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Lächeln steht für Lebenslust. Denn wer lächelt, freut sich. Doch das trifft nicht immer zu, berichten US-amerikanische Forscher. Auch frustrierende Ereignisse zaubern uns ein Lächeln auf die Lippen.
Vielseitige Gesichtsregung
Menschen lächeln aus Höflichkeit, Freude oder wenn sie sich amüsieren. Dass auch negative Ereignisse dahinter stecken können, zeigten bereits frühere Studien. Diese ergaben, dass die Konfrontation mit leichtem Schmerz zu einem kurzen Lächeln führt. Die Forscher des Massachusetts Instituts für Technologie setzten genau dort an. Sie wollten herausfinden, ob auch Frust ein Lächeln entlockt und ob andere Menschen zwischen Freude- und Frustlächeln unterscheiden können.
Nicht zum Lachen
Die Studienteilnehmer füllten am PC ein äußerst umfangreiches Formular aus. Kurz nachdem sie auf den Abschicken-Knopf klickten, stellten die Teilnehmer fest, dass sie soeben all ihre sorgsam eingetragenen Angaben gelöscht hatten und das Formular von Neuem ausfüllen mussten. Die Forscher filmten die Studienteilnehmer währenddessen mit Kameras und analysierten anhand der Aufnahmen die Gesichtszüge der Studienteilnehmer. Im Fokus stand dabei der Moment, in dem die Teilnehmer registrierten, dass ihre Daten verloren gegangen waren.
Das Ergebnis: Obwohl dieser Moment für die meisten frustrierend war und sich die Studienteilnehmer nach einer kurzen Schockphase sichtlich ärgerten, huschte fast allen für einen kurzen Moment ein Lächeln über die Lippen.
Freudiges Lächeln dauert länger
In einem weiteren Versuch zeigten die Forscher den Testpersonen zwei Fotos einer lächelnden Person. Auf dem ersten Foto lächelte die abgebildete Person aus Freude, auf dem zweiten aus Frust. Die Teilnehmer sollten einschätzten, welches der beiden Bilder das Frustlächeln zeigte. Die Hälfte der Teilnehmer lag falsch.
Die Forscher sehen darin einen Hinweis, dass frustriertes und freudiges Lächeln für andere Menschen nicht grundsätzlich unterscheidbar ist – wäre da nicht die Dauer der Gesichtsregung. Auf den Fotos sind die beiden Lächeln nicht zu trennen, da es sich um eine Momentaufnahme handelt. In der Realität dauert das freundliche Lächeln länger an und ist somit auch für andere Menschen als echtes Lächeln erkennbar.
Die Wissenschaftler hoffen, dass ihre Forschungen Menschen mit Autismus helfen, Gesichtszüge besser deuten zu können.