Andere Wirkstoffe dieser Gruppe
Für viele Menschen ein tägliches Ritual: Vor oder nach den Mahlzeiten ist Tablettenschlucken Pflicht. Probleme machen dabei das Öffnen von Verpackungen, die richtige Lagerung und die Einnahme selbst. Die Apothekerkammer Niedersachsen gibt Tipps, damit die Pillen leichter rutschen.
Ärger mit der Verpackung
Verpackungen von Pillen oder Tropfen stellen gerade ältere Menschen vor erhebliche Schwierigkeiten. Sie lassen sich bei Beschwerden wie Gicht mit schmerzenden Fingerspitzen oder kraftlosen Händen nur mühsam öffnen. Fragen Sie Ihren Apotheker nach Hilfsmitteln zum leichteren Umgang mit den Arzneimitteln.
Oft bitten Betroffene ihre Angehörigen, gleich die Tabletten eines ganzen Monats auf Vorrat aus der Verpackung zu nehmen. „Doch manche Tabletten vertragen die Luftfeuchtigkeit nicht oder sind sehr lichtempfindlich“, erklärt die Apothekenkammer Niedersachsen. Außerdem lassen sich ähnlich aussehende Tabletten ausgepackt nicht mehr auseinander halten. Hier besteht Verwechslungsgefahr! Deshalb Tabletten nach dem Auspacken grundsätzlich in Dosierboxen aufbewahren. Auch das Schlucken der Pillen selbst hat seine Tücken. Folgende Tricks der Apothekenkammer Niedersachsen helfen weiter.
Die sieben besten Einnahmetipps
- Tabletten sind zu groß
Niemals Tabletten unbedacht zerteilen, sichtbare Einkerbungen sind oft nur Schmuckrillen. Teilt man nicht-teilbare Pillen, ändert sich die Freisetzung des Wirkstoffs. Dann sind häufig Nebenwirkungen, Wirkungsverlust oder Überdosierung die Folge. Ihr Apotheker informiert Sie gern, ob Ihre Tablette teilbar ist und sucht gegebenenfalls nach kleineren Alternativpräparaten für Sie. - Kapseln und Tabletten bleiben „im Hals stecken“
Kapseln und Tabletten unterscheiden sich in ihrer Beschaffenheit. Deshalb nimmt man sie auf verschiedene Arten ein. Kapseln mit einem Schluck Wasser in den Mund nehmen, den Kopf nach vorne neigen und vorsichtig schlucken. Tabletten zusammen mit Wasser in den Mund geben, nicht auf die Zunge legen und den Kopf sacht nach hinten neigen. Bei Schluckproblemen hilft es, feste Arzneiformen zusammen mit breiigen Lebensmitteln einzunehmen. Apfelmus eignet sich hier gut. Milchprodukte wie Joghurt oder Quark dagegen beeinflussen häufig die Wirkung negativ. Helfen diese Tipps nicht, fragen Sie den Apotheker nach Tropfen, Brausetabletten oder Arzneisaft als Alternative.
- Tabletten lösen sich schon in der Speiseröhre auf
Nehmen Sie Arzneimittel in fester Form nicht im Liegen, sondern sitzend ein. Bestimmte Medikamente müssen zwingend im Stehen geschluckt werden. Dazu gehört der Wirkstoff Alendronsäure gegen Osteoporose. Nach der Einnahme mit reichlich Flüssigkeit noch einige Zeit aufrecht bleiben, damit das Medikament sicher im Magen landet und nicht in der Speiseröhre hängen bleibt. - Arzneimittel schmecken nicht
Medikamente immer mit Leitungswasser einnehmen, andere Getränke gehen häufig Wechselwirkungen mit dem Arzneimittel ein und gefährden so die Wirksamkeit. Bei sehr schlechtem Geschmack besonders viel Wasser nachtrinken. Süßen Sie bittere Tropfen eventuell nach oder essen Sie anschließend etwas Schmackhaftes. - mehrere Tabletten zeitgleich einnehmen
Schlucken Sie jede Tablette oder Kapsel einzeln mit reichlich Flüssigkeit. So wirken die Arzneimittel optimal. Halten Sie sich strikt an vorgegebene Zeitangaben. Zeitlich getrennte Einnahme vor oder nach den Mahlzeiten verbessert Wirksam- und Verträglichkeit.
- Kautabletten und Lutschpastillen kleben an den „Dritten“Das ist beispielsweise bei hochdosierten Mineralstoffen der Fall. Lassen Sie sich von Ihrem Apotheker zu alternativen Arzneiformen wie Tropfen oder Saft beraten. Bei Lutschpastillen hilft ein Produktwechsel oder eine andere Lutschtechnik.
- Arzneimittel reizen die SchleimhäuteAlkoholhaltige Tropfen greifen häufig die Mundschleimhaut an. Abhilfe schafft die Verdünnung mit Wasser oder die Einnahme zusammen mit Zucker oder Brot. Sprays oder Pulverinhalatoren gegen Atemwegserkrankungen reizen den Rachen. Trinken Sie nach jeder Anwendung reichlich. So reinigen Sie die Schleimhaut von Wirkstoffresten und vermeiden Nebenwirkungen wie Mundsoor.