Arthrose P.A.R.T.Y.-Aktionswoche 2017 Fahrtüchtigkeit bei Grünem Star Mondbeinnekrose Karpaltunnelsyndrom Hüftdysplasie Schubförmige Multiple Sklerose Fit durch Schneeschippen Entspannt in die Schule Schienbeinfraktur Qualität von Endoprothesen Haltung bewahren!

Ellenbogenverrenkung (Ellenbogenluxation, humeroulnare Luxation): Auskugeln des Ellenbogengelenks zwischen Oberarmknochen und Elle, meist beim Sturz auf den ausgestreckten Arm. Um Dauerschäden an Nerven und Gefäßen zu vermeiden, ist eine schnellstmögliche Einrenkung erforderlich, gefolgt von einer kurzen Ruhigstellung. Begleitverletzungen an Knochen, Nerven oder Blutgefäßen benötigen – ebenso wie eine ausgeprägte Instabilität des Ellenbogengelenks – eine offene oder arthroskopische Operation. Ob konservativ oder operativ behandelt: Nach etwa 3 Monaten ist der Ellenbogen meist wieder voll belastbar.

  • Deformiertes, weitgehend bewegungsunfähiges Ellenbogengelenk
  • Schmerzen und zunehmende Schwellung
  • Eventuell Kribbeln oder Taubheitsgefühl in Unterarm und Hand.

Sofort bei

  • Bewegungsunfähigkeit des Ellenbogens und/oder Taubheitsgefühlen des Unterarms und der Hand.

Der Ellenbogen ist nach der Schulter am zweithäufigsten von einer Verrenkung betroffen. Typischerweise (zu 90 %) schlägt oder hebelt ein Sturz auf den gestreckten Arm den Unterarm nach hinten aus dem Ellenbogengelenk zur Streckseite des Ellenbogens heraus. In der Folge liegen Elle und Speiche dann hinter dem Oberarmknochen (dorsale Luxation).

Sehr selten kugelt sich dagegen das Speichenköpfchen isoliert aus (isolierte Luxation), noch seltener landen Elle und Speiche durch das Auskugeln vor oder neben dem Oberarmknochen (ventrale oder divergierende Luxation).

Bei einer Ellenbogenverrenkung kommt es immer zu einer Zerreißung der Gelenkkapsel. Häufig sind auch begleitende Bänderrisse oder Knochenverletzungen wie z. B. der Bruch des Speichenköpfchens. Ebenso können Nerven, Venen und Arterien im Bereich des Ellenbogengelenks geschädigt werden.

Meist ist die Ellenbogenverrenkung als typische Blickdiagnose für die Ärzt*in sofort erkennbar. Der Arm wird in gebeugter Stellung getragen, das Gelenk ist geschwollen und deformiert, beim (vorsichtigen!) Abtasten fühlt die Ärzt*in die leere Gelenkpfanne. Röntgenaufnahmen dienen dazu, die Diagnose zu sichern und begleitende Knochenbrüche auszuschließen.

Um eine Nerven- oder Gefäßverletzung nicht zu übersehen, prüft die Ärzt*in den sogenannten DMS-Status, d. h. die Durchblutung, die Motorik und die Sensibilität des betroffenen Arms.

  • Am Ellenbogengelenk sind drei Nerven in Gefahr. Schädigungen am Speichennerv (Nervus radialis) machen sich durch die sog. "Fallhand" bemerkbar, bei der die Patient*in Hand und Finger nicht mehr strecken kann. Diese hängen dann schlaff vom angehobenen Unterarm herab. Bei Schädigung des Ellennervs (Nervus ulnaris) kommt es zu Störungen der Handinnenmuskeln und zu Gefühlsstörungen an der Handaußenseite. Es entsteht eine sogenannte "Krallenhand". Ist der Mittelarmnerv (Nervus medianus) betroffen, droht die Lähmung von Ringfinger und kleinem Finger. Da diese dann nicht mehr ausgestreckt werden können, spricht man auch von einer "Schwurhand". Außerdem ist die Sensibilität von Daumen und Zeigefingerkuppe gestört.
  • Ob die Speichenarterie (Arteria radialis) in Mitleidenschaft gezogen wurde, erkennt die Ärzt*in an einem abgeschwächten oder fehlenden Puls am Handgelenk.

Bei Verdacht auf komplizierte Begleitverletzungen veranlasst die Ärzt*in zusätzliche CT- oder MRT-Aufnahmen – zum einen für die Diagnose, zum anderen für die Planung der Therapie.

Differenzialdiagnose. Schmerzen und Bewegungseinschränkung im Ellenbogengelenk finden sich auch bei Prellung oder Zerrung im Bereich des Gelenks, bei Brüchen des Oberarms, der Elle und der Speiche und vor allem bei der Chassaignac-Lähmung.

Geschlossenes Einrichten des Gelenks. Nach der Diagnose richtet die Ärzt*in die Verrenkung schnellstmöglich ein, um eine anhaltende Quetschung oder Überdehnung der benachbarten Nerven und Blutgefäße mit dauerhaften Folgeschäden zu vermeiden. Vor dem Einrichten spritzt sie in der Regel starke Schmerz- und Beruhigungsmittel, damit die Patient*in durch Muskelanspannung die Manipulation nicht erschwert. Wird die Patient*in im Krankenhaus behandelt, kommen auch Kurznarkosen zum Einsatz.

Kontrolle des Einrichtens. Nach dem Einrichten überprüft die Ärzt*in die Position von Oberarm, Speiche und Elle mit einer Röntgenaufnahme. Noch während sich die Patient*in in Kurznarkose oder unter starker Schmerzbehandlung befindet, untersucht die Ärzt*in die Stabilität des eingerichteten Ellenbogengelenks. Dazu beugt und streckt die Ärzt*in das Gelenk und knickt es nach innen und nach außen. Da auch beim Einrichten Gefäße und Nerven beschädigt werden können, überprüft sie erneut den DMS-Status.

Wahl der Weiterbehandlung. Finden sich im Röntgen und beim DMS-Status keine Auffälligkeiten und bleibt bei der Funktionsprüfung das Gelenk stabil, wird konservativ weiterbehandelt. Operiert wird, wenn die Funktionsprüfung eine starke Instabilität zeigt, das Gelenk beim Beugen und Strecken in Narkose erneut auskugelt oder sich gar nicht erst richtig einrenken lässt. Auch bei Knochenbrüchen, offener Gelenkverrenkung und verletzten Gefäßen oder Nerven ist eine operative Versorgung erforderlich.

  • Konservative Weiterbehandlung. Hier wird der Arm für maximal 1 Woche in Funktionsstellung (etwa 90° gebeugt) in einer Oberarmschiene oder einem Oberarmcast ruhiggestellt. Danach bekommt die Patient*in meist eine bewegliche Ellenbogenorthese. Die Behandlung der Schmerzen erfolgt mit Schmerzmitteln wie Ibuprofen (z. B. Dolgit® oder Ibuprofen AbZ) oder auch Metamizol (z. B. Novalgin®). Nach Abklingen der akuten Schmerzen verordnet die Ärzt*in Bewegungsübungen unter krankengymnastischer Anleitung. Nach etwa 6 Wochen kann der Ellenbogen unter Alltagsbedingungen belastet werden, nach 3 Monaten ist er in der Regel ausgeheilt und wieder voll belastbar.
  • Operative Weiterbehandlung. Je nach Befund und erforderlichem Eingriff erfolgt die Operation arthroskopisch oder offen. Dabei richten die Unfallchirurg*innen das Gelenk wieder ein, fixieren gebrochene Knochen oder abgerissene Knochenfragmente und nähen Bänder, verletzte Nerven und Gefäße wieder zusammen. Danach wird der Ellenbogen häufig mit Hilfe eines Fixateur externe von außen fixiert, manchmal bekommen die Patient*innen auch eine bewegliche Ellenbogenprothese. Um zu verhindern, dass das Ellenbogengelenk einsteift, steht auch nach der Operation so früh wie möglich eine erst passive, dann aktive Bewegungstherapie an. Alltägliche Belastungen sind dann nach etwa 6 Wochen, volle Belastung nach 3 Monaten möglich.

Die einfache, konservativ behandelte Ellenbogenverrenkung heilt meist folgenlos aus. In 2 von 100 Fällen kommt es später zu einer weiteren Verrenkung.

Vor allem nach Ellenbogenverrenkungen mit Begleitverletzungen wie Knochenbrüchen oder Bänderschäden drohen nach der ohnehin verlängerten Heilungsphase Einschränkungen in der Beweglichkeit des Gelenks. Manchmal kommt es zu einer Einsteifung, die das Beugen und Strecken erschwert. Nach Verletzung des Speichenköpfchens können die Drehbewegungen des Unterarms behindert sein.

Prävention

Protektoren. Sportarten wie z. B. Skateboard-Fahren, Mountainbiken, Motocross aber auch Ski- und Snowboardfahren haben ein hohes Verletzungsrisiko für die Ellenbogen. Hier ist es ratsam, Ellenbogenprotektoren zu tragen.

Stolperfallen ausmerzen. Ältere Menschen sind oft besonders von Stürzen bedroht, sei es aufgrund einer Fehlsichtigkeit, eines verminderten Gleichgewichtsgefühls oder durch krankheitsbedingte Einschränkung ihrer Beweglichkeit. Deshalb sollte ihre Wohnung immer auf mögliche Stolperfallen wie Teppiche oder herumliegende Kabel untersucht und diese entfernt werden.

Autor*innen

Dr. med. Michael Bedall in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am um 11:46 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.